VDE-Studie: Verbraucher für EU-weite strenge Sicherheitstests bei Elektroprodukten
Geschrieben am 23-06-2010 |
Frankfurt a.M. (ots) -
- Querverweis: Hintergrundinformationen liegen in der digitalen
Pressemappe zum Download vor und sind unter
http://www.presseportal.de/dokumente abrufbar -
- CE-Kennzeichnung fehlinterpretiert
- Großes Vertrauen in neutrale Prüfungen
- Unsichere Produkte auf dem Markt
- Deutsche Produkte am sichersten
Plagiate und unsichere Billigprodukte, Produktpiraterie und
Markenklau, Verunsicherung bei der Kennzeichnungspflicht in der EU -
diese Themen verunsichern die Verbraucher. Erst vor zwei Wochen hat
das VDE-Institut in einer gemeinsamen Aktion mit dem Norddeutschen
Rundfunk erneut mangelhafte Elektroprodukte - zum Teil
lebensgefährlich - entdeckt. Was denkt der Verbraucher über die
Sicherheit bei Elektroprodukten? Wie steht es um den
Verbraucherschutz in Deutschland? Welche Bedeutung haben
Sicherheitszeichen? Was fordern die Bundesbürger von den
Verantwortlichen auf nationaler und EU-Ebene? Diese Fragen stehen im
Fokus der neuen VDE-Studie "Verbraucherschutz bei Elektroprodukten",
einer repräsentativen Umfrage unter 1000 Bundesbürgern. Weitere
wichtige Themen für die Verbraucher sind hohe Sicherheitsstandards
für elektrische Geräte, unabhängige Prüfinstitute und strenge
Prüfstandards.
CE-Kennzeichnung unzureichend für Verbraucherschutz
Die Sicherheit elektrischer Geräte ist für die Verbraucher von
größter Bedeutung: 60 Prozent der Bundesbürger erklären neutrale
Prüf- und Qualitätszeichen bei Elektroartikeln - wie zum Beispiel das
VDE-Dreieck - zu einem wichtigen oder sehr wichtigen Kaufkriterium.
Der Schutz vor Plagiaten und unsicheren Billigprodukten ist eine der
zentralen Erwartungen der Verbraucher an Prüfsiegel. 84 Prozent der
Bundesbürger kennen Sicherheitszeichen allgemein, 63 Prozent ist das
VDE-Zeichen ein Begriff für Sicherheit bei Elektroprodukten.
Allerdings zeigt die Studie auch, dass knapp ein Drittel der
Verbraucher glauben, die CE-Kennzeichnung werde von einer neutralen
Prüfinstanz vergeben. Fakt ist, dass es sich bei der CE-Kennzeichnung
um eine Erklärung der Hersteller handelt, dass sein Produkt den
Anforderungen der europäischen Richtlinien entspricht. Nur ein
Drittel der Befragten weiß, dass die Hersteller sich die
CE-Kennzeichnung selbst ausstellen. "Mit wenigen Ausnahmen gibt es im
europäischen Wirtschaftsraum keine gesetzliche Prüfpflicht für
elektrotechnische Produkte", so VDE-Vorstandsvorsitzender Dr.-Ing.
Hans Heinz Zimmer. "Eine Stärkung des Verbraucherschutzes kann nur
dann auf allen Ebenen garantiert werden, wenn auch
herstellerunabhängige Prüfungen und Konformitätsnachweise für die
Sicherheitsbeurteilung herangezogen werden."
Verbraucher fordern unabhängige Sicherheitskennzeichnung in Europa
Unsicher sind die Bundesbürger bei der Frage, wer in Deutschland
und Europa die Sicherheit elektrotechnischer Geräte überprüft: Zwar
meinen 62 Prozent der Befragten, dass unabhängige Prüfinstitute wie
beispielsweise das VDE-Institut für die technische Sicherheit in
Deutschland sorgen. Jedoch glauben 37 Prozent, dass auf EU-Ebene die
EU-Behörde für Verbraucherschutz für die Sicherheit von
Elektrogeräten zuständig ist. Dass auch in Europa unabhängige
Prüfinstitute für Sicherheit sorgen, wissen nur 27 Prozent. 91
Prozent der Bürger fordern allerdings, die strengen VDE-Prüfkriterien
in der gesamten EU anzuwenden - ein klares Votum für unabhängige
Sicherheitskennzeichnung in Europa. Der VDE fordert daher eine
Aufklärung der Verbraucher über die Kennzeichnungspraxis auf
EU-Ebene.
