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Barrieren verhindern, gemeinsame Bildung durchsetzen, Alltag fördern / Die Aktion Mensch zeigt auf dem 2. Ökumenischen Kirchentag, dass eine Gesellschaft für alle möglich ist

Geschrieben am 07-05-2010

Bonn (ots) - "Inklusion - Dabei sein! Von Anfang an" ist das Thema
der Aktion Mensch auf dem 2. Ökumenischen Kirchentag 2010 vom 12.-16.
Mai in München. Die Förderorganisation macht drei Facetten des
Inklusionsgedankens erlebbar: Die finanzielle Förderung garantiert
unter anderem Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderung auf dem
Gelände des Kirchentags, acht Experten geben der Inklusion im
Bildungsbereich bei einer Podiumsdiskussion neue Impulse und am 460
Quadratmeter großen Stand in Halle B4 zeigt die Aktion Mensch mit
ihren Aufklärungs- und Förderprojekten, wie Inklusion in der Praxis
gelingen kann.

Facette: Kirchentag barrierefrei

Damit alle am Kirchentag teilhaben können, unterstützt die Aktion
Mensch einen barrierefreien Zugang für alle Besucher mit und ohne
Behinderung. Mit ihrer finanziellen Unterstützung wurden nicht nur
Rampen gebaut und Gebärdendolmetscher engagiert, Besucher mit
Behinderung werden auch bei der Suche nach passenden Unterkünften,
einer Begleitung oder Führungen unterstützt. Dies bedeutet eine
logistische Herausforderung, da sich bereits 1200 Menschen mit
Behinderung angemeldet haben und insgesamt rund 3000 Besucher mit
Behinderung erwartet werden.

Facette: Eine Schule für alle - Experten diskutieren neue Impulse

2009 hat sich Deutschland verpflichtet, die
UN-Behindertenkonvention umzusetzen. Ein Grundpfeiler der Konvention
ist das Recht auf gemeinsame Bildung. Da die Zukunft unseres
Bildungssystems auch vor anderen Hintergründen wie der Pisa-Studie
derzeit kontrovers diskutiert wird, will die Aktion Mensch der
Debatte neue Impulse in Richtung Inklusion geben. Acht Experten
diskutieren zum Thema "Die UN-Behindertenkonvention - reif für die
Schule?" am Samstag, den 15. Mai, um 19 Uhr in Saal 13 des ICM.

Auf dem Podium:
- Manfred Agnethler - Sozialgeograph, Universität Augsburg
- Wolfgang Blaschke, Erziehungswissenschaftler und Sprecher
des Kölner Vereins "mittendrin"
- Irmgard Badura, Beauftragte der bayerischen
Staatsregierung für die Belange behinderter Menschen
- Oberkirchenrätin Cornelia Coenen-Marx - Referentin für
Sozial- und Gesellschaftspolitik sowie für Kirche und
Diakonie im Kirchenamt der EKD
- Marianne Hirschberg von der Monitoring-Stelle zur
UN-Behindertenrechtskonvention des Deutschen Instituts für
Menschenrechte
- Guildo Horn, Schlagersänger und Musiktherapeut
- Hubert Hüppe, Beauftragter der Bundesregierung für die
Belange behinderter Menschen
- Martin Georgi, Vorstand der Aktion Mensch

"Kinder mit und ohne Behinderung sollen - natürlich gemäß ihren
individuellen Fähigkeiten - die Möglichkeit haben, gemeinsam die
Schulbank zu drücken, damit alle gleiche Startchancen haben und
Berührungsängste gar nicht erst aufkommen", erklärt Martin Georgi,
Vorstand der Aktion Mensch, seinen Standpunkt vorab. "Dieses Ziel
wird die Aktion Mensch in den nächsten Jahren mit den ihr zur
Verfügung stehenden Mitteln verfolgen - vor allem über die Förderung
von Projekten, die Inklusion im Alltag zu einer
Selbstverständlichkeit machen und das Recht auf gemeinsame Beschulung
einfordern - von der Politik oder notfalls vor Gericht."

