aktien-meldungen.de: Silicon Sensor vor Übernahme durch AUGUSTA? - CEO Amnon F. Harman im Interview

Hamburg (ots) - Die AUGUSTA Technologie AG (ISIN: DE000A0D6612 /
WKN: A0D661) ist ein Technologieunternehmen mit dem Fokus auf die
wachstumsstarken Nischenmärkte der Sensorik und der
Automatisierungstechnik. Im Exklusiv-Interview mit a|m spricht CEO
Amnon F. Harman über die bevorstehende Hauptversammlung.

a|m: Guten Tag, Herr Harman, vielen Dank, dass Sie sich trotz der
bevorstehenden HV die Zeit für ein Interview mit uns nehmen. Apropos
HV: Die von Daniel Hopp kontrollierte DAH Beteiligungs GmbH hat einen
Ergänzungsantrag gestellt. Könnten Sie uns den Sachverhalt näher
erläutern?

Amnon F. Harman: Unsere beiden größten Aktionäre , Lincoln Vale
und DAH, haben ihre Stimmen von rund 27 % des Grundkapitals der
AUGUSTA gepoolt. In dieser Konstellation wurde der Antrag gestellt,
die bestehenden drei Aufsichtsratsmitglieder abzuwählen; gleichzeitig
wurden drei neue Mitglieder zur Wahl vorgeschlagen. Dabei handelt es
sich um Herrn Dr. Liebler als Vertreter von Lincoln Vale, Herrn Dr.
Marquart als Vertreter der DAH und Herrn Adi Seffer, einen
Rechtsanwalt, als weiteren Kandidaten. Die Hauptversammlung hat nun
über diesen Antrag zu entscheiden.

a|m: Was sind die Gründe dafür, dass der komplette Aufsichtsrat
abgesetzt werden soll?

Amnon F. Harman: In der Begründung der Aktionäre ist allgemein von
einem Vertrauensproblem mit den amtierenden Aufsichtsräten die Rede.
Mehr können wir als Vorstand dazu auch nicht sagen.

a|m: Wie kann man sich das Prozedere der Absetzung vorstellen und
welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit DAH den
Aufsichtsrat austauschen kann?

Amnon F. Harman: Ein Aktionär oder mehrere Aktionäre, die
mindestens 5 % am Aktienkapital besitzen, können einen
Beschlussvorschlag auf die Tagesordnung der Hauptversammlung setzen.
Über diese sogenannte Eingabe haben die Aktionäre der Gesellschaft
dann auf der Versammlung abzustimmen. Damit wird die nach dem
Aktiengesetz vorgeschriebene Willensbildung der Aktionäre
sichergestellt. Der Stimmenpool aus DAH und Lincoln Vale verfügt über
etwa 27 % der AUGUSTA-Aktien und kann somit die Abwahl und Neuwahl
der Aufsichtsräte verlangen.

a|m: Die Präsenz auf den vergangenen Hauptversammlungen lag bei 40
bis 45%. Vermutlich war DAH stets anwesend. Das bedeutet, dass die
Chancen für die Abwahl nicht schlecht stehen, oder?

Amnon F. Harman: Darüber kann und will ich nicht spekulieren. Es
ist Aufgabe der Aktionärinnen und Aktionäre, ihr Stimmrecht auf der
Hauptversammlung wahrzunehmen. Wir als Vorstand haben in diesen
Willensbildungsprozess nicht einzugreifen, auch nicht durch die
Abgabe von Prognosen.

a|m: Im Allgemeinen versucht man, nach einer erfolgreichen
Absetzung des Aufsichtsrats weitere Schritte zu unternehmen. Muss man
also mit Veränderungen in der AUGUSTA-Strategie rechnen?

Amnon F. Harman: Aus Sicht des Vorstands jedenfalls nicht. Wir
verfolgen seit meinem Amtsantritt im Jahre 2006 eine klar definierte
Strategie, die wir mit Unterstützung des Aufsichtsrats umsetzen. Wir
wollen AUGUSTA im Rahmen einer Buy-and-Build-Strategie zum führenden
Technologieunternehmen in den Bereichen Sensorik und Vision
Technologie entwickeln. Und wir haben bereits gute Fortschritte auf
diesem Weg gemacht. Die AUGUSTA-Gruppe von heute ist mit Blick auf
strategischen Fokus, Profitabilität und Firmenkultur ein anderes
Unternehmen geworden. Aus unserem Verständnis war dieses Konzept auch
der Grund für das Engagement beider Poolinvestoren. Die Finanzkrise
und Rezession haben wir besser als unsere Wettbewerber sowie mit
einer gesunden Profitabilität und exzellenten Bilanzrelationen
bewältigt. Die AUGUSTA steht heute stärker da als jemals zuvor. Seit
Ende vergangenen Jahres sind wir wieder auf dem Wachstumspfad. Unsere
Marktposition bestätigt die erfolgreiche Umsetzung der
Neuausrichtung.

a|m: In einigen Medien wird bereits über eine mögliche Übernahme
der Silicon Sensor (ISIN: DE0007201907 / WKN: 720190) spekuliert.
Allerdings seien die Gespräche gescheitert. Was können Sie dazu
sagen?

Amnon F. Harman: Zwischenzeitlich hat das Management von Silicon
Sensor ja offenbar über die Presse bestätigt, dass es Gespräche mit
unserem Unternehmen gab und dass diese beendet wurden. So etwas kommt
vor. Ich möchte das auch nicht weiter kommentieren. Was ich
allerdings klar sagen möchte ist, dass wir bei AUGUSTA auf Basis
unserer Buy-and-Build-Strategie einen disziplinierten M&A-Prozess
verfolgen, der bereits zu drei erfolgreichen Akquisitionen in den
vergangenen drei Jahren geführt hat. Grundsätzlich sind für uns drei
Faktoren ausschlaggebend: erstens muss das Zielunternehmen in unsere
Strategie passen und integrierbar sein. Zweitens wollen wir uns nicht
mit Restrukturierungs- oder Problemfällen aufhalten, denn es geht um
die Weiterentwicklung in unseren Zielmärkten und nicht um
Restrukturierung. Eine Post-Merger-Integration ist für sich schon
genügend herausfordernd. Drittens würden wir eine Akquisition oder
einen Merger nur zu angemessenen Preisen machen, um die Interessen
unserer Aktionäre zu wahren. Dies schließt durchaus eine Prämie ein,
aber eben keine Mondpreise.

a|m: Herr Harman, wir bedanken uns bei Ihnen für das Gespräch.

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Originaltext: Equity Analyst Ltd.
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