Insolvenzen: Trendwende erst 2011
Geschrieben am 17-06-2010 |
Hamburg (ots) - Die konjunkturelle Erholung der deutschen
Wirtschaft spiegelt sich auch in der Entwicklung der
Firmeninsolvenzen wider. Nach dem dramatischen Anstieg 2009 steigt
die Zahl der Firmeninsolvenzen in diesem Jahr nur noch leicht um 1,3
Prozent auf 33.100. Die Summe der Not leidenden Forderungen wird
dagegen schon 2010 sinken.
In ihrer neuesten Prognose rechnen die Experten von Euler Hermes
erst in 2011 mit einer deutlichen Trendumkehr bei den
Unternehmensinsolvenzen. Dann wird die Zahl voraussichtlicht um 5,4
Prozent auf 31.300 sinken. Trotzdem wird das Niveau vor der Krise,
als die Anzahl der Firmeninsolvenzen bei weniger als 30.000 lag, im
nächsten Jahr noch nicht erreicht werden. Eine schnellere Besserung
ist nach der Prognose des Kreditversicherers bei den Not leidenden
Forderungen zu erwarten, die 2009 infolge von Großpleiten um mehr als
230 Prozent auf insgesamt 73,1 Milliarden Euro hochschnellten. Ohne
diesen Sondereffekt von Großpleiten dürfte 2010 die Summe der Not
leidenden Forderungen wieder deutlich zurückgehen - und zwar um 62,8
Prozent auf 27,2 Milliarden Euro. Gegenüber 2008 bedeutet das aber
immer noch ein um ein knappes Viertel höheres Niveau. Für 2011 ist
mit einem weiteren Rückgang um voraussichtlich noch einmal 11,8
Prozent auf rund 24 Milliarden Euro zu rechnen.
"Die absehbare Trendumkehr ist zwar erfreulich, aber von den
Insolvenzen geht weiterhin eine große Gefahr aus. Noch ist die
Wirtschaft nicht auf einen stabilen Wachstumspfad zurückgekehrt, und
das Risiko eines konjunkturellen Rückschlags bleibt groß. Ausfälle
von Forderungen können Firmen auch weiterhin in eine existenzielle
Krise stürzen", sagt Ralf Meurer, Vorstandsvorsitzender der Euler
Hermes Kreditversicherungs-AG. Was die Geschäftspolitik des
Kreditversicherers betrifft ergänzt er: "Wir werden aber trotzdem für
unsere Kunden wieder mehr Risiken in Deckung nehmen und sie so in
dieser noch schwierigen Aufschwungsphase angemessen unterstützen."
Von den Hauptbranchen in Deutschland bleibt im Verarbeitenden
Gewerbe und den Dienstleistungen die Lage angespannt. In beiden
Sektoren steigt die Zahl der Firmeninsolvenzen 2010 weiter an. Das
Verarbeitende Gewerbe, 2009 mit einem Zuwachs von gut 40 Prozent
weitaus am härtesten getroffen, verzeichnet 2010 voraussichtlich ein
nochmaliges, wenn auch moderates Plus von 1,9 Prozent. Dabei sind in
wichtigen Industriezweigen wie dem Maschinenbau und der EDV-Branche
anhaltende aber abgeschwächte Zuwächse zu erwarten, während zum
Beispiel im Automobilbau, aber auch im Bereich Eisen und Stahl die
schwere Insolvenzwelle langsam abebbt. Bei den Dienstleistungen gehen
2010 voraussichtlich 18.170 Betriebe in die Pleite, das sind 5,2
Prozent mehr als 2009 und 54,9 Prozent aller gewerblichen
Insolvenzfälle.
Im Baugewerbe und im Handel sinkt dagegen schon 2010 die Zahl der
Firmenpleiten, bei den Baufirmen um 8,3 Prozent, im Handel um 1,6
Prozent. Das Baugewerbe, jahrelang die Sorgenbranche der deutschen
Wirtschaft, schneidet damit, wie schon in den beiden Jahren zuvor, in
dieser Hinsicht besser ab als die anderen Hauptbranchen der deutschen
Wirtschaft.
Originaltext: Euler Hermes Kreditversicherungs-AG
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Pressekontakt:
Sabine Enseleit
Euler Hermes Kreditversicherungs-AG
Unternehmenssprecherin
Tel. +49 40 8834-1033
Fax: +49 40 8834-1015
Friedensallee 254, 22763 Hamburg
Sabine.Enseleit@eulerhermes.com
Sitz der Gesellschaft: Hamburg
Registergericht: Hamburg HRB 5160
Vorstand: Dr. Gerd-Uwe Baden, Vorsitzender;
Jochen Dümler, Dr. Hans Janus, Juliane Kutter,
Gert Schloßmacher, Dr. Robert Walter
Vorsitzender des Aufsichtsrats:
Wilfried Verstraete
www.eulerhermes.de
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