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IZH: Stellungnahme

Geschrieben am 29-08-2006

Hamburg (ots) - Das Islamische Zentrum Hamburg, seelsorgerisch
tätig und seit Jahren Ansprechpartner in Fragen der Religion und der
Integration für Politik und Gesellschaft, sieht sich seit kurzer Zeit
Vorwürfen ausgesetzt. Über Vermutungen reichen diese Vorwürfen nicht
hinaus.

Dazu möchten wir folgendes erklären: Der Kenntnisstand des
Hamburger Verfassungsschutzes bezüglich islamischer Sitten,
Religionsunterricht sowie islamischen Fragestellungen ist sehr hoch,
es gibt aber keine Beweise für irgendwelche unzulässige Kontakte zu
extremistischen Kreisen. Nun stellt sich die Frage: Wie lange darf
ein Anfangsverdacht, der sich lediglich auf Herkunft und
Religionszugehörigkeit stützen kann, verfolgt werden? Während nun der
oben genannte, damalige Anfangsverdacht sich als unbegründet und
belanglos herausgestellt hat, sehen wir nun mit Sorge und
Unverständnis, wie ein gewisser Teil der Presse dieses tote Pferd
aufzäumt. Dies geschieht ungeachtet der jahrelangen Aktivitäten des
Islamischen Zentrums Hamburg, den in Deutschland praktizierten Islam
in ein europäisches Wertesystem zu beheimaten. Die mit wichtigsten
Elemente zum Verständnis des Islam - wie auch des Christentums und
Judentums - sind die Perspektiven der Vernunft, der Mäßigung und der
vehementen Ablehnung des religiösen Extremismus. Aus dieser Sicht
sehen wir uns bestärkt in einer Gesellschaft, die als Grundprinzip
die Trennung von Religion und Politik anerkennt, die Entwicklung
ihrer Bürger aus sinnstiftender religiöser Sicht zu unterstützen.

Die Moschee, ein Zentrum, das monatlich Tausende von Besuchern
hat, ist wie jede öffentliche Räumlichkeit zugänglich für jeden
Menschen. Diese Einladung gilt allen, unabhängig von Herkunft,
Konfession und Geschlecht. Der Zutritt ist damit eben nicht an einem
Gesinnungstest geknüpft und gilt unwidersprochen, solange die
allgemeinen Prinzipien der Menschlichkeit, Toleranz und
gesellschaftlichen Rechtsordnung nicht verletzt werden. Wir wissen,
dass diese Offenheit angreifbar macht und ausgenutzt werden kann.
Dies wird uns allerdings nicht daran hindern, unsere erfolgreiche und
anerkannte Arbeit der Integration auf Basis des Grundgesetzes
fortzuführen.

Die gegenwärtigen Vorwürfe werden entschieden zurückgewiesen. Wir
bedauern, dass wir den Vorwürfen ausgesetzt sind, gegen die wir seit
Jahren in der Gesellschaft gekämpft haben. Sie stören den Prozess der
Integration und den friedlichen und verständnisvollen Dialog zwischen
den Religionen in der Gesellschaft, und das Ergebnis ist im Sinne der
Extremisten. Wir stehen ein für ein friedliches Miteinander unter
allen Bürgern, insbesondere unter den Einwohnern Hamburgs, ungeachtet
ihrer nationalen und religiösen Herkunft.


Originaltext: Islamisches Zentrum Hamburg
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=58953
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_58953.rss2



Kontakt: presse@izhamburg.de

Islamisches Zentrum Hamburg
Tel: 040-22948610
Fax: 040-2204340
http://www.izhamburg.com


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