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Lausitzer Rundschau: Die wahren Deppen Europas Deutschland profitiert von der Währungsunion

Geschrieben am 11-05-2010

Cottbus (ots) - Wir sind wieder mal Europas Deppen! So titelte am
Dienstag eine bekannte Boulevard-Zeitung. Dass sie damit eine
europafeindliche Stimmung an den Stammtischen erzeugen würde, kann
man nicht behaupten, denn diese Stimmung ist da, seit der Euro wegen
Griechenland, Portugal und Spanien schwächelt. Dass sie sie anheizt
schon. Der Satz stimmt hinten und vorne nicht. Tatsächlich
profitieren wir weit mehr von der Wirtschafts- und Währungsunion als
sie uns kostet. Wir wollten sie mehr als andere. Die
Haushaltsdefizite und die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit einiger
Mitgliedsstaaten sind zweifellos ein großes Problem. Genauso schlimm
aber sind die vor allem durch Deutschland entstandenen
wirtschaftlichen Ungleichgewichte auf dem Kontinent. Unsere Industrie
dominiert zwischen Nordkap und Gibraltar - und lässt anderen kaum
Luft zum atmen. Eine lange Phase der Lohnzurückhaltung hat uns zum
Exportweltmeister gemacht. Für unsere europäischen Mitbewerber ist es
nichts anderes als Preisdumping. Und selbst kaufen wir nur wenig im
Ausland, sondern nur in unseren Schnäppchen-Läden. Unsere
Binnennachfrage ist so schwach wie unser Einkommensniveau. Und trotz
all dieser Faktoren haben auch wir inzwischen 1,7 Billionen Euro
Schulden angehäuft, mehr als 70 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Da
ist das wirtschaftlich ungleich schwächer strukturierte Griechenland
mit 125 Prozent ja fast noch richtig solide. Deppen Europas sind die,
die solche Schlagzeilen glauben und sich nationalistisch
gegeneinander hetzen lassen. Das brauchen wir auf unserem Kontinent
nie wieder.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
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Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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