Jeder 5. Verbraucher hatte Sicherheitsprobleme mit
Elektroprodukten
Am VDE-Siegel, das in diesem Jahr 90 Jahre alt wird, schätzen etwa
zwei Drittel der Befragten besonders die Zuverlässigkeit, Kom¬petenz
sowie Neutralität und Unabhängigkeit. "Die VDE-Normung und
-Sicherheits¬prüfung hat großen Anteil daran, dass Deutschland über
das höchste Sicherheitsniveau bei elektrotechnischen Produkten
weltweit verfügt", erklärt Dr.-Ing. Hans Heinz Zimmer. "Daher wird
Sicherheit von Elektroprodukten von den Verbrauchern heute fast schon
als selbstverständlich angesehen. Doch der Schein trügt: Immer wieder
müssen Produkte aus den Verkaufsregalen geholt und Rückrufaktionen
gestartet werden. Immer noch gibt es "schwarze Schafe", die sorglos
mit der Sicherheit von Produkten und unserer Sicherheit umgehen, und
mangelhaft konstruieren und produzieren." 17,4 Prozent der
Bundesbürger haben bereits schlechte Erfahrungen mit der Sicherheit
oder Handhabung elektrotechnischer Produkte gemacht. Meist handelt es
sich um Funktionsfehler bei Geräten, die mit Wärmeentwicklung zu tun
haben, wie Föne oder Toaster. Bei solchen Geräten steht der Faktor
Sicherheit für vier von zehn Befragten an erster Stelle.
Fast 93 Prozent der Verbraucher vertrauen elektrotechnischen
Produkten von deutschen und europäischen Herstellern, auch wenn diese
nicht grundsätzlich in Europa hergestellt werden. VDE-geprüfte
Produkte entsprechen den hohen Sicherheitsanforderungen auch wenn sie
aus Asien stammen. Dies ist ein weiterer Beleg dafür, dass der
Industriestandort Deutschland sich im internationalen Wettbewerb auf
den Leitmärkten mit seinen Kernkompetenzen in Sachen Sicherheit und
Qualität einen wichtigen Wettbewerbsvorteil verschafft. "Wir
produzieren Vertrauen, Vertrauen schafft Akzeptanz, und Akzeptanz
bahnt Innovationen den Weg. Nur sichere Innovationen werden
akzeptiert, setzen sich im Wettbewerb durch und erobern die
internationalen Märkte", so Dr.-Ing. Hans Heinz Zimmer. "Und das
heißt auch: Sicherheit und Qualität sind für die Marke "Made in
Germany" sowie für Deutschlands Position als Technologie- und
Exportnation wichtiger denn je."
Elektroauto erfordert neue Sicherheitsstandards
Sicherheit ist auch für Innovationen in der Elektromobilität ein
entscheidender Faktor für die Akzeptanz der Verbraucher. 72 Prozent
der Befragten fordern, dass das E-Auto als Elektroprodukt durch eine
unabhängige Institution geprüft werden sollte. 34 Prozent vertrauen
dabei den Elektrotechnik-Spezialisten vom VDE. Dr.-Ing. Hans Heinz
Zimmer erklärt: "Einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren für die
Elektromobilität ist die elektrische und funktionale Sicherheit. Die
hier erworbenen Kompetenzen stellen auch einen entscheidenden Vorteil
für deutsche Unternehmen im internationalen Wettbewerb mit
Billiganbietern dar." Ein weiterer wichtiger Faktor bei der
Ausgestaltung von Elektromobilität ist die Normung: 76 Prozent der
Befragten plädieren für einen einheitlich geregelten Ladestecker. Der
VDE hat bereits mit seiner Normungsorganisation DKE (Deutsche
Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und
VDE) einen VDE-Standard konzipiert, der die national
unterschiedlichen Sicherheitsaspekte, physischen Aufbau- und
Kompatibilitätsanforderungen weitgehend berücksichtigt.
Der VDE ist heute mit 35.000 Mitgliedern, darunter 1.300
Unternehmen, und 1.000 Mitarbeitern einer der größten
technisch-wissenschaftlichen Verbände Europas, eine internationale
Experten-Plattform für Wissenschaft, Normen und die Prüfung
elektrotechnischer Produkte. Seit 1920 steht das VDE-Zeichen für
Sicherheit und Qualität in der Elektro- und Informationstechnik. Mehr
als 100.000 Geräte pro Jahr unterziehen die unabhängigen
Prüfingenieure des VDE einem Härtetest bevor sie das VDE-Prüfzeichen
erhalten. Rund um den Globus überwachen die VDE-Experten mehr als
7.000 Fertigungsstätten. Kooperationsvereinbarungen mit mehr als 50
Ländern sorgen dafür, dass die vom VDE-Institut durchgeführten
Prüfungen international anerkannt sind. Weltweit tragen 200.000
Produkttypen mit einer Million Modellvarianten das VDE-Zeichen. Die
gemeinnützige VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut GmbH beschäftigt
in Offenbach rund 500 Mitarbeiter. www.vde.com
Originaltext: VDE Verb. der Elektrotechnik Elektronik
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/9158
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_9158.rss2
Pressekontakt:
Melanie Mora, Telefon: 069 6308-461, melanie.mora@vde.com
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