Social Media in Redaktionen als Arbeitstool etabliert - Journalisten skeptisch gegenüber Paid Content - Abkehr junger Leser größte Herausforderung
Geschrieben am 17-06-2010 |
Hamburg (ots) -
- Querverweis: Dokumente liegen in der digitalen
Pressemappe zum Download vor und sind unter
http://www.presseportal.de/dokumente abrufbar -
- Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist
abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -
Mehr als jeder zweite Journalist setzt mittlerweile bei der
redaktionellen Arbeit auf Social Media. Nur ein Viertel sieht gute
Chancen für wirtschaftlich erfolgreiche Paid Content Modelle. Die
größte Herausforderung für heutige Medienmacher ist die Abkehr der
jungen Generation vom Qualitätsjournalismus. Das ergab die Umfrage
"Medien-Trendmonitor 2010 - Journalismus in einem neuen
Informationszeitalter" der dpa-Tochter news aktuell und Faktenkontor.
Knapp 2.700 Journalisten haben sich an der Untersuchung beteiligt.
Social Media als tägliches Arbeitstool etabliert / YouTube knapp am
wichtigsten
Journalisten attestieren Social Media eine "hohe" (47 Prozent)
oder gar "sehr hohe" Relevanz (acht Prozent) für die redaktionelle
Arbeit. Trotzdem ist der Anteil der Skeptiker in den Redaktionen aber
immer noch relativ hoch. Ein gutes Drittel schreibt Twitter, Facebook
& Co eine "geringe" (32 Prozent) oder sogar "gar keine" (drei
Prozent) Relevanz zu. Anders sieht es beim journalistischen Nachwuchs
aus. Drei Viertel der Volontäre sagen, dass die sozialen Netzwerke
eine "hohe" oder sogar "sehr hohe" Relevanz haben ("hohe" 53 Prozent;
"sehr hohe" 20 Prozent). Ähnlich sieht es erwartungsgemäß bei den
Online-Redakteuren aus. Auch hier ist man überdurchschnittlich
aufgeschlossen gegenüber Informationen aus dem Web 2.0. Doppelt so
viele Web-Journalisten halten im Vergleich zur Gesamtheit die
Relevanz von Social Media für "sehr hoch" (16 Prozent). Am meisten
setzen die deutschen Journalisten auf YouTube (38 Prozent), knapp
dahinter folgen mit je 37 Prozent XING und Facebook. Twitter ist
überraschenderweise nicht unter den Top Drei. Weniger als jeder
Dritte zwitschert im Job oder recherchiert dort für Artikel und
Beiträge (29 Prozent). In Bezug auf Twitter lohnt aber ein Blick auf
die einzelnen Mediengattungen. Redakteure, die für Online und
Multimedia arbeiten, setzen sich spürbar vom Durchschnitt ab. Sie
arbeiten am meisten mit Twitter (56 Prozent). Auf den weiteren
Plätzen folgen bei dieser Gruppe Facebook mit 52 Prozent und XING mit
49 Prozent. Am wenigsten twittern Journalisten, die bei Zeitschriften
arbeiten. Nur knapp jeder fünfte (19 Prozent) nutzt den Dienst mit
dem blauen Vogel.
Zweifel an Paid Content
Dass die deutschen Medienhäuser in Zukunft mit bezahlten Inhalten
im Web maßgebliche Umsätze generieren werden, glaubt nur ein Viertel
der befragten Journalisten. Sie beurteilen die Chancen für
wirtschaftlich erfolgreiche Paid Content Modelle als "gut" (23
Prozent) oder "sehr gut" (drei Prozent). Die Mehrheit gibt sich
dagegen abwartend ("mittelmäßig", 46 Prozent) oder skeptisch
("schlecht", 19 Prozent). Als Gründe für die Zweifel am Erfolg von
Paid Content wird am häufigsten die weit verbreitete
Umsonst-Mentalität im Web genannt (81 Prozent). Auch die Gefahr, dass
die Leser nach der Einführung von Gebührenmodellen zu
Gratis-Anbietern wechseln, wird als Gefahr eingestuft (63 Prozent).
Auf Platz drei folgt mit einigem Abstand die Befürchtung, dass ältere
Leser nicht bereit sind, von Print auf digitale Bezahlinhalte
umzusteigen (31 Prozent). Ein etwas anderes Bild ergibt sich bei den
Redakteuren von Online-Redaktionen und Nachrichtenagenturen. Sie
sehen die größten Probleme eher bei der technisch noch unausgereiften
Abwicklung von Paid Content Modellen (Online, 37 Prozent;
Nachrichtenagenturen, 38 Prozent)
Abkehr junger Menschen größtes Problem des Journalismus
Die wichtigste Aufgabe für die Medienmacher von heute ist der
Umgang mit den jungen Leserschichten. Die meisten Journalisten halten
die Abkehr junger Menschen vom Qualitätsjournalismus für die größte
Herausforderung (40 Prozent) ihrer Branche. Allerdings muss dies
differenziert betrachtet werden: Für die Journalisten, die in den
Medienbereichen Online- und Multimedia sowie in Nachrichtenagenturen
arbeiten, steht die Etablierung profitabler Erlösmodelle im Internet
an erster Stelle der Herausforderungen (40 Prozent und 39 Prozent).
Am meisten Angst vor dem Abwandern der jungen Mediennutzer haben
Journalisten, die beim Rundfunk arbeiten (53 Prozent). Ebenso lässt
sich beobachten, dass die Berufseinsteiger mit weniger als einem Jahr
Erfahrung im Job größeres Vertrauen in die jungen Leser haben. Sie
fürchten sich nur zu 29 Prozent vor dem Verlust dieser wichtigen
Zielgruppe. Deutlich pessimistischer sind die Journalisten mit mehr
als 20 Jahren Berufserfahrung. Fast jeder zweite (49 Prozent) hält
die Sorge um die junge Leserschaft für die größte Herausforderung.
Weitere Ergebnisse
- 48 Prozent der deutschen Journalisten glauben von sich, dass sie
für die digitale Zukunft gut gerüstet sind. 14 Prozent sagen sogar
sehr gut.
- 23 Prozent sagen, dass auch die deutschen Verlage und
Medienunternehmen für die digitale Zukunft gut gerüstet sind.
- 67 Prozent meinen, dass im Jahre 2020 zahlreiche heutige
Tageszeitungen nicht mehr erscheinen werden.
- 34 Prozent prognostizieren, dass journalistische Produkte im Jahre
2020 für den Leser deutlich teurer sein werden.
- 72 Prozent sagen, dass Google für die Krise der Medienunternehmen
nicht verantwortlich ist.
- 19 Prozent der Journalisten nutzen ein iPhone, neun Prozent einen
Blackberry, 55 Prozent überhaupt kein Smartphone.
- 38 Prozent setzen bei der Recherche Internet-Videos ein, um sich
ein Bild von Personen zu machen. 34 Prozent verfolgen Events oder
Pressekonferenzen, 31 Prozent wollen im Original sehen, was Menschen
zu bestimmten Themen zu sagen haben.
- 45 Prozent finden, dass sich das Verhältnis von Pressesprechern und
Journalisten verbessert hat.
- 61 Prozent halten es für die wichtigste Fähigkeit, in Zukunft
parallel für Print, Web, SMS und Mobil zu arbeiten. Weit dahinter
rangiert an zweiter Stelle mit 37 Prozent die Beherrschung des
journalistischen Handwerks.
- 43 Prozent sagen, dass ihr Bruttogehalt im Verlauf des letzten
Jahres gleich geblieben ist. 37 Prozent berichten von einer
Steigerung von bis zu zehn Prozent. Sieben Prozent von sinkenden
Bezügen um bis zu zehn Prozent.
- 62 Prozent der deutschen Medienmacher würden ohne zu zweifeln
erneut die journalistische Laufbahn einschlagen.
Über den Medien-Trendmonitors 2010:
- Titel: "Journalismus in einem neuen Informationszeitalter"
- Untersuchungsdesign: Internetbefragung
- Befragungszeitraum: 01. März bis 15. März 2010
- Teilnehmer: 2.682 Journalisten
- Ergebnisse sind im Berichtsband auf eine Nachkommastelle gerundet.
- Berichtsband zum embedden: http://bit.ly/aVuOGB
- Blogbeitrag: http://bit.ly/cYSkMg
- Twitter-Hashtag: #trends10
Originaltext: news aktuell GmbH
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6344
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6344.rss2
Pressekontakt:
news aktuell GmbH
Leiter Unternehmenskommunikation
Jens Petersen
Telefon: 040/4113 - 32843
Fax: 040/4113 - 32855
petersen@newsaktuell.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
274614
weitere Artikel:
- ots.Video: "Journalismus in einem neuen Informationszeitalter" - Medien-Trendmonitor 2010 Hamburg (ots) -
- Querverweis: Video ist abrufbar unter:
Flash-Video: http://www.presseportal.de/video und
Video Download: http://www.presseportal.de/link/mecom
(kostenlose Registrierung und Freigabe erforderlich;
Freigabe i.d.R. innerhalb 60 Minuten) -
Zwei von drei Journalisten sagen, dass sie fit sind für die
digitale Zukunft. Aber nur jeder vierte denkt das Gleiche von den
deutschen Medienunternehmen. Außerdem glaubt die Mehrheit der
deutschen Medienmacher, dass es in zehn Jahren weniger Tageszeitungen mehr...
- Claussen-Simon-Stiftung fördert Hochschulstudium für Schüler Bewerbungsendspurt für Stipendiaten / Frist endet am 30. Juni 2010 Essen (ots) - Noch bis zum 30. Juni können sich Oberstufenschüler
aus ganz Deutschland um ein Stipendium im Rahmen des
Begabtenförderprogramms Wirtschaft der Claussen-Simon-Stiftung
bewerben. Parallel zur Schule können die Stipendiaten mit Beginn des
Wintersemesters im September an 18 Hochschulstudienzentren der FOM
Hochschule für Oekonomie und Management in Deutschland und Luxemburg
das Studium beginnen. Zur Auswahl stehen die Bachelor-Studiengänge
"Business Administration", "Wirtschaftsrecht",
"Wirtschaftsinformatik" und "International mehr...
- SOZIOLOGIE: Wohlstand schwarz, Wohlstand weiß Hamburg (ots) - Die Kluft zwischen dem finanziellen Vermögen
schwarzer und weißer US-Bürger hat sich von 1984 bis 2007 fast
verfünffacht. Das berichtet das Magazin GEO in seiner Juli-Ausgabe.
Der Abstand wuchs von 20.000 auf durchschnittlich 95.000 Dollar.
Zudem ist selbst bei gut verdienenden Schwarzen das Vermögen
geschrumpft. Sie besaßen 2007 im Durchschnitt 7.000 Dollar weniger
als 1984. Das ergab eine Studie am Institute on Assets and Social
Policy (IASP) an der Brandeis University unter Leitung von Thomas
Shapiro.
mehr...
- Tierisches Kärnten Family Wochenende am 26. und 27. Juni im Tiergarten Schönbrunn! Velden (ots) - Kärnten Family, das größte Familienland der
Welt, macht am 26. und 27. Juni 2010 Station im Tiergarten
Schönbrunn. Ein kunterbuntes Programm inkl. Kärnten-Animation und
sportlichen Aktivitäten steht auf dem Programm.
Am 26. und 27. Juni 2010, jeweils von 10 bis 18 Uhr sollten sich
Kids, kleine wie große, beim spektakulären Kärntenfest im Tierpark
Schönbrunn einfinden. Das südlichste Bundesland Österreichs lädt zu
einem lustigen und sportlichen Kärntenfest und präsentiert so einmal
mehr nicht nur seine spaßigsten Seiten, mehr...
- "Schutzengel" im Netz: Norton OnlineFamily schafft klare Regeln für Kinder / Neues Gratis-Tool unterstützt kindgerechten Surfspaß München (ots) - Der kostenlose Service Norton OnlineFamily ist ab
sofort auch in Deutschland erhältlich. Damit steht Eltern ein Tool
zur Verfügung, das über die Funktion einer rein technisch
fokussierten Kindersicherung hinausgeht. Norton OnlineFamily setzt
nicht allein auf Kontrolle, sondern geht einen Schritt weiter: Der
Service hilft Eltern, auch in den Grauzonen des Internets den
Überblick zu behalten und ihren Kindern einen verantwortungsvollen
Umgang mit dem Medium zu vermitteln.
Wie der aktuelle "Norton Online Family mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Sonstiges
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|