Unternehmensnachfolge: Zu lange Übergangsphasen können Zukunft des Unternehmens gefährden
Geschrieben am 01-07-2010 |
Frankfurt (ots) -
Vor Übergabe werden Investitionen oft reduziert oder eingestellt
Nachfolger lösen Investitionsstaus meist schnell auf
Keine Anzeichen für besondere Zurückhaltung der Banken bei
Nachfolgefinanzierungen
Viele Alteigentümer reduzieren während der Suche nach einem
Nachfolger ihre Investitionstätigkeiten oder stellen sie komplett
ein. Trotz der verminderten Investitionstätigkeit passen viele
Alteigentümer die Beschäftigung nicht an. Zugleich sinkt durch die
unterlassenen Investitionen die Ertragskraft der Unternehmen, was die
Suche nach einem Nachfolger wiederum erschweren kann. Je länger die
Übergabephase dauert, desto mehr könnte dieser Investitionsstau die
Existenz des Unternehmens gefährden. Dies zeigt eine Studie, die das
Institut für Mittelstandsforschung Bonn (IfM) und die KfW
Bankengruppe auf der Datenbasis des KfW Mittelstandspanels erstellt
haben. Damit konnte die "Investitionsstau-Hypothese" für Deutschland
erstmals empirisch belegt werden.
Nach Schätzungen des Instituts für Mittelstandsforschung Bonn
stehen in Deutschland von 2010 bis 2014 jährlich etwa 22.000
Unternehmen mit rund 287.000 Beschäftigten vor der Nachfolgefrage.
Friktionslose Nachfolgeregelungen sind also nicht nur auf der Ebene
des einzelnen Unternehmens, sondern auch aus gesamtwirtschaftlicher
Perspektive für Wachstum und Beschäftigung von Bedeutung.
Die Studie von IfM Bonn und KfW zeigt weiter, dass nach erfolgter
Übergabe die Investitionen wieder stark anziehen, so dass sich der
Investitionsstau meist bereits nach einem Jahr weitgehend auflöst. Zu
den Aufgaben des Nachfolgers gehört es meist auch, die personellen
Ressourcen des Unternehmens anzupassen, das Unternehmen neu
auszurichten und neue Wachstumsmöglichkeiten zu erschließen. Höhere
Umsatzwachstumsraten und die besseren Umsatz- und Rendite-erwartungen
von übernommenen Unternehmen belegen, dass dies den Neueigentümern in
der Regel auch gelingt. Die Studie lieferte keine Anzeichen dafür,
dass Unternehmensübernahmen besondere Finanzierungsprobleme haben.
Prof. Dr. Johann Eekhoff, Präsident des IfM Bonn: "Aus der Sicht
des Alteigentümers kann das Unterlassen von Investitionen vor der
Unternehmensübergabe durchaus rational sein. Denn insbesondere bei
langfristigen Investitionen kann er nicht sicher sein, dass der
Übernehmer die gleichen Erwartungen bezüglichen der künftigen Erträge
aus der Investition hegt. Der Alteigentümer muss daher fürchten, dass
er im Kaufpreis nicht hinreichend für solche Investitionen
entschädigt wird."
Dr. Norbert Irsch, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe: "Eine
Unterlassung der Investitionstätigkeit - über einen längeren Zeitraum
- schwächt Wachstum und Ertragskraft des Unternehmens. Dies kann auch
negative einzelwirtschaftliche Auswirkungen haben, im schlimmsten
Fall Unternehmensliquidation und Verlust der damit verbundenen
Arbeitsplätze. Wegen der großen Anzahl von Unternehmensnachfolgen und
aufgrund des demografischen Wandels kann dies zunehmend negative
gesamtwirtschaftliche Folgen haben. Bei einer Fortführung der
Investitionstätigkeit können diese vermieden werden."
Die Studie "Unternehmensnachfolge im Mittelstand:
Investitionsverhalten, Finanzierung und Unternehmensentwicklung"
steht unter www.kfw.de im Bereich "Research" zum Download zur
Verfügung.
Originaltext: KfW
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/41193
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Pressekontakt:
Wolfram Schweickhardt
KfW, Palmengartenstraße 5-9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM)
Tel.: 069 7431-1778, Fax: 069 7431-3266,
E-Mail: wolfram.schweickhardt@kfw.de, Internet: www.kfw.de
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