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Neue OZ: Kommentar zu Theater / Festivals

Geschrieben am 11-06-2010

Osnabrück (ots) - Die Defizitwelle

Üppiger Etat, hoher Promifaktor und ein guter Ruf: Die
Voraussetzungen für die Hersfelder Festspiele stimmen. Umso
tragischer, wenn die Besucher trotzdem ausbleiben: Das Defizit rollt
auf das Festival zu wie das Oder-Hochwasser auf die Städte und
Gemeinden entlang des Flusses: unaufhaltsam. Keine schöne
Vorstellung.

Natürlich üben sich alle Verantwortlichen zunächst in
Schadensbegrenzung und predigen Sonnenschein. Dahinter steckt die
Hoffnung, die Deiche der Kulturfinanzierung mögen halten oder die
Besucher sich spontan zum Trip nach Bad Hersfeld entschließen. So
hoffen alle, dass die Defizitwelle abebbt, bevor sie die
Rechnungsprüfer erreicht.

Vielleicht spiegelt sich in der Zurückhaltung der Gäste aber auch
ein Trend, den die allgemeine Krise auslöst: Wer Angst um Job und
Zukunft hat, überlegt sich den Festspiel-Besuch zweimal. Gut möglich,
dass sich in der Festivallandschaft einiges verschiebt und sogar
manch ein fest verwurzeltes Gewächs einfach verdorrt.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2

Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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