Lausitzer Rundschau: Bettvorleger aus Hannover Gesundheitsminister scheitert mit Reform-Modell
Geschrieben am 04-06-2010 |
Cottbus (ots) - Wäre Philipp Rösler konsequent, müsste er seinen
Rücktritt einreichen. Bei einem denkwürdigen Talkshow-Auftritt vor
wenigen Monaten hatte der Gesundheitsminister sein politisches
Schicksal mit der Kopfpauschale verbunden. Spätestens seit gestern
ist klar, dass Rösler gescheitert ist. Nicht, weil sich die
Opposition auf seine Ideen eingeschossen hat. Sondern weil der
Widerstand im eigenen Regierungslager zu übermächtig ist. Willkommen
in der schwarz-gelben Realität! Wie es sich anfühlt, wenn
hochfliegende Pläne auf Zwergenmaß schrumpfen, musste schon Röslers
Vorgängerin Ulla Schmidt leidvoll erfahren. Ihre "Bürgerversicherung"
wurde in der Großen Koalition zum ungeliebten Gesundheitsfonds
eingedampft. In Röslers Fall war eigentlich schon länger klar, dass
der komplette Umstieg auf eine einkommensunabhängige Prämie ohne
massive Steuerzuschüsse für den dann notwendigen Sozialausgleich
nicht funktionieren kann. Nur der Niedersachse tat so, als ließe sich
sein Traum verwirklichen, wenngleich auf höchst verschlungenen
Pfaden. Dabei machte Rösler gleich zwei entscheidende Fehler: Nicht
nur, dass sein Modell alles andere als schlüssig war und vor
Ungerechtigkeiten strotzte. Er hatte es auch noch an die Medien
lanciert, ohne vorher in der Regierung dafür zu werben. Selten war so
viel politischer Dilettantismus im Spiel. Der Ausgang ist absehbar:
Ein bisschen Sparen hier, ein paar Mehrbelastungen für die Patienten
dort und vielleicht eine Mini-Prämie, die heute schon als
Zusatzbeitrag durchgeht. Philipp Rösler ist als Tiger gestartet und
als Bettvorleger gelandet.
Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2
Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau
Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
272343
weitere Artikel:
- Rheinische Post: SPD im Bund pocht auf Wechsel bei der NRW-CDU Düsseldorf (ots) - Die SPD besteht darauf, dass es eine große
Koalition mit der CDU nur ohne Jürgen Rüttgers geben kann. "Wenn die
CDU weiterhin in der Regierung bleiben will, muss sie sich
inhaltlich bewegen und braucht auch eine personelle Erneuerung",
sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der
SPD-Bundestagsfraktion, Thomas Oppermann, der Rheinischen Post
(Samstagausgabe). SPD und CDU seien gleich starke Parteien. Die
Mehrheit der Union von 5800 Stimmen bedeute kein Mehr an politischer
Macht. Oppermann: "Das ist nur eine mehr...
- Rheinische Post: Bundesregierung plant Einschnitte bei Hartz-IV-Leistungen Düsseldorf (ots) - Die Bundesregierung plant deutliche
Einsparungen bei den Hartz-IV-Leistungen. So soll der befristete
Zuschlag entfallen, den Arbeitslose bisher zwei Jahre lang erhalten,
wenn sie vom Arbeitslosengeld I in das Arbeitslosengeld II übergehen.
Das erfuhr die in Düsseldorf erscheinende "Rheinische Post"
(Samstagausgabe) aus Koalitionskreisen vor der am Sonntag beginnenden
Sparklausur des Bundeskabinetts. Im ersten Jahr nach dem Übergang
beträgt der befristete Hartz-IV-Zuschlag für Alleinstehende bis zu
160 Euro monatlich, mehr...
- Rheinische Post: CDU-Generalsekretär hält rasche Einigung mit SPD in NRW für möglich Düsseldorf (ots) - Mit der SPD gibt es nach Einschätzung von
CDU-Generalsekretär Andreas Krautscheid einen "beachtlichen Vorrat an
Gemeinsamkeiten". Eine Koalitionsvereinbarung in NRW wäre "in einem
überschaubaren Zeitraum" möglich, schreibt Krautscheid in einem
Rundbrief an 1500 Mandats- und Funktionsträger der NRW-CDU, aus dem
die Rheinische Post (Samstagausgabe) zitiert. Bei den Sondierungen
mit Rot-Grün habe sich die Union laut Krautscheid gegen Versuche
wehren müssen, "Stimmung gegen unseren Ministerpräsidenten und
Verhandlungsführer mehr...
- Rheinische Post: Öl-Katastrophe: EU-Kommissar Oettinger will Gesetze ändern Düsseldorf (ots) - Unter dem Eindruck der Ölkatastrophe im Golf
von Mexiko erwägt Günther Oettinger, EU-Kommissar für Energie, eine
Änderung der europäischen Gesetzgebung auf dem Feld des Umgangs mit
Energien. Im Gespräch mit der "Rheinischen Post" (Samstagausgabe)
erklärte er: "Wir dürfen nicht zulassen, dass sich so eine
Naturkatastrophe wiederholt. Der Preis, den wir zahlen, um auf diese
Weise Energie zu gewinnen, ist eindeutig zu hoch, für die Umwelt, die
Tierwelt und die Wirtschaft." Er habe wichtige Vertreter der großen
Erdöl- mehr...
- Kölner Stadt-Anzeiger: Historiker Hans-Ulrich Wehler für Direktwahl des Bundespräsidenten Köln (ots) - Köln - Der Bielefelder Historiker Hans-Ulrich Wehler
hält eine Direktwahl des Bundespräsidenten für ein geeignetes Mittel
gegen die Politikverdrossenheit nach der Demission Horst Köhlers.
"Der Vorteil bei einer Direktwahl ist darin zu sehen, dass man nicht
etwa von der Zufallszusammensetzung der Landtage und des Bundestages
abhängt, was die Zusammensetzung der Bundesversammlung angeht", sagt
er dem "Kölner
Stadt-Anzeiger" (Samstag-Ausgabe). Die allermeisten Menschen, so
Wehler, verstehen diese ohnehin nicht. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|