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Seehofer wirft Schnappauf Überreaktion bei Vogelgrippe-Verdacht vor

Geschrieben am 13-03-2006

Bonn (ots) - Berlin/ Bonn, 13. März 2006 Der Bundesminister für
Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Horst Seehofer (CSU)
wirft seinem bayerischen Amtskollegen Werner Schnappauf (CSU) vor,
beim Vogelgrippe-Verdachtsfall im Landkreis Lichtenfels überreagiert
zu haben. "Wir sollten sehr darauf achten, dass wir nicht jeden
Verdacht oder jedes tote Geflügel zum Gegenstand von großen
öffentlichen Verlautbarungen machen", sagte Seehofer in der
PHOENIX-Sendung "Unter den Linden": "Wir hatten vereinbart, dass man
zunächst einmal abklärt, ob der Verdacht auf Tierseuche besteht. Ich
war selbst heute überrascht, dass man die Öffentlichkeit hier so
gesucht hat." Der Vogelgrippe-Verdacht in dem bayerischen Betrieb
hatte sich nach Tests nicht bestätigt.

Für die entsprechenden Tests müsse man sich einen Tag Zeit nehmen.
Ansonsten entstehe in der Öffentlichkeit "unheimlich viel
Verunsicherung". Seehofer betonte, dass eine solche Verunsicherung
nicht nur in Deutschland zu Ängsten oder auch Ermüdungserscheinungen
angesichts der Seuche führen könne: "Sie glauben gar nicht, wer sich
aus dem Ausland bei uns gemeldet hat, ob man aus
Deutschland jetzt noch Geflügel beziehen kann." Der bayerische
Minister für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz Schnappauf habe
mit seinen tierseuchen-rechtlichen Maßnahmen aber korrekt gehandelt,
erklärte Seehofer weiter.

Der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Wolfgang Apel,
kritisierte in der PHOENIX-Sendung die Tötung von rund 400 Enten in
dem bayerischen Nutztier-Betrieb: "Warum warten wir nicht das
Ergebnis ab, bevor wir einen gan-zen Bestand umbringen?" Stattdessen
sprach sich Apel dafür aus, gefährdete Tiere gegen die Vogelgrippe zu
impfen, um unter anderem die Freiland-Haltung weiter zu ermöglichen.

Originaltext: PHOENIX
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