Bioökonomie bietet große Chancen für Deutschland / DIB: Alle Erfolgsfaktoren der Biotechnologie verknüpfen (mit Bild)
Geschrieben am 20-05-2010 |
Frankfurt am Main (ots) -
- Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -
Das Konzept einer biobasierten Wirtschaft eröffnet Deutschland enorme Wachstumschancen für die Zukunft. Deshalb hat die Bundesregierung dieses Ziel auch in ihren Koalitionsvertrag aufgenommen. Ohne gentechnisch optimierte Pflanzen lässt sich diese Vision nach Auffassung der Deutschen Industrievereinigung Biotechnologie (DIB) aber nicht realisieren. "Eine Bioökonomie wird nur dann funktionieren, wenn wir alle Anwendungsbereiche der Biotechnik nutzen und miteinander verzahnen. Da sind wir in Deutschland noch nicht angekommen", betont Dr. Stefan Marcinowski, Vorsitzender der DIB. Dafür müsse die Politik das Innovationsfeld Pflanze als Teil der nationalen Hightech-Strategie akzeptieren.
Unter dem Begriff Bioökonomie fasst man alle industriellen Sektoren oder Dienstleistungen zusammen, die biologische Ressourcen - Tiere, Pflanzen und Pilze oder Mikroorganismen - produzieren, verarbeiten oder in irgendeiner Form nutzen. Dazu zählen neben der Land- und Forstwirtschaft, der Nahrungsmittelindustrie vor allem auch Teile der Chemie-, Pharmazie-, Kosmetik-, Papier- und Textilindustrie. Nach einer Analyse der EU-Kommission erwirtschaften heute etwa zwei Millionen Menschen in Deutschland in allen Teilbereichen der Bioökonomie einen Jahresumsatz von rund 300 Milliarden Euro.
Der DIB-Vorsitzende ist davon überzeugt, dass die technisch-wissenschaftliche Basis für eine biobasierte Ökonomie in Deutschland vorhanden ist: In nur zwei Jahrzehnten habe sich die Biotech-Branche mit rund 650 Unternehmen als Wirtschaftsfaktor etabliert. Zudem sei die Biotechnologie inzwischen ein fester Bestandteil der Wissenschaft geworden: Über 200 öffentliche Forschungseinrichtungen befassen sich in Deutschland intensiv mit bio- oder gentechnischen Verfahren und Projekten.
In der industriellen Biotechnologie sieht Marcinowski den Schlüssel für die Vernetzung aller Biotech-Anwendungen: Aus pflanzlicher Biomasse, die nicht für Nahrungsmittel vorgesehen ist, lassen sich Stärke, Zellulose und Öle gewinnen. Diese dienen als Ausgangssubstanzen für die Produktion von Bioenergie und Biokraftstoffen oder für die Herstellung von Biokunststoffen sowie als chemische Vorstufen für Biopharmazeutika. Die Entwicklung und der Wirkungsgrad der industriellen Biotechnologie, so Marcinowski, werde in Zukunft immer mehr von der Bereitstellung geeigneter Pflanzen abhängig sein. "Diese Chancen für den Hightech-Standort Europa dürfen wir nicht verpassen."
Für den DIB-Vorsitzenden sind mit dem Konzept der Bioökonomie aber auch völlig neue Perspektiven für die Landwirtschaft in Deutschland verbunden. Eine nachhaltige Lebensmittelproduktion, die Bereitstellung alternativer Energieträger und eine Versorgung der Industrie mit biobasierten Rohstoffen ermögliche eine Revolution auf dem Acker. "Dieses Konzept könnte die Landwirtschaft aus ihrer ökonomischen Randexistenz in die Mitte des Innovationsgeschehens führen", betont Marcinowski. Damit diese Entwicklung nicht zu Lasten der Nahrungsmittelproduktion gehe, müssten aber die Ernteerträge dramatisch gesteigert werden. Die bislang von der EU geförderten Flächenstilllegungen würden damit aus seiner Sicht der Vergangenheit angehören. "Die Industrienationen stehen vor einer Renaissance des ländlichen Raumes, die mehr statt weniger Anbaufläche benötigen wird, wenn sie den Weg der Bioökonomie konsequent einschlagen."
