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NABU: Ölunfälle gefährden die Meeresumwelt weltweit- Tschimpke: Keine Ölförderung im Weltnaturerbe Wattenmeer

Geschrieben am 04-05-2010

Berlin (ots) - Nach dem Untergang der Ölplattform "Deepwater
Horizon" am 22. April vor der US-Küste von Louisiana droht dem Golf
von Mexiko eine der größten Ölkatastrophen aller Zeiten. Der
Ölteppich im Golf von Mexiko erreicht mit einer Fläche von 10.000
Quadratkilometern mittlerweile die Größe des Wattenmeers. "Der
Ölteppich hat inzwischen die ersten Inseln und Küstenabschnitte
erreicht, jetzt drohen verheerende Auswirkungen für Zehntausende in
der Region brütende Küstenvögel wie Braunpelikane und Rötelreiher",
sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Viele Strandbrüter wie
Seeregenpfeifer und Scherenschnäbel seien dem Öl in der Brutsaison
besonders schutzlos ausgeliefert. Zudem bedroht die Ölkatastrophe
Delfine, Meeresschildkröten und Fische, für die das weit verzweigte
Mississippi-Delta eine einzigartige Kinderstube darstellt.

"Die Katastrophe im Golf von Mexiko ist leider kein Einzelfall",
so Tschimpke. Erst im Oktober 2009 seien durch einen Bohrunfall auf
einer australischen Förderplattform mehr als zwei Millionen Liter
Rohöl ausgetreten. Doch die Gefahr von Ölunfällen ist nicht auf
Übersee beschränkt. Die einzige deutsche Förderplattform "Mittelplate
A" befindet sich ausgerechnet mitten im Nationalpark
Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und in unmittelbarer Nähe des
UNESCO-Welterbegebietes. "Ein Ölunfall in dem äußerst empfindlichen
Wattenmeer könnte unter anderem den gesamten europäischen Bestand der
Brandgans gefährden", warnte NABU-Wattenmeerexperte Dominic Cimiotti.
Vor diesem Hintergrund fordert der NABU den Verzicht auf die
geplanten weiteren Ölbohrungen im Wattenmeer. Denn anstatt die
bestehende Plattform zurückzubauen, plane das Betreiberkonsortium um
RWE-DEA die Ölförderung im Wattenmeer sogar weiter auszubauen.

Eine zusätzliche Gefahr sieht der NABU im stetig steigenden
Schiffsverkehr entlang der deutschen Küsten. Die südliche Nordsee und
auch die Kadetrinne westlich von Rügen gehören zu den meistbefahrenen
Schifffahrtsstraßen der Welt. Auch Tausende Tanker passieren diese
Nadelöhre Jahr für Jahr. Deshalb bedarf es dringend wirkungsvoller
Maßnahmen zur Verbesserung der Schiffssicherheit, um Ölunfällen
vorzubeugen. Dazu gehörten größere Kapazitäten bei Hochseeschleppern,
eine Lotsenpflicht in gefährlichen Schiffspassagen und eine
lückenlose Überwachung über automatisierte Schiffssysteme (AIS).

Für Rückfragen: Dominic Cimiotti, NABU-Wattenmeerexperte, mobil
0162-1303041.

Kim Detloff, NABU-Meeresschutzexperte, Tel. 030-2849841626. Im
Internet zu finden unter www.NABU.de

Originaltext vom NABU

Originaltext: NABU
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6347
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6347.rss2

Pressekontakt:
NABU-Pressestelle, Telefon: 0 30.28 49 84-1510, -1500,
Telefax: 0 30.28 49 84-2500, E-Mail: Presse@NABU.de


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