In diesem Sinne hält die Aktion Mensch ergänzend zu ihren
Unterrichtsmaterialien auch eine kostenlose Broschüre mit dem Titel
"Inklusion - Dabei sein! Von Anfang an." für die Pädagogen unter den
Kirchentagsbesuchern bereit. Der Leitfaden eignet sich für die
Sekundarstufen I und II und orientiert sich an den Lehrplänen für die
Fächer Biologie, Ethik, Religion, Geschichte und Sozialkunde.

Facette: Förderung von Inklusion - am Stand der Aktion Mensch und
bundesweit

Das Catering am Stand in Halle B4 erfolgt durch den Gastroservice
der von der Aktion Mensch geförderten Initiative "Weißer Rabe", die
die berufliche Inklusion von Menschen mit Behinderung wirtschaftlich
erfolgreich in die Tat umsetzt. Weitere neun Förderprojekte -
engagiert in den Bereichen Unterstützung von Flüchtlingen, Menschen
mit Migrationshintergrund und Trauerbewältigung von Kindern -
besuchen die Aktion Mensch auf dem Ökumenischen Kirchentag. Sie
zeigen stellvertretend für bundesweit mehr als 500 Projekte, die
monatlich von der Aktion Mensch gefördert werden, dass und wie
Inklusion in allen Bereichen der Gesellschaft zur Normalität wird.
Außerdem werden die Projektvertreter mit den Besuchern des Standes
gemeinsam am Inklusionsgedanken "mitbauen": Stühle, die von Besuchern
gebaut und gestaltet werden können, türmen sich nach und nach zu
einer riesigen Skulptur auf. "Die Stühle stehen für Individualität,
das gesamte Gebilde in seiner Unterschiedlichkeit symbolisiert aber
auch Gemeinschaft - so vielfältig sieht auch eine inklusive
Gesellschaft aus. Dafür setzen wir uns in unseren Förderprojekten und
Aufklärungsinitiativen ein - und auch hier auf dem Ökumenischen
Kirchentag", erklärt Martin Georgi, Vorstand der Aktion Mensch.

Inklusion löst Integration ab

Inklusion ist der Schlüsselbegriff der UN-Konvention über die
Rechte von Menschen mit Behinderungen, die 2009 auch in Deutschland
in Kraft trat. Inklusion bezeichnet das selbstverständliche und
gleichberechtigte Zusammenleben aller Menschen von Anfang an und löst
den Begriff der Integration ab. Konkret bedeutet das: gleiche Chancen
für alle im Bildungssystem, am Arbeitsmarkt, bei Wohnmöglichkeiten
und der Zugänglichkeit von Arztpraxen, Internetangeboten oder
Universitäten. Dasselbe gilt auch im Bereich der Freizeitgestaltung -
zum Beispiel beim Mitwirken in einem Verein oder beim Besuch von
Kultureinrichtungen.

Über die Aktion Mensch

Die Aktion Mensch ist die größte private Förderorganisation im
sozialen Bereich und eine der erfolgreichsten sozialen Organisationen
in Deutschland. Sie setzt sich ein für die Inklusion von Menschen mit
Behinderungen und unterstützt darüber hinaus Kinder- und
Jugendprojekte sowie sozial benachteiligte Menschen in Deutschland.
Möglich machen dies 4,6 Millionen Menschen, die sich regelmäßig an
der Aktion Mensch-Lotterie beteiligen. Aus deren Einnahmen flossen im
Jahr 2009 rund 166 Millionen Euro an mehr als 13.000 Projekte in ganz
Deutschland.

Originaltext: Aktion Mensch
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/43707
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_43707.rss2

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Aktion Mensch
Pressestelle:

Christian Schmitz
Telefon: 0228 / 20 92-364
Mobil: 0174/3412707
Mail: christian.schmitz@aktion-mensch.de


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