Lausitzer Rundschau: Die termingerechte Inbetriebnahme des BBI ist gefährdet
Geschrieben am 31-05-2010 |
Cottbus (ots) - So ist es oft. Ehe die Politiker einen Schlag mit
dem Holzhammer bekommen, dürfen sie noch mal jubeln. So war es auch
am 7. Mai, als das Richtfest für das Terminal des künftigen
Flughafens Berlin Brandenburg International (BBI) gefeiert wurde und
sich die Politprominenz beider Länder "trotz aller Schwierigkeiten im
Kosten- und Zeitplan" wähnte, wie Berlins Regierender Bürgermeister
Klaus Wowereit (SPD) frohlockte. Da wussten die Planer des
Großprojekts längst, dass sie sich verflogen haben und es kaum noch
schaffen werden, den BBI pünktlich am 30. Oktober 2011 auf die
Landebahn zu bringen. Wowereit als Chef des Aufsichtsrates der
Flughafengesellschaft bleibt die Peinlichkeit nicht erspart, dass es
die Geschäftsführung des Unternehmens lange nicht für nötig hielt,
ihn zu informieren. Ein wesentlicher Hintergrund für die
Verzögerungen ist offenbar die bereits im Februar erfolgte Insolvenz
des Ingenieurbüros IGK/IGR. Es war einer der drei
Generalauftragnehmer für die Planungen und soll im Februar erst ein
Fünftel seiner Arbeiten erledigt gehabt haben. In den Berliner Medien
wird derzeit kräftig spekuliert, ob der BBI nun Wochen oder sogar
Monate später den Betrieb aufnimmt. Vielleicht, so hoffen manche,
könnte mit hohem Zusatzaufwand der Termin doch noch gehalten werden.
So oder so, die Kosten für das Milliarden-Projekt dürften weiter
steigen. Und wieder einmal werden sich Politiker und Manager
streiten, wer den Steuerknüppel nicht richtig in der Hand hatte.
Originaltext: Lausitzer Rundschau
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