WAZ: Abschied einer Kirchenfrau. Kommentar von Angelika Wölk
Geschrieben am 16-07-2010 |
Essen (ots) - Nur wenige Monate nach dem Rücktritt von Margot
Käßmann verliert die evangelische Kirche eine zweite profilierte und
prominente Frau in einem Spitzenamt. Es sind ungewöhnliche Zeiten für
die Kirche. Doch die beiden Rücktritte können nicht mit einander
verglichen werden. Es geht um ganz unterschiedliche Verfehlungen.
Hier geht es um den - nicht geklärten - Vorwurf, einen
Missbrauchsfall nicht intensiv genug verfolgt zu haben. Bei Margot
Käßmann war es eine Autofahrt unter Alkoholeinfluss.
Doch eines verbindet sie beide und auch den Fall des katholischen
Bischofs Walter Mixa: Leitende Geistliche müssen sich selbst vor
aller Öffentlichkeit an den moralischen Ansprüchen messen lassen, die
sie nach außen vertreten. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit,
möchte man meinen. Doch die Vergangenheit lehrt, dass dies allzu oft
frommes Wunschdenken war.
Diese Rücktritte zeigen aber, dass die Kirchen endlich erkannt
haben, worum es geht. Sie bewegen sich. Eine gute Entwicklung.
Der jüngste Rücktritt zeigt aber auch, dass der Missbrauch nicht
vor weltlichen Einrichtungen und auch nicht vor Konfessions-Grenzen
Halt macht. Es ist nicht der Zölibat und nicht die demokratisch
strukturierte Kirche - es ist vor allem das systematische Versagen
gegenüber den Opfern, das Missbrauch gedeihen lässt.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
279735
weitere Artikel:
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Webcam-Spanner und Internet-Gefahren Bielefeld (ots) - Das Internet verbindet weltweit mehr als eine
Milliarde Menschen. Sie kaufen im Netz ein, spielen, tauschen
Nachrichten aus. Einige aber haben es auf die Daten oder das Geld
ihrer Mitmenschen abgesehen, andere sind auf der Suche nach Opfern
für ihre abartigen Gelüste. Jeder Computer, der mit dem Internet
verbunden ist, wird zum Tor in eine Welt voller Möglichkeiten - und
zum Ziel krimineller Angriffe. Tun sich schon Erwachsene schwer,
diesen Zugang angemessen zu sichern, sind Kinder damit oft
überfordert. Nicht, mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Jepsen-Rücktritt Bielefeld (ots) - Glaube und Glaubwürdigkeit gehörten für Maria
Jepsen immer zusammen. Die weltweit erste lutherische Bischöfin ist
jetzt am eigenen moralischen Anspruch gescheitert - mehr als zehn
Jahre nach dem ihr vorgeworfenen Vertuschen eines Missbrauchsfalls.
Aber reichen diese in und von den Medien geäußerten Zweifel aus, um
eine gestandene Kirchenfrau aus dem Amt zu vertreiben? Warum kämpft
Sie nicht um ihre Glaubwürdigkeit? Was Jepsen bewogen hat, mag man
nur erahnen. Fakt ist jedoch, dass die evangelische Kirche mit Maria mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Kinderbildungsgesetz Bielefeld (ots) - Frühkindliche Bildung soll ein Reformschlager
von Rot-Grün werden. Das Problem: Schwarz-Gelb hat seit 2008 mit dem
Kinderbildungsgesetz (Kibiz) soviel Gutes geschaffen wie noch nie -
schon gar nicht in Zeiten der Regierung Rot-Grün I, die
bekanntermaßen 2005 genauso rigoros abgewählt wurde wie Schwarz-Gelb
2010. Die Lösung: alles zurück auf Null. Regionalkonferