Nordmetall-Konjunkturumfrage: Lage besser, aber nicht gut / Verband spricht von Aufschwung mit "angezogener Handbremse"
Geschrieben am 19-05-2010 |
Hamburg (ots) - Die konjunkturelle Trendwende wird auch durch die jüngste Umfrage des Arbeitgeberverbands NORDMETALL bestätigt. Erstmals seit Ende 2008 zeigt der NORDMETALL-Index wieder mehr Gut- als Schlechtgelaunte. 22 Prozent der befragten Unternehmen sprechen von einer guten Geschäftslage (Herbst 2009: 16 %), nur noch 9 Prozent von einer schlechten (Herbst: 26 %). Die große Mehrheit bezeichnen ihre derzeitigen Geschäfte aber immer noch als "unbefriedigend" (43 Prozent). Die Lage sei also besser, aber noch nicht gut, so NORDMETALL.
Die norddeutsche Metall- und Elektroindustrie hat wieder mehr zu tun, die Auftragsbücher füllen sich. Auch die Neigung zum Beschäftigungsabbau hat abgenommen. Die Konjunkturbrise sei jedoch ein "Aufschwung mit angezogener Handbremse", so NORDMETALL-Vizepräsident Michael Waskönig. Die Trendwende finde auf niedrigem Niveau statt. "Die M+E-Industrie im Norden klettert zwar in diesem Frühling ein paar Stufen hoch, ist aber im Vergleich zu Vorkrisenzeiten immer noch im Keller."
Die Entwicklung an den Finanzmärkten betrachtet der Verband mit Sorge. Der Euro-Kurs sei zwar auf den ersten Blick für den Export günstig, basiere aber auf einer explosiven Marktsituation, die der Wirtschaft nicht recht sein könne, so Waskönig: "Wenn die Regierungen die Spekulation gegen Euroland nicht unterbinden, dann könnte alles umsonst gewesen sein, was die Wirtschaft an Krisenmanagement seit zwei Jahren geleistet hat."
NORDMETALL hatte seine Mitgliedsunternehmen in seiner halbjährlichen Umfrage nach der gegenwärtigen Situation und den Zukunfts-erwartungen gefragt. Von den 255 Unternehmen beteiligten sich 105 an der Umfrage. Sie repräsentieren gut 60.000 Mitarbeiter und damit 57 Prozent aller Beschäftigten in den Mitgliedsunternehmen. NORDMETALL ist zuständig für Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, das Land Bremen und das nordwestliche Niedersachsen.
Aktuelle Lage:
22 Prozent der befragten Unternehmen melden eine gute Geschäftslage. Bei der letzten Umfrage im Herbst 2009 waren dies nur 16 Prozent, im Frühjahr des Vorjahres 18 Prozent. 27 Prozent der Unternehmen beurteilen die gegenwärtigen Geschäfte als "saisonüblich", 43 Prozent als unbefriedigend und 9 Prozent als schlecht (Herbst 2009: 26 %). Über die Hälfte der befragten NORDMETALL-Mitglieder (54 %) gibt ihren Auftragsbestand als ausreichend oder sogar relativ hoch an. Im vergangenen Herbst waren dies nur 38 Prozent. Für 46 Prozent ist der Bestand an Aufträgen aber immer noch zu gering. Diese leichte Erholung führt zu einer etwas verbesserten Kapazitätsauslastung der Betriebe. Sie liegt durchschnittlich bei 79 Prozent (Herbst 2009: 78,5 %).
Aussichten:
Bei den Aussichten auf die nächsten Monate zeigen sich wieder mehr Optimisten: 26 Prozent rechnen mit einer Verbesserung der Geschäfte. Konkret erwarten 45 Prozent steigende Umsätze im Vergleich zu 2009. 32 Prozent erwarten keine Veränderung, 24 Prozent befürchten einen Rückgang. Noch deutlicher ist die Zuversicht bei der Bewertung der Auftragsentwicklung. 40 Prozent der NORDMETALL-Mitglieder glauben an steigende Auftragseingänge (Herbst 2009: 19 %). Nur 18 Prozent sehen hier ein Minus auf sich zukommen.
Beschäftigung:
Diesen Lagebeurteilungen und Erwartungen folgen die Personal- und Ausrüstungsplanungen: 70 Prozent der Unternehmen wollen ihre geplanten Investitionen durchführen. Und 8 Prozent wollen sogar neue Mitarbeiter einstellen - im letzten Herbst waren das nur 2 Prozent. Die Zahl der Unternehmen, die eine Reduktion planen, ist um 10 Prozentpunkte gesunken (von 34 % im Herbst auf nun 23 %). Die meisten der Mitgliedsfirmen, die sich zu Personalanpassungen gezwungen sehen, wollen dies aber bei 5 Prozent der Beschäftigten begrenzen. Der Großteil, nämlich 69 Prozent, möchte die Belegschaft stabil halten. Befragt nach den Instrumenten, die zur Beschäftigungssicherung genutzt wurden, antworteten die meisten "Kurzarbeit" (30 %). Nur ein Unternehmen erwähnte ein Programm für das freiwillige Ausscheiden von Mitarbeitern.
Branchen:
Besser als der Durchschnitt beurteilte der Maschinenbau die gegenwärtige Lage (32 Prozent antworteten mit "gut"), schlechtere Bewertungen kamen aus dem Schiffbau (66 Prozent sagten "unbefriedigend" oder "schlecht"). Beim Thema "Personalaufbau" zeigen sich Unternehmen der Elektroindustrie überdurchschnittlich interessiert (21 Prozent planen Neueinstellungen).
Originaltext: NORDMETALL Verband der Metall- und Elektroindustrie e.V. Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/79026 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_79026.rss2
Pressekontakt: Peter Haas, Pressesprecher Tel.: 040 / 6378-4231 Mobil: 0171-53 53 930 E-Mail: haas@nordmetall.de twitter: PeterHaasHH
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