Börsen-Zeitung: Der Commerzbank-Reflex, Kommentar von Markus Frühauf zur Konsolidierung im europäischen Bankensektor
Geschrieben am 25-08-2006 |
Frankfurt (ots) - Wenn es im europäischen Bankensektor zu Konsolidierungsschritten kommt, schlägt der Commerzbank-Kurs reflexartig nach oben aus. Im Fall der beiden italienischen Großbanken Sanpaolo Imi und Banca Intesa ist dies nicht anders: Am Freitag führte die Commerzbank-Aktie die Gewinnerliste im Dax an. Der Kursgewinn betrug in der Spitze mehr als 5%.
Seit gut 15 Jahren gilt die Commerzbank als Übernahmekandidat. In der jüngeren Vergangenheit tauchten immer wieder Spekulationen über mögliche Interessenten wie etwa die Credit Suisse oder vor zwölf Monaten die französische Großbank BNP Paribas auf. Ohne Zweifel, die Commerzbank ist nach der Eurohypo-Übernahme ein attraktives Übernahmeobjekt: Im Massengeschäft breit vertreten, gut positioniert im Mittelstand und dank Eurohypo führendes Institut am chancenreichen deutschen Immobilienmarkt.
Dass eine deutsche Großbank von ausländischen Instituten übernommen werden kann, beweist das Beispiel von Unicredit und HypoVereinsbank (HVB). Hier ebnete die Bereitschaft des HVB-Vorstands den Weg für Unicredit-Chef Alessandro Profumo. Denn in einem Zeitungsinterview im April 2005 hatte der damalige HVB-Vorstandssprecher Dieter Rampl die Unicredit als einen attraktiven Partner bezeichnet und damit seine Bank ins Schaufenster gestellt.
Der Vorstandssprecher der Commerzbank, Klaus-Peter Müller, feilt dagegen an einer eigenständigen Zukunft. Dies beweist das Beispiel der Eurohypo-Übernahme. Mit ihr ist die Commerzbank schwerer geworden. Lag die Marktkapitalisierung vor der Akquisition bei nicht ganz 14 Mrd. Euro, sind es nun 18Mrd. Euro. Das ist zwar schön für die Commerzbank, aber im europäischen Maßstab ist das noch immer zu wenig. Allein in Europa gibt es mehr als ein Dutzend Institute, die doppelt so schwer sind.
Um vor Übernahmen geschützt zu sein, muss die Bank in ihrer Marktkapitalisierung auch weiterhin deutlich zulegen. Doch mittelfristig lässt sich der Abstand zu den führenden europäischen Wettbewerbern nicht aufholen. Erst recht nicht wenn die Ertragskraft der Bank den Markt enttäuscht, wie zuletzt bei der Vorlage des Zwischenberichts. Trotzdem bleibt die mit einer Bilanzsumme von 616 Mrd. Euro zweitgrößte deutsche Bank eine hübsche Braut. Sie ist immer noch günstig zu haben.
(Börsen-Zeitung, 26.8.2006)
Originaltext: Börsen-Zeitung Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30377 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30377.rss2
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