Westfälische Rundschau: (Dortmund) zu NPD-Verbot
Geschrieben am 29-08-2006 |
Dortmund (ots) - Der Vorstoß ist noch vage; dass jedoch die Sozialdemokraten überhaupt das Thema NPD-Verbot wieder auf die Tagesordnung setzen, kommt überraschend. Der 2003 gescheiterte Anlauf, beim Bundesverfassungsgericht den Nachweis der Verfassungsfeindlichkeit der Partei zu erbringen und folglich ihr Verbot zu erwirken, hat sich als peinliche Niederlage des damaligen sozialdemokratischen Innenministers Schily ins Gedächtnis eingegraben.
Die Aussichten sind schwer erträglich: Die Feinde der Demokratie profitieren - auch in finanzieller Hinsicht - von den Spielregeln der pluralistischen Gesellschaft. Mit dem Geld aus der Parteienfinanzierung kaufen sie Immobilien, schulen sie ihre Kader und werben sie junge Leute, die - nicht nur im Osten - für braune Parolen empfänglich sind.
Ebenso bitter: Für ihre Aufmärsche reklamieren die Nazis regelmäßig jene Rechte, die das von ihnen bekämpfte Grundgesetz garantiert. Dieser zutiefst verabscheuungswürdigen Situation den Kampf anzusagen, ist aller Ehren wert. Ein Verbotsverfahren birgt jedoch auch Risiken und muss daher gründlich vorbereitet sein. Für einen populistischen Kurzzeiteffekt im Wahlkampf verbietet sich das Thema.
Originaltext: Westfälische Rundschau Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=58905 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_58905.rss2
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