Der Arbeits- und Ausbildungsstellenmarkt im Mai: Anhaltende Frühjahrsbelebung: Arbeitslosigkeit geht weiter zurück
Geschrieben am 01-06-2010 |
Nürnberg (ots) - Die Arbeitslosigkeit ist im Mai im Zuge der
anhaltenden Frühjahrsbelebung, aber auch saisonbereinigt, erneut
deutlich gesunken. Die Arbeitslosigkeit sank im Mai um 165.000 auf
3,242 Millionen. "Der Frühjahrsaufschwung auf dem Arbeitsmarkt hat
sich auch im Mai fortgesetzt. Die aktuelle Entwicklung zeigt bei den
wichtigsten Indikatoren nochmals eine merkliche Besserung.", sagte
Frank-J. Weise, Vorstandsvorsitzender der Bundesagentur für Arbeit
(BA), heute in Nürnberg anlässlich der monatlichen Pressekonferenz.
Arbeitslosenzahl im Mai: -165.000 auf 3.242.000
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: -217.000
Arbeitslosenquote im Mai: -0,4 Prozentpunkte auf 7,7 Prozent
Saisonbereinigt ergibt sich im Mai eine Abnahme der
Arbeitslosigkeit um 45.000. Dies lässt auf eine konjunkturbedingte
Verbesserung am Arbeitsmarkt schließen. Im Vergleich zum Vorjahr gab
es im Mai 217.000 Arbeitslose weniger. Auch die Unterbeschäftigung
(ohne Kurzarbeit), die die gesamte Entlastung durch
Arbeitsmarktpolitik umfasst, liegt unter Vorjahresniveau. Insgesamt
sind die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf den Arbeitsmarkt
weiterhin moderat. Vor allem Kurzarbeit, andere betriebliche
Vereinbarungen sowie ein rückläufiges Arbeitskräfteangebot haben den
Arbeitsmarkt beträchtlich entlastet. Erwerbstätigkeit und
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung haben in
saisonbereinigter Rechnung zuletzt zugenommen. Nach Angaben des
Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen im April
saisonbereinigt um 38.000 gestiegen. Die
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hat im März
saisonbereinigt um 82.000 zugenommen (vorläufige Daten). Nicht
saisonbereinigt ist die Erwerbstätigkeit von März auf April im Zuge
der Frühjahrsbelebung um 210.000 auf 40,12 Millionen gestiegen.
Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Erwerbstätigkeit praktisch nicht
verändert (Quelle: Stat. Bundesamt). Die
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag im März nach der
Hochrechnung der BA bei 27,38 Millionen; gegenüber dem Vorjahr war
das ein Zuwachs um 47.000. Maßgeblich dafür ist die anhaltende
Zunahme bei der Teilzeitbeschäftigung (ggü. Vorjahr +190.000),
während die Vollzeitbeschäftigung rückläufig ist (ggü. Vorjahr
-140.000). Die anderen Formen der Erwerbstätigkeit - Selbständige,
Beschäftigte in Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung
und ausschließlich geringfügig entlohnte Beschäftigte - haben sich
gegenüber dem Vorjahr verringert. Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom
Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosigkeit belief sich in
Deutschland für den April auf 3,01 Millionen und die
Erwerbslosenquote auf 7,0 Prozent. Im März wurde an insgesamt 830.000
Arbeitnehmer Kurzarbeitergeld gezahlt, darunter an 693.000 aus
konjunkturellen Gründen. Der durchschnittliche Arbeitsausfall aller
Kurzarbeiter betrug 37 Prozent, der für die konjunkturellen
Kurzarbeiter 33 Prozent. Somit ergibt sich insgesamt ein
Beschäftigtenäquivalent von 305.000 Arbeitnehmern, für konjunkturelle
Kurzarbeit von 226.000 Arbeitnehmern. Der Rückgang der
konjunkturellen Kurzarbeit seit seinem Höhepunkt im Mai 2009 (1,5
Millionen konjunkturelle Kurzarbeiter) dürfte größtenteils auf die
Rückkehr zur Vollarbeit zurückzuführen sein; andernfalls hätte sich
die Arbeitslosigkeit nicht so positiv entwickelt. Die Daten zu den
gemeldeten Stellen am ersten Arbeitsmarkt zeigen schon länger eine
leicht ansteigende Tendenz. Mittlerweile werden auch die
Vorjahreswerte überschritten. Das gemeldete Stellenangebot
(einschließlich geförderter Stellen) nahm im Mai saisonbereinigt um
5.000 zu. Die ungeförderten Stellen für "normale"
sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse, die besser
die Marktentwicklung widerspiegeln, stiegen saisonbereinigt um
15.000. Nicht saisonbereinigt gab es im Mai 523.000 gemeldete
Stellen, 33.000 mehr als vor einem Jahr. 321.000 gemeldete Stellen
betrafen "normale" sozialversicherungspflichtige
Beschäftigungsverhältnisse; das waren 49.000 mehr als im Mai 2009.
Der Stellenindex der BA, der BA-X, bildet die saisonbereinigte
Entwicklung der Arbeitskräftenachfrage am ersten Arbeitsmarkt ab. Von
April auf Mai ist er um acht auf 157 Punkte gestiegen. Im Vergleich
zum Vorjahr hat er 30 Punkte gewonnen. Er liegt damit nur noch vier
Punkte unter dem Oktober 2008, dem Monat, als die Wirtschaftskrise
erstmals am Arbeitsmarkt sichtbar wurde. Von Oktober 2009 bis Mai
2010 wurden der Ausbildungsvermittlung der BA insgesamt 381.600
Ausbildungsstellen gemeldet. Trotz Wirtschaftskrise sind das 9.900
mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Zunahme resultiert allein aus mehr
betrieblichen Stellen (+12.000 auf 368.800; außerbetriebliche: -2.100
auf 12.800). Dies korrespondiert auch mit der Zahl der neu
abgeschlossenen Ausbildungsverträge im Bereich des DIHK und der
Handwerkskammern, die bis April etwa auf dem Niveau des Vorjahres
lagen. Zugleich haben 455.200 Bewerber die BA oder einen zugelassenen
kommunalen Träger bei der Suche nach einer Lehrstelle eingeschaltet;
5.400 weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Rückgang ergibt sich vor
allem aufgrund des demografischen Wandels und weniger so genannter
Altbewerber. Er wird allerdings u.a. durch doppelte Abiturjahrgänge
gebremst. Im Mai waren 171.600 Ausbildungsstellen (+15.200 gegenüber
Mai 2009) noch unbesetzt und 222.600 Bewerber (-17.300 gegenüber Mai
2009) zählten als noch unversorgt. Insgesamt ist es derzeit aber noch
verfrüht, anhand dieser Daten eine Einschätzung zur weiteren
Entwicklung der Situation auf dem Ausbildungsstellenmarkt zu geben.
Ausführliche Informationen finden Sie im Internet unter:
http://statistik.arbeitsagentur.de
Informationen zum Hörfunkservice der Bundesagentur für Arbeit
finden Sie im Internet unter www.ba-audio.de.
Originaltext: Bundesagentur für Arbeit (BA)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6776
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6776.rss2
Pressekontakt:
Bundesagentur für Arbeit
Presseteam
Regensburger Strasse 104
D-90478 Nürnberg
E-Mail: zentrale.presse@arbeitsagentur.de
Tel.: 0911/179-2218
Fax: 0911/179-1487
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