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"Feuerwehren leisteten großen Beitrag zur Einheit" / Merkel lobt Einsatz / DFV-Präsident Kröger gegen Standardabsenkung

Geschrieben am 12-06-2010

Berlin (ots) -

- Querverweis: Bildmaterial ist abrufbar unter
http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -

Die Zusage der Unterstützung der Bundesregierung für die
Beibehaltung des flächendeckenden Brandschutzes in Deutschland hat
Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel heute während des 28. Deutschen
Feuerwehrtages mit einem großen Lob an die überwiegend ehrenamtlich
tätigen 1,3 Millionen Feuerwehrleute verbunden. "Dass es die
Feuerwehren in Deutschland gibt, ist für die Bundeskanzlerin nicht
nur ein beruhigendes, sondern ein wunderbares Gefühl", sagte Merkel
heute zur Begrüßung der mehr als 250 Delegierten und Gäste des
Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV) im Rahmen des 28. Deutschen
Feuerwehrtags in Leipzig. Merkel trat mit ihrem Besuch des Deutschen
Feuerwehrtages in die Fußstapfen ihrer Vorgänger Gerhard Schröder
(2000, Augsburg), Helmut Kohl (1990, Friedrichshafen), Willi Brandt
(1970, Münster) und Konrad Adenauer (1962, Bad Godesberg). Sie freute
sich über den Austragungsort Leipzig im 20. Jahr der deutschen
Einheit. Für den Deutschen Feuerwehrtag so lange gewartet, bis der
Unterschied zwischen Ost und West nicht mehr zu erkennen sei. Die
Kanzlerin lobte: "Die Feuerwehren haben einen großen Beitrag zur
deutschen Einheit geleistet." Ähnlich hatte sich zuvor auch Stanislaw
Tillich, Ministerpräsident des Freistaates Sachsen, geäußert. Merkel
betonte die Bedeutung der Feuerwehren nicht nur für die
Brandbekämpfung, sondern auch für die Bereiche Umweltschutz und
Prävention. "Die Feuerwehr ist ein verlässlicher Partner und stellt
dies rund um die Uhr unter Beweis", sagte Merkel. Das sei nicht
selbstverständlich. Darüber hinaus sei die Feuerwehr ein
wirtschaftlicher Innovationsfaktor. Das zu einem großen Teil auf
Freiwilligkeit basierende Feuerwehrwesen in Deutschland bezeichnete
Merkel aus vorbildlich auch für andere Nationen innerhalb der
Europäischen Union. Das Engagement in der Feuerwehr biete für viele
Menschen in Zeiten der Globalisierung die Möglichkeit, die eigene
Umgebung ein Stück mit zu gestalten, den ländlichen Raum attraktiv zu
erhalten und die Menschen zu verwurzeln. Sie sprach von einer großen
gesellschaftspolitischen Aufgabe. "Feuerwehr ist ehrenamtliches
Engagement im Sinne der Bürger, die ihr Geschick selbstständig in die
Hand nehmen", so Merkel. Es reiche nicht, sich der Bedeutung des
Ehrenamts erst dann bewusst zu werden, wenn es nicht mehr da ist.
DFV-Präsident Hans-Peter Kröger hatte sich in seiner Rede noch einmal
deut-lich gegen Stimmen aus anderen europäischen Ländern gewandt, die
Katastro-phenschutzeinheiten der Europäischen Union fordern. "Wir
bekennen uns zur Subsidiarität, zur basisnahen Lösung von
Herausforderungen. Deutschland ist dafür ein Paradebeispiel", sagte
Kröger. "Das Fundament der Feuerwehren ist nach wie vor ein vom
Ehrenamt getragenes System", so der DFV-Präsident. Dieses
flächendeckende System habe seine Wurzeln in einer jeden Gemeinde. Er
warnte davor, daran zu rütteln. "Alle Versuche, die
