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Südwest Presse: Kommentar Sparkassen

Geschrieben am 22-08-2006

Ulm (ots) - Das war ein starker Auftritt, Herr Schneider! Der
Präsident des baden-württembergischen Sparkassenverbandes eierte in
Sachen Sparkassen-Gesetz nicht lange vorsichtig herum, um ja nicht
das Falsche zu sagen, sondern griff gleich frontal an. Als
oberschwäbischer Landrat hat er gelernt, die Dinge beim Namen zu
nennen.
Der Chef des stärksten Sparkassen-Verbundes bringt genug Gewicht auf
die Waage beim Streit mit den Brüsseler Wettbewerbshütern. Als
ehemaliger Aufsichtsratschef der ENBW ist er auch ökonomisch
geschult. Dennoch ist sein Vergleich der Banken- mit der
Energie-Branche reichlich gewagt. Eine Bank ist schnell gegründet,
ein Stromkonzern nicht.
Das zeigt die Vergangenheit. Den etablierten Vertretern der drei
Bankenlager (Private, Genossen, Öffentlich-Rechtliche) ist viel
Konkurrenz erwachsen. Der Wettbewerb ist nicht bedroht.
Abseits davon hat Schneider gute Gründe auf seiner Seite, sich als
erster Lobbyist seines Lagers auch gegen die Brüsseler
Wettbewerbshüter in Stellung zu bringen. Denn in der Tat gibt es auch
in einer Marktwirtschaft Güter oder Dienstleistungen, die nicht nur
nach betriebswirtschaftlichen Kategorien zur Verfügung gestellt
werden sollen. Darauf gründet die Historie der Sparkassen.
Der Streit um das deutsche Sparkassen-Gesetz wird wohl mit einem
Kompromiss enden. Und ein heute erboster Präsident wird dann mit der
EU versöhnt sein.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=59110
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Rückfragen bitte an:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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