Neue OZ: Kommentar zur UNO Konferenz
Geschrieben am 30-05-2010 |
Osnabrück (ots) - Erfreuliche Einigkeit
Von heute auf morgen wird sich das Atomproblem im Mittleren Osten
nicht lösen lassen. Da können die UNO, Westerwelle & Co die Einigung
auf das Wunschziel einer kernwaffenfreien Zone noch so positiv
bewerten: Derart einfach ist es nicht, als dass es genügen würde, den
Plan in einem Papier festzuschreiben und im Anschluss auf das Beste
zu hoffen.
Gleichwohl muss klar sein: Wenn überhaupt, kann der Prozess nur so
gelingen, wie er jetzt auf der Konferenz in New York begonnen hat.
Deren Besonderheit liegt weniger im verabschiedeten Text als in der
übergreifenden Einigkeit. Es waren arabische Staaten, die maßgeblich
mitarbeiteten, und es war die westliche Welt, die deren Ansinnen
ernst nahm. Allen voran bewegten sich die USA. In Zeiten vor Obama
hätten sie sich kaum für eine entsprechende Initiative der UNO
interessiert. Auf ein Projekt, an dem der Iran aktiver beteiligt ist
als Israel, hätten sie schon gar keinen Gedanken verwendet.
Ebendieses ist die Neuheit und Hauptbotschaft der Konferenz. UNO,
USA, EU und islamische Staaten bildeten eine Gemeinschaft, die
verhandelt hat, die ein Ziel hat und die, gewiss, dieses in der
Praxis nun auszugestalten hat.
Die Regierung in Tel Aviv gibt den Quengler - hoffentlich aber mit
der Einsicht, dass Israels anerkannte Sonderrolle sich nicht mehr
permanent darin äußern darf, abseits zu stehen. Beim morgigen Treffen
mit Israels Premier Netanjahu kann Obama dazu beitragen, dass die
euphorischen Beurteilungen der Konferenzteilnehmer nicht verfrüht
waren.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
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