Originaltext: DIB Deutsche Industrievereinigung Biotechnologie Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/20949 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_20949.rss2
Pressekontakt: Deutsche Industrievereinigung Biotechnologie (DIB) Manfred Ritz Telefon: 069 2556 1496 E-Mail: presse@dib.org
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
269563
weitere Artikel:
- Energieversorger ringen um Serviceführerschaft Hamburg (ots) - Rund 1.100 Stromunternehmen kämpfen inzwischen deutschlandweit um die Gunst der Kunden. Der zunehmende Wettbewerb und die steigende Zahl wechselwilliger Privatkunden setzen die Energieversorger stark unter Druck. Drei von vier wollen kurzfristig reagieren und streben dabei sogar die Serviceführerschaft an. Doch bei der Umsetzung hapert es. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Branchenkompass 2010 Energieversorger" von Steria Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit dem F.A.Z.-Institut. Bislang ist der Anteil der Verbraucher, mehr...
- Wohnungswirtschaft: Das Maß aller Dinge / Deloitte startet Benchmark-Analyse 2010 - und lobt Ikanos-Award aus Nürnberg/München (ots) - Auch in diesem Jahr führt Deloitte eine Benchmark-Analyse bei Immobilien- und Wohnungsunternehmen durch. Die Untersuchung identifiziert Fakten, Erfolgsfaktoren sowie Trends der Wohnungswirtschaft und übermittelt den Studienteilnehmern eine Potenzialanalyse ihres Unternehmens. Die Datenerfassung beginnt am 20. Mai 2010 anonym in einem passwortgeschützten Internetportal. Das effizienteste Unternehmen der Wohnungswirtschaft wird bei der 22. Immobilienwirtschaftlichen Fachtagung am 28./29. Oktober 2010 in Wiesbaden mehr...
- Nachrichten aus Berlin - Wirtschaft: be Berlin startet "Berlin, dein Gesicht" / Die Siegessäule bringt Berliner groß raus Berlin (ots) - Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit hat heute das neue Projekt der Hauptstadtkampagne be Berlin vorgestellt: 200 Berlinerinnen, die sich in ihrer Stadt engagieren, werden mit einem überlebensgroßen Foto am Baugerüst der Siegessäule dargestellt. Sie werden ab Mitte August als tragende Säulen der Stadt das Motiv für die Verhüllung der Siegessäule bilden. Mit dieser neuen Aktion will be Berlin gesellschaftliches Engagement in der Hauptstadt würdigen. In Berlin leben zahlreiche Menschen, die sich ehrenamtlich mehr...
- Effiziente Kunststoff- und Werkstoffanalytik mit Thermischer Analyse Gießen, Deutschland (ots) - Unter dem Begriff Thermische Analyse werden analytische Methoden zusammengefasst, mit denen physikalische und chemische Eigenschaften von Substanzen als Funktion der Temperatur und Zeit gemessen werden. Dabei werden die Proben einem definierten Temperaturprogramm unterworfen. Thermische Analysesysteme wie die DSC 1 bieten effiziente Lösungen u.a. für folgende Prozessverbesserungen und Produktentwicklungen in der Solar - Branche: - EVA (Ethyl Vinyl Acetat) - Vernetzungsgrad exakt bestimmen ohne Einsatz mehr...
- Sprachrohr für den freien Vertrieb geschlossener Fonds / Führende Vermittlerpools treffen sich zur 1. Pool-Konferenz Hamburg (ots) - Vertreter der führenden Vertriebsplattformen und -pools haben sich bei Gastgeber MPC Capital zur 1. Pool-Konferenz getroffen, um über den aktuellen Stand der Regulierung geschlossener Fonds und der zukünftigen Herausforderungen für die freien Vertriebe zu beraten. Die Konferenz soll der Auftakt zu einem regelmäßigen Austausch der führenden Pools sein, um gemeinsame Positionen insbesondere gegenüber der Politik und den Produktanbietern, aber auch anderen Interessengruppen mit einer starken Stimme zu vertreten. Die Teilnehmer mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|