WAZ: Die Freiheit stirbt zuerst - Kommentar von Lutz Heuken
Geschrieben am 25-08-2006 |
Essen (ots) - Das Netzwerk des islamischen Extremismus im Ruhrgebiet ist offenbar viel dichter als bislang angenommen. Das zeigen die jüngsten Erkenntnisse aus der Hisbollah-Szene. Und schon fühlen sich auf der einen Seite wieder all diejenigen bestätigt, die immer schon "Ausländer raus" gerufen oder zumindest gedacht haben. Und es fühlen sich auf der anderen Seite wieder all diejenigen zu Stellungnahmen aufgerufen, die als Antwort stereotyp zu einem sensiblen Umgang mit dem Thema Ausländer aufrufen.
Als ob es darum ginge. Es geht eben nicht um Ausländer und nicht um Moslems, es geht um religiösen Fanatismus, den es mit den gleichen gesellschaftlichen, politischen, polizeilichen und geheimdienstlichen - und natürlich rechtsstaatlichen - Mitteln zu bekämpfen gilt wie neonazistische Umtriebe. Egal ob bei uns ein deutscher Neonazi sein Unwesen treibt oder ein aus dem Libanon stammender islamischer Extremist: Die Gesellschaft hat nicht nur das Recht, sie hat geradezu die Pflicht, sich gegen ihre militanten Feinde zu wehren.
Es war und ist eher Ausdruck von passivem Desinteresse als von bewusstem Liberalismus, wenn der Staat jeden und jede auf seinem Territorium gewähren lässt. So konnte der selbst ernannte "Kalif von Köln" unter den Augen des Staates jahrelang sein Unwesen treiben; erst dann legte man ihm endlich das Handwerk.
Bevor der Islamismus in Deutschland so militant wird, dass er im wahrsten Sinne explodiert und viele Menschen das Leben kostet, hat er längst andere Opfer gefordert: Es sind die Familien der liberalen und gemäßigten Moslems, die von den Extremisten unter Druck gesetzt werden; es sind die Mädchen und Frauen, die sich nicht mehr trauen, ohne Kopftuch vor die Tür zu gehen; es sind die Väter, die Sanktionen befürchten, wenn sie ihre Kinder in Multi-Kulti-Kindergärten schicken. Die Freiheit stirbt zuerst in den moslemischen Familien - erst viel später spürt die deutsche Mehrheitsgesellschaft die Seuche des Islamismus.
Was also tun? Die moslemische Gemeinschaft ist gefordert, all diejenigen aktiver zu bekämpfen, die ihnen die Freiheit rauben wollen. Falsch verstandene Solidarität mit den angeblichen "Glaubensbrüdern" ist fehl am Platz. Und die Mehrheitsgesellschaft ist aufgerufen, sich endlich mehr um die zu kümmern, die man auch in der dritten Generation immer noch "Ausländer" nennt. Gemeinsam kann man dann zeigen, dass für islamistische Extremisten hier kein Platz ist.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=55903 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
Rückfragen bitte an: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Zentralredaktion Telefon: (0201) 804-0 zentralredaktion@waz.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
27232
weitere Artikel:
- EILT - Vattenfall gesteht Falschaussagen zu AKW Brunsbüttel - Umwelthilfe fordert die sofortige Abschaltung Berlin (ots) - Nach dem Eingeständnis, das Bundesumweltministerium und das für die Atomaufsicht in Schleswig-Holstein zuständige Sozialministerium bisher nicht korrekt über die Probleme der Notstromversorgung im Siedewasserreaktor Brunsbüttel unterrichtet zu haben, fordert die Deutsche Umwelthilfe vom Betreiber Vattenfall Europe die sofortige Abschaltung des Meilers. Anlässlich einer Sitzung des Ausschusses "Elektrische Einrichtungen" der Reaktorsicherheitskommission (RSK) der Bundesregierung hatte Vattenfall entgegen früheren Einlassungen mehr...
- Der Tagesspiegel: SPD will Milliardengewinn zwischen Bundesagentur für Arbeit und Bundeshaushalt teilen Berlin (ots) - Der haushaltspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Carsten Schneider, will den Milliardengewinn der Bundesagentur für Arbeit (rund 9 Milliarden Euro) in diesem Jahr "hälftig teilen", wie er dem Tagesspiegel (Samstagsausgabe) sagte. Die eine Hälfte solle der Bund erhalten, um "sachfremde Ausgaben" zu finanzieren. Als Beispiel nannte er die Mittel, die rund 170000 Arbeitslosengeld-I-Empfänger vom Bund erhalten, damit sie nicht weniger Geld als Hartz-IV-Empfänger haben. Die andere Hälfte, meint Schneider, "könnte mehr...
- Westdeutsche Zeitung: Müntes Konjunkturprogramm = Von Stefan Küper Düsseldorf (ots) - Muss ein Bundesarbeitsminister Ahnung von Wirtschaftspolitik haben? Vielleicht muss er kein Experte sein, aber über ein gewisses volkswirtschaftliches Grundwissen sollte er schon verfügen. Franz Müntefering erfüllt diese Voraussetzung offenbar nicht. Die Debatte um die Verwendung der zusätzlichen Steuereinnahmen bereicherte er nämlich mit folgender Idee: Man sollte das Geld doch für Investitionen bei Bund, Ländern und Kommunen nutzen. Damit könne man die Konjunktur anschieben und - man höre und staune- den befürchteten mehr...
- LVZ: Leipziger Volkszeitung zu Libanon/UN-Truppe Leipzig (ots) - Von KOSTAS KIPUROS. Langsam aber sicher verkommen die internationalen Truppeneinsätze zu einer Ramschkiste der Beliebigkeiten. Da ein bisschen Frieden (Bosnien), dort etwas Krieg (Afghanistan), hie nach dem Rechten schauen (Kongo) und da als Puffer (Zypern). Gleich ist allen Missionen eigentlich nur eins: Entweder ein unklares oder ein ungenügendes Mandat. Auch die neue UN-Truppe für Libanon macht da keine Ausnahme. Was die 15000 Mann dort sollen, ist klar: Frieden schaffen. Wie sie den erreichen, bleibt offen. Ein UN-Mandat, mehr...
- Westfalenpost: Sie muss robust sein Bildung der Libanon-Truppe kommt voran Hagen (ots) - Von Jörg Fleischer Die Aufstellung der Libanon-Truppe kommt allmählich voran. Es dauert lange, bis die Staatengemeinschaft zum robusten Mandat für diesen Einsatz findet. Es dauert zu lange. Denn die Entschlossenheit der westlichen Welt, dem Frieden im Nahen Osten wieder eine Chance zu geben, wird mit jedem Tag mehr in Zweifel gezogen. Radikalen wie der Hisbollah gibt das nur neuen Auftrieb. Die Zeit drängt also. Doch nur mit der ausdrücklichen Erlaubnis zu Kampfeinsätzen ist diese heikle UNO-Mission überhaupt sinnvoll. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|