Sachsen steigt zum reformfreudigsten Land in der Bildung auf
Geschrieben am 23-08-2006 |
Hamburg (ots) -
Sachsen ist in der Bildungspolitik das reformfreudigste Bundesland und löst Bayern in dieser Position ab. Das geht aus der diesjährigen Ausgabe des Bildungsmonitors hervor, wie die ZEIT berichtet. Das vom wirtschaftsnahen Institut der Deutschen Wirtschaft erstellte Ranking vergleicht regelmäßig die Bildungspolitik der Bundesländer und bewertet sie nach ihren Reformansätzen. Auf Platz zwei folgt Baden-Württemberg, der Vorjahressieger Bayern ist auf Platz drei zurückgefallen. Damit hat sich zum ersten Mal ein ostdeutsches Bundesland an die Spitze gesetzt. Schlusslicht der Rangliste ist Nordrhein-Westfalen, dem die Studie dennoch überdurchschnittliche Fortschritte im Vergleich zum Vorjahr bescheinigt.
Sachsen habe die Schulabbrecherquote stärker als andere Länder gesenkt und gleichzeitig mehr junge Menschen zur Hochschulreife geführt, erläuterte das Institut der Deutschen Wirtschaft die Bewertung. Besonders günstig für den Freistaat wie auch für andere neue Bundesländer wirkt sich der Schülerrückgang aus, der zu einem starken Anstieg der Pro-Kopf-Ausgaben für Bildung führt.
Sachsens Kultusminister Steffen Flath (CDU) erklärt zu dem Ranking: "Wir haben Anfang der Neunziger unser Bildungssystem komplett umgestellt ... davon profitieren wir jetzt." Wie andere Studien zuvor kritisiert auch der Bildungsmonitor Bayern für seine niedrige Abiturientenquote Der bayerische Kultusminister Siegfried Schneider (CSU) kündigt daraufhin Konsequenzen an: "Wir werden andere Wege zur Hochschulreife eröffnen."
Allerdings wird auch Kritik an der Studie laut. Olaf Köller, Direktor des Instituts für Qualitätsentwicklung im Bildungswesen:, meint: "Viele der Annahmen darüber, was ein gutes Bildungssystem ausmacht, sind hoch normativ und ohne empirische Grundlage."
Die Untersuchung wurde von der vom Arbeitgeberverband Gesamtmetall gegründeten Initiative Neue Soziale Markwirtschaft in Auftrag gegeben.
Den kompletten ZEIT-Text der ZEIT Nr. 35 vom 24. August 2006 senden wir Ihnen gerne zu.
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