Verantwortlichkeiten für den Brandschutz und die Hilfeleistungen von
der kommunalen Basis auf eine höhere Ebene zu ziehen, müssen
zwangsläufig die in den Feuerwehren engagierten Menschen
demotivieren. Daran werde solche Versuche scheitern", sagte er. In
Zeiten knapper Kassen seien die Feuerwehren bereit, ihren
Konsolidierungsbeitrag zu leisten. Dies dürfe aber nicht zu Lasten
der Leistungsfähigkeit gehen. Er wiederholte: "Das Gerede von einer
Standardabsenkung bei der Ausstattung der Feuerwehr halte ich für
unverantwortlich." Freiwillige Feuerwehrleute nach Hause zu schicken,
sei ein Spiel mit dem Feuer. Kröger: "Sie kommen nämlich nie wieder."
Auch deshalb sei eine Zusammenlegung von Feuerwehrein-heiten nur da
möglich, wo die Kräfte dem zustimmen. Hans-Peter Kröger dankte der
Bundesregierung für die bisher geleistete Unterstützung. Er nannte
exemplarisch die Sicherung der Feuerschutzsteuer, die in den
Flächenländern das finanzielle Rückgrat der Kommunen für
Investitionen in die Feuerwehr bildet, die Unterstützung der Kampagne
"Frauen am Zug" oder die angelaufenen Ersatzbeschaffungen für
Löschfahrzeuge und Schlauchwagen im Katastrophenschutz. Claudia
Crawford, die von 1994 bis 1998 mit der heutigen Kanzlerin Merkel
gemeinsam im Kabinett Kohl saß, ging wie später Merkel auf die
Zukunftsfrage der freiwilligen Feuerwehren ein. Crawford ist
Vorsitzende des Beirates des Deutschen Feuerwehrverbandes. Sie outete
sich als "überzeugte Anhängerin der Freiwilligen Feuerwehren".
Vergleichbares gebe es in Europa praktisch nicht. "Und deshalb möchte
ich Sie ausdrücklich ermutigen, weiter nach den besten Wegen zu
suchen, die dieses freiwillige Engagement aufrecht erhalten", sagte
die ehemalige Bundesministerin, die heute das Auslandsbüro der
Konrad-Adenauer-Stiftung in London leitet. Sie forderte die
Feuerwehren auf, sich stärker zu öffnen und den Zugang zu
erleichtern. Die Jugendfeuerwehren seien so etwas wie der Jungbrunnen
für die Freiwillige Feuerwehr. "Mit einer starken Jugendfeuerwehr vor
Ort kann man etwas gelassener in die Zukunft blicken", sagte
Crawford. Claudia Crawford ermutigte den Vorstand des DFV, die
begonnene Lobbyarbeit bei der Europäischen Union in Brüssel
fortzusetzen, um den die gewachsenen Strukturen in Deutschland zu
verteidigen. Viele hätten zwar ein Problem mit diesem Wort, aber: "In
diesem Fall kann ich nur sagen, Lobbyarbeit ist zwingend notwendig."

(Michael Bunk)

Hinweis für die Presse: Auf die Vorabberichterstattung wird
verwiesen.

Originaltext: Deutscher Feuerwehrverband e. V. (DFV)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/50093
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_50093.rss2

Pressekontakt:
Deutscher Feuerwehrverband e. V. (DFV)
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Silvia Darmstädter
Tel. (0341) 41 35 44 30, Mobil (0170) 47 56 672, E-Mail
darmstaedter@dfv.org
Alle DFV-Presseinformationen finden Sie unter
www.feuerwehrverband.de/presse.

Weitere Informationen zu den Veranstaltungen im Rahmen des 28.
Deutschen Feuerwehrtages gibt es online unter www.feuerwehrtag.de.
Fotomaterial der Veranstaltungen steht unter
www.feuerwehrverband.de/bilddatenbank.html zur Verfügung.


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