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IKK-Bericht "Arbeit und Gesundheit im Handwerk": Rekordtief beim Krankenstand im Handwerk

Geschrieben am 24-08-2006

Bergisch Gladbach (ots) - Der Krankenstand der
IKK-Pflichtversicherten im Handwerk hat im Jahr 2005 mit 4,1 % erneut
ein Rekordtief erreicht. Damit bestätigt sich der bereits im Jahre
2001 einsetzende Trend des sinkenden Krankenstandes. Zu diesem
positiven Ergebnis kommt der aktuelle IKK-Bericht "Arbeit und
Gesundheit im Handwerk", der nun zum siebten Mal in Folge erscheint.
Auf Basis der Arbeitsunfähigkeitsdaten von 2,3 Millionen
IKK-Pflichtversicherten werden detaillierte Informationen über
Entwicklungstendenzen der Arbeitsunfähigkeit im Handwerk, über
Erkrankungsschwerpunkte und gewerbespezifische Besonderheiten im
Erkrankungsgeschehen dokumentiert.

Neben der allgemeinen positiven Entwicklung des Krankenstandes
zeigt der IKK-Bericht auch, dass in zahlreichen Berufs- und
Beschäftigtengruppen des Handwerks noch lohnenswerte
Präventionspotentiale bestehen. Das Sonderkapitel des nun
veröffentlichten Berichtsbandes widmet sich daher den besonderen
gesundheitlichen Anforderungen in ausgewählten Berufsgruppen.

"Die Auswertung der Krankenstandsdaten ist Grundlage für
zielgerichtete, notwendige Präventionsmaßnahmen in Betrieben. Und
natürlich sind sie auch Messlatte des Erfolges von
Präventionsmaßnahmen. Daher ist es dringend erforderlich, dieses
sinnvolle Instrument der betrieblichen Prävention auch nach den
anstehenden Regelungen zur Gesundheitsreform weiterhin zur Verfügung
stellen zu können", sagte Rolf Stuppardt, Vorstandsvorsitzender des
IKK-Bundesverbandes.

Der vorliegende IKK-Bericht 2006 liefert die Planungsgrundlage für
den Auf- und Ausbau eines gezielten Gesundheitsmanagements in kleinen
und mittleren Betrieben des Handwerks. Dabei bietet speziell das
Handwerk mit seinen kleinbetrieblichen Strukturen gute Möglichkeiten
für erfolgreiche Präventionsmaßnahmen. Folge dieser Maßnahmen sind
die Erhöhung der Produktivität und der Rückgang des Krankenstandes.
Zudem werden durch die kleinere Betriebsgröße alle Beschäftigten von
Präventionsmaßnahmen erreicht, ebenso können zumeist bestehende
Kommunikationsstrukturen, wie zum Beispiel regelmäßige
Arbeitsbesprechungen hierfür genutzt werden.

Der Berichtsband kommt zu dem Ergebnis, dass die wichtigsten
Krankheitsarten im IKK-System die Muskel- und Skeletterkrankungen,
die Verletzungen und Vergiftungen sowie die Erkrankungen der
Atmungsorgane sind. Zusammengenommen entfallen auf diese drei
Diagnosegruppen knapp 60 % aller AU-Tage. Allerdings bestehen
deutliche berufsspezifische Unterschiede im jeweiligen Ausmaß der
Betroffenheit. So weisen 17 der untersuchten 42 Berufe (also mehr als
ein Drittel) überdurchschnittlich viele Fehltage aufgrund von Muskel-
und Skeletterkrankungen auf. Darunter befinden sich u. a. alle
ausgewählten Bauberufe und vier Berufe des Metallgewerbes. Hinzu
kommen die Raum- und Hausratreiniger, die Fleischer, die Warenmaler
sowie drei Berufe des Lager- und Transportwesens (Warenaufmacher,
Lager-, Transportarbeiter, Kfz-Führer). Von Verletzungen und
Vergiftungen sind 18 der 42 ausgewählten Berufe überdurchschnittlich
stark betroffen, in besonderem Maße allerdings die Dachdecker und die
Zimmerer, die mehr als doppelt so viele Fehltage aufgrund von
Verletzungen aufweisen als der Durchschnitt. Beide Berufe sind auch
überdurchschnittlich stark von Arbeitsunfällen betroffen: 21,1 %
aller AU-Tage bei den Zimmerern und 19,2 % aller Fehltage bei den
Dachdeckern werden durch einen Arbeitsunfall verursacht
(IKK-Durchschnitt: 8,7 %!). Immerhin 8 der 42 Berufe weisen
überdurchschnittliche Belastungen aufgrund von psychischen
Erkrankungen und Verhaltensstörungen auf, wobei die
Krankenpflegehelfer und Sozialarbeiter mit mehr als doppelt so vielen
AU-Tagen als der IKK-Durchschnitt die am stärksten betroffenen
Berufsgruppen darstellen.

Insgesamt zeigt sich, dass der Anforderungs- und Belastungswandel,
der mit der zunehmenden Technisierung und Globalisierung auch die
Berufe des Handwerks erfasst hat, auch einen Wandel bei den
Erkrankungsschwerpunkten mit sich bringt. Hier ist in den letzten
Jahren insbesondere eine Abnahme der Muskel- und Skelett-Erkrankungen
bei gleichzeitiger Zunahme der psychischen Erkrankungen zu
verzeichnen. Diese Entwicklung, die auch auf die angespannte
Arbeitsmarktlage und zunehmende Anforderungen an die Beschäftigten
zurückgeführt werden kann, erfordert neue Ansätze in der Prävention
arbeitsbedingter Erkrankungen.

Interessierte Redaktionen können über die Pressestelle des
IKK-Bundesverbandes eine Kurzfassung erhalten.

- Diese Pressemeldung finden Sie auch im Internet unter www.ikk.de
-

Originaltext: IKK Bundesverb. d. Innungskrankenkassen
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7359
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7359.rss2

Kontakt:
IKK Bundesverband
Pressesprecher: Joachim Odenbach
Tel.: 02204 44-111
Fax: 02204 44-455
e-mail: joachim.odenbach@bv.ikk.de


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