Neue OZ: Kommentar zum Eurovision Song Contest
Geschrieben am 30-05-2010 |
Osnabrück (ots) - Musikalisches Sommermärchen
Erst Lena-Euphorie von Flensburg bis Passau, jetzt Lena-Mania von
Helsinki bis Madrid. Nach 28 Jahren gewinnt Deutschland zum zweiten
Mal den weltweit populärsten Musikwettbewerb. Möglich machte dies
nach Nicole 1982 wieder eine Abiturientin: Lena Meyer-Landrut
dominierte klar die Konkurrenz und verzauberte 125 Millionen
Zuschauer - mit einem Ohrwurm, natürlichem Charme, einer
unprätentiösen Performance und ihrer eigenwilligen Stimme.
Die Hannoveranerin präsentierte sich als lustige, intelligente und
ehrliche Vertreterin unseres Landes - auch ein Grund für ihren
Erfolg. Erinnerungen an das deutsche Sommermärchen 2006 werden wach,
als Fußballdeutschland die Welt ebenfalls mit Offenheit, Lebensfreude
und Herzlichkeit beeindruckte. Auch am Samstag feierten Zigtausende
wieder fröhlich beim Public Viewing.
Natürlich hat auch Tausendsassa Stefan Raab großen Anteil am
Erfolg. Ohne ihn und seine Castingshow "Unser Star für Oslo", die
sich wohltuend von plakativem DSDS-Getöse und belanglosem
Siegel-Singsang abhob, wäre eine Lena nicht gefunden worden. Der
sympathischen Siegerin stehen nun alle Türen weit offen. Bleibt zu
hoffen, dass sie im schnelllebigen Musikbusiness nicht verheizt wird.
Für Deutschland ist diese junge Frau ein Glücksfall, können sich
doch viele Jugendliche voll mit ihr identifizieren. Und dabei sehen:
Talent ist nicht alles, um Erfolg zu haben. Man braucht vor allem
Authentizität.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
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