Neue OZ: Kommentar zu Österreich / Kunst
Geschrieben am 15-06-2010 |
Osnabrück (ots) - Verschüttete Optionen
Das Linzer Festival bricht mit einem Tabu - es setzt mit Visionen
auch Utopie wieder auf die Agenda. Das mutet fast fremd an in einer
Zeit, die sich daran gewöhnt, von Finanzkrise bis Umweltkatastrophe
nur noch Desaster zu managen. Das Übermaß der Probleme fokussiert den
Blick auf die unmittelbare Gegenwart. Der weite und gar noch
hoffnungsvolle Blick nach vorn scheint verstellt.
Was heute zum kulturellen Habitus ausgehärtet ist, hat eine
inzwischen drei Jahrzehnte währende Vorgeschichte. Der Beginn der
Achtzigerjahre markiert die mentale Zeitenwende - weg von der Utopie
hin zur generalisierten Befürchtung. Wettrüsten, Umweltschäden,
Wachstumsskepsis: Diese Themen verdüstern einen Horizont, den der
Mauerfall nur vorübergehend aufhellen konnte. Visionen haben wir uns
abgewöhnt.
Dabei könnten sie helfen - als Hoffnung auf eine Zukunft, die
ihren Namen verdient, und als Lockerungsübung gegen hartnäckigen
Fatalismus. Visionäre entdecken hinter dem Horizont Möglichkeitsräume
statt des sicher geglaubten Weltuntergangs. Das Linzer Festival macht
uns weit über die Medienkunst hinaus Mut, indem es an verschüttete
Optionen erinnert. Na denn - vorwärts!
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
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Anhänge abrufbar unter:
http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20100616_OTS0211
Rückfragehinweis:
Leopold Museum-Privatstiftung
Mag. Klaus Pokorny - Presse / Public Relations
Tel.: 0043 1 525 70 - 1507
mailto:presse@leopoldmuseum.org
www.leopoldmuseum.org
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