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stern.de: Bahn-Sonderbeauftragter macht Klimawandel für Hitzechaos verantwortlich

Geschrieben am 15-07-2010

Hamburg (ots) - Die Bahn macht den Klimawandel für das Versagen
der Klimaanlagen in den ICE-Zügen verantwortlich. "Zum Zeitpunkt der
Planung dieser ICEs ist niemand davon ausgegangen, dass wir einmal
Temperaturen von mehr als 35 Grad in Deutschland haben würden", sagte
Georg Brunnhuber, Sonderbeauftragter des Bahn-Vorstandschefs Rüdiger
Grube, dem Online-Magazin stern.de. Der Hersteller Siemens habe
zusammen mit Bombardier die europäische DIN-Norm für Klimaanlagen bis
maximal 35 Grad beachtet. "Bis zu dieser Temperatur funktioniert die
Technik auch. Wenn weiterhin so heiße Sommer möglich sind, dann wird
man in Zukunft die spanische DIN-Norm beachten müssen, die als
einzige in Europa Temperaturen bis 40 Grad berücksichtigt", sagte
Brunnuber.

Im Rahmen einer Komplettsanierung der ICEs solle jetzt
nachgebessert werden, so der ehemalige CDU-Bundestagsabgeordnete, der
den Bahn-Chef seit Anfang dieses Monats berät. "Wir werden versuchen,
die Klimatechnik auf derart hohe Temperaturen nachzurüsten", sagte
Brunnhuber stern.de. Am Dienstag habe die Bahn eine "Taskforce"
eingesetzt, um die Ursachen der ICE-Probleme zu klären.

Brunnhuber wies Vorwürfe zurück, die Bahn habe bei der Wartung der
ICEs aus Spargründen geschlampt. "Die Wartung der Klimaanlagen ist
absolut korrekt durchgeführt worden. Da wurde nicht gemauschelt bei
den Zeitabständen", sagte er. Er räumte jedoch ein, dass das
Hitze-Chaos zu erheblichen Image-Schäden geführt habe. "Bahnchef
Rüdiger Grube leidet mit, wenn er sieht, wie seine Kunden leiden
müssen", so Brunnhuber zu stern.de. "Und fürs Image der Bahn ist es
natürlich schrecklich."

Das ehemalige Bahn-Aufsichtsratsmitglied wies Forderungen nach der
Einsetzung eines Untersuchungsausschusses im Bundestag zur Aufklärung
der jüngsten Vorfälle bei der Bahn zurück. "Wir sehen dieser
Forderung gelassen entgegen", sagte er stern.de. "Der Vorsitzende des
Verkehrsausschusses, Winfried Herrmann, immerhin ein Grüner, hat den
Vorstoß bereits als nicht zielführend zurückgewiesen. Das wird nicht
kommen." SPD-Präsidiumsmitglied und Verkehrsexperte im Bundestag,
Florian Pronold, hatte zuvor die Einsetzung eines Parlamentarischen
Untersuchungsausschusses gefordert.

Brunnhuber betonte das Bemühen der Bahn, von den defekten ICEs
betroffene Fahrgäste zu entschädigen und die Gesundheit der Fahrgäste
künftig besser zu schützen. "Wir sind bei der Bahn todunglücklich
über diese Situation und werden alles tun, um die betroffenen
Menschen ordentlich zu entschädigen und gleichzeitig dafür zu sorgen,
dass die Belastungen durch die Hitze so weit wie irgend möglich
verringert werden oder gar nicht mehr vorkommen."

Brunnhuber war von 1990 bis 2009 CDU-Abgeordneter im Bundestag,
zeitweise auch als Vorsitzender der Landesgruppe Baden-Württemberg in
der CDU/CSU-Fraktion. Bis März 2010 war er zudem Mitglied des
Bahn-Aufsichtsrats. Als Sonderbeauftragter soll er sich vor allem um
Beratung des Vorstandschefs und die politische Kommunikation kümmern.

Originaltext: Gruner+Jahr, stern.de
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/21391
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_21391.rss2

Pressekontakt:
stern.de-Autor
Hans Peter Schütz
0171-5445141

Das vollständige Interview finden Sie unter www.stern.de/brunnhuber

Diese Meldung ist mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei.


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