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Shirin Ebadi mit Internationalem Demokratiepreis Bonn ausgezeichnet / Iranische Friedensnobelpreisträgerin zweite Trägerin des Preises

Geschrieben am 20-05-2010

Bonn (ots) -

Sperrfrist: 20.05.2010 18:00
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.

Die iranische Anwältin, Menschenrechtlerin und
Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi ist am Donnerstag (20. Mai)
mit dem Internationalen Demokratiepreis Bonn ausgezeichnet worden.
Der Vorsitzende des gleichnamigen Vereins, Deutsche Welle-Intendant
Erik Bettermann, überreichte ihr bei einem Festakt im ehemaligen
Ballhaus La Redoute in Bonn die mit 10.000 Euro dotierte
Auszeichnung. Die Laudatio auf die Preisträgerin hielt vor rund 250
Gästen aus Politik, Kultur, Wirtschaft und Medien der Staatsminister
im Auswärtigen Amt Werner Hoyer, MdB.

"Shirin Ebadi kämpft seit vielen Jahren unerschrocken dafür, dass
in Iran die verfassungsrechtlich verbürgten Rechte auch tatsächlich
eingehalten werden, insbesondere die Rechte von Frauen und Kindern",
begründete Bettermann die Entscheidung der Jury. "Seit den
Präsidentschaftswahlen 2009 und den anschließenden innenpolitischen
Auseinandersetzungen ist die Friedensnobelpreisträgerin immer wieder
Einschüchterungsversuchen ausgesetzt. Der Verein Internationaler
Demokratiepreis Bonn will mit der Preisverleihung Shirin Ebadi
persönlich auszeichnen, angesichts einer sich zuspitzenden
innenpolitischen Auseinandersetzung aber auch Solidarität mit der
Demokratiebewegung im Iran zeigen."

Shirin Ebadi sagte in ihrer Dankesrede: "Dieser Preis gehört all
den Menschen und Gruppen in Iran, die in den zurückliegenden Jahren
für die Demokratie gekämpft und dabei kein Opfer gescheut haben. Die
Grüne Bewegung ist eine demokratische, also keine ideologische
Bewegung. Sie vereint Menschen mit unterschiedlichen Auffassungen und
Neigungen. Zum ersten Mal schlossen sich unterschiedliche iranische
Gruppen zusammen, um gemeinsam Demokratie und Menschenrechte zu
fordern - selbst wenn sie dafür mit ihrem Leben und ihrer Freiheit
bezahlen müssten. Wenn sich ein Volk so einig und aufopfernd für die
Demokratie einsetzt, wird es unbedingt siegen." Der Staatsminister im
Auswärtigen Amt, Werner Hoyer, hob in seiner Laudatio hervor: "Mir
imponiert Ihre Entschlossenheit, für die Frauen und Kinder, aber auch
die Männer in ihrem Land einzustehen. Mir imponiert Ihr Mut, nie
aufzugeben, wenn man Ihnen Steine in den Weg legt. Wie verständlich
wäre es, wenn Sie angesichts all der Schwierigkeiten, die man Ihnen
nicht erspart hat, verbittert aufgegeben hätten. Aber Sie haben nie
zugelassen, dass aus Querschlägen Rückschläge wurden. Dafür möchte
ich Ihnen danken." Der Bonner Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch
unterstrich, Shirin Ebadi gehöre "zu den Menschen, die in ihrer
Gesellschaft Verantwortung übernehmen". Er mahnte, "die Konflikte im
Iran nicht auf den Atomstreit zu reduzieren". Als deutsche UNO-Stadt
engagiere sich Bonn heute "für die Förderung von Demokratie und
Freiheit, für Menschenrechte und eine sozial gerechte, nachhaltige
Entwicklung in der Welt".

NRW-Integrationsminister Armin Laschet sagte bei einem feierlichen
Essen zu Ehren der Preisträgerin, Shirin Ebadi mache deutlich, "dass
der Iran mehr ist und mehr sein kann als ein autokratisches
Herrschaftssystem, mehr als ein Land, in dem Unfreiheit und
Unterdrückung herrschen". Die Friedensnobelpreisträgerin erinnere die
Menschen im Westen daran, "dass Freiheit, Rechtsstaatlichkeit und
Menschenrechte ganz und gar nicht selbstverständlich, sondern überaus
kostbar sind".

Erster Preisträger war 2009 der frühere tschechische
Staatspräsident Václav Havel gewesen, der für sein Lebenswerk
gewürdigt wurde. Der Internationale Demokratiepreis Bonn wird
mindestens alle zwei Jahre verliehen. Ausgezeichnet wird eine
natürliche oder juristische Person, die sich um die Demokratisierung
und Menschenrechte in ihrem Land in herausragender Weise verdient
gemacht hat. Der Internationale Demokratiepreis Bonn hat zum Ziel,
eine Brücke zwischen den erfolgreichen Erfahrungen der Bundesrepublik
Deutschland und internationalen Entwicklungen der Demokratisierung zu
schlagen.

Der Preis wird in Form einer Glasskulptur verliehen. Diese wurde
von Studenten des Staatlichen Berufskollegs Glas-Keramik-Gestaltung
des Landes NRW entworfen und hergestellt.

Bereits am heutigen Vormittag (20. Mai) war im Bonner Museum
Koenig der von der Bundeszentrale für politische Bildung
ausgerichtete Jugenddemokratiepreis vergeben worden. Der Preis wird
an ein Projekt vergeben, das sich in herausragender Weise für mehr
Demokratie oder aktive Partizipation junger Bürger in Europa
einsetzt.

Bonn, 20. Mai 2010

www.demokratiepreis-bonn.de

Fotos von der Veranstaltung finden Sie unter:
www.flickr.com/photos/demokratiepreis-bonn

Originaltext: Deutsche Welle
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65983
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65983.rss2

Pressekontakt:
Dr. Johannes Hoffmann, Tel. 0228-4292041,
johannes.hoffmann@dw-world.de

Wilhelm Wester, Tel. 0228-716645,
wilhelm.wester@vobaworld.de


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