Frankfurter Neue Presse: Über den neuen Rekordpreis für ein Kunstwerk. "Kunstrekorde und Krisengefühl." Leitartikel von Dierk Wolters.
Geschrieben am 05-05-2010 |
Frankfurt am Main (ots) - Gerade noch taumelte der Kunstmarkt am Abgrund. Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise waren unübersehbar. Museen brachen Sponsoren und damit die Ausstellungsetats weg. Von weltweitem Galeriensterben war die Rede. Auktionshäuser schrumpften sich gesund. Spektakuläre Messen wie die für Luxus-Exzesse und Glamour berüchtigte "Miami Art" gaben sich auf einmal bescheiden. Andere reduzierten ihre Ausstellungsflächen oder schlossen, wie in Frankfurt, ganz. Der Hype schien zu Ende.
Und jetzt dies.
Wer den Picasso am Telefon ersteigerte, weiß man nicht. Bekannt ist aber, dass Öl- und Industriemagnaten aus dem asiatischen und aus dem russischen Raum im internationalen Kunstmarktgetriebe eine Macht errungen haben, die bis vor wenigen Jahren niemand für möglich gehalten hätte.
Die Schere zwischen Arm und Reich, die weltweit immer mehr auseinanderklafft, bildet, so unschön das klingt, auch der Kunstmarkt ab. Und für das Wohlergehen des Breitenmarktes sind die Exzesse der Geldelite kein Gradmesser.
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