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ELTERN-INSM-Kindergartenmonitor 2010: Gebühren-Dickicht und Ungerechtigkeit in Deutschland / Osten und Norden teurer als Westen und Süden / Preise im Schnitt gesunken

Geschrieben am 17-05-2010

Berlin (ots) -

- Querverweis: Ein Dokument mit Auszügen aus der Studie liegt in
der digitalen Pressemappe zum Download vor und ist unter
http://www.presseportal.de/dokumente abrufbar -

Von null bis 3696 Euro jährlich reichen die Kindergartengebühren
für ein und dieselbe Modellfamilie in Deutschland. Die Ergebnisse der
heute in Berlin vorgestellten Studie "Kindergartenmonitor 2010"
offenbaren erhebliche und teilweise nicht nachvollziehbare
Unterschiede bei den Elternbeiträgen in Deutschland. Es zeigte sich
zudem, dass die Kindergartengebühren gegenüber der Erhebung 2008 im
Schnitt um bis zu 16 Prozent gesunken sind. Auftraggeber dieser
Studie sind die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) und
die Zeitschrift ELTERN. Für die Untersuchung haben Wissenschaftler
der IW Consult GmbH jetzt zum zweiten Mal innerhalb von zwei Jahren
die Höhe der Kindergartengebühren in den 100 größten Städten
Deutschlands verglichen. Die Experten ermittelten die
Jahresgebührenhöhe in vier verschiedenen Kategorien: für
Modellfamilien mit einem mittleren (45 000 Euro) und einem höheren
(80 000) Jahres-Brutto-Einkommen sowie für Modellfamilien mit einem
Kind im Alter von 4 Jahren und mit zwei Kindern im Alter von 3,5 und
5,5 Jahren. Die Gebührenhöhe bezieht sich auf die jeweilige
Mindestbetreuungszeit - in der Regel ist dies eine Halbtagsbetreuung.

Neun deutsche Städte erheben keinerlei Gebühren mehr Neun Städte
bieten für alle untersuchten Modellfälle Beitragsfreiheit:
Düsseldorf, Hanau, Heilbronn, Kaiserslautern, Koblenz, Ludwigshafen,
Mainz, Salzgitter, Trier. Im ersten Kindergartenmonitor vor zwei
Jahren war Heilbronn die einzige Stadt, die Beitragsfreiheit für alle
drei Kindergartenjahre gewährte.

Eltern in Bremen, Cottbus, Potsdam, Tübingen zahlen höchste
Beiträge Teuerstes Pflaster für eine Durchschnittsverdiener-Familie
(45 000 Euro Jahres- Brutto) mit einem Kindergartenkind (4 Jahre) ist
Bremen: Hier fallen jährlich 1752 Euro Gebühren an. Für
Durchschnittsverdiener mit zwei Kindern wird es in Cottbus besonders
teuer: 2672 Euro im Jahr für die Mindestbetreuungszeit. Wer 80 000
Euro Brutto verdient und zwei Kinder im Rahmen der
Mindestbetreuungszeit betreuen lässt, muss mit 3696 Euro in Potsdam
und Tübingen die höchsten Elternbeiträge bezahlen.

Durchschnittsbeitrag für Normalverdiener: 814 Euro für ein Kind Im
Schnitt aller 100 untersuchten Großstädte zahlen Normalverdiener für
ein vierjähriges Kind 814 Euro und für zwei Kinder (3,5 und 5,5
Jahre) 935 Euro. Familien mit gehobenem Einkommen (80 000 Euro
Jahres-Brutto) müssen 1280 Euro beziehungsweise 1468 Euro aufbringen.

"Der INSM-ELTERN-Kindergartenmonitor soll für Transparenz in einer
unübersichtlichen Gebührenlandschaft sorgen", erklärte
INSM-Geschäftsführer Hubertus Pellengahr zur Vorstellung der Studie.
Für Laien seien Preisvergleiche praktisch unmöglich, weil die
Gebührensatzungen und Berechnungsmethoden vielfach zu komplex seien.
Pellengahr forderte die Kommunen auf, "für jedermann nachvollziehbare
Gebührentabellen zu veröffentlichen": "Die Bürger haben ein Recht auf
diese Information."

"Der Gebühren-Dschungel hat sich gegenüber unserem ersten
Kindergartenmonitor leider nicht gelichtet. Eltern empfinden
besonders die Preisunterschiede als zutiefst ungerecht", kritisierte
Oliver Steinbach, stellvertretender Chefredakteur der Zeitschrift
ELTERN. "Auch deshalb gibt es immer noch Vier- und Fünfjährige, die
keinen Kindergarten besuchen. Das muss sich ändern." Die hier
untersuchten Modellfamilien müssen nach den Berechnungen der
Wissenschaftler im Schnitt zwischen 1,6 und 2,1 Prozent ihres
Bruttoeinkommens für die Halbtags-Kindergartenbetreuung aufwenden -
im Extremfall sind es bis zu 5,9 Prozent bei einer Zweikindfamilie
mit mittlerem Einkommen.

Eltern in Nord- und Ostdeutschland sind benachteiligt Weitere
Trends der Studie: In den ostdeutschen Städten ist die
Kindergartenbetreuung im Schnitt teurer als in den westdeutschen. Vor
allem Normalverdiener mit zwei Kindern sind betroffen. Die
Zwei-Kind-Modellfamilie muss im Durchschnitt 417 Euro mehr zahlen als
ihr Pendant in den alten Ländern. In den Städten der südlichen
Bundesländer sind die Kindergartenbeiträge für alle untersuchten
Modellfamilien im Schnitt günstiger als in Städten der nördlichen
Länder. In den Kommunen der nördlichen Bundesländer sind nach
Einkommen gestaffelte Beiträge verbreiteter als im Süden. Eine gute
Nachricht: Im Schnitt sind die Gebühren für das Kindergartenjahr
2009/2010 gegenüber 2007/2008 gesunken - um rund 16 Prozent bei der
Zweikind- Modellfamilien der mittleren Einkommensklasse, um 12
Prozent bei der Zweikind- Modellfamilie der hohen Einkommensklasse.

Alle Ergebnisse des ELTERN-INSM-Kindergartenmonitors mit
detaillierten Informationen zu allen 100 untersuchten Großstädten
finden Sie im Internet: http://www.insm-kindergartenmonitor.de und
http://www.eltern.de/kita-monitor.

Originaltext: Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/39474
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_39474.rss2

Rückfragen:
Projektleitung und Öffentlichkeitsarbeit:
Thomas Bauer
Tel. 030 - 27877 174
bauer@insm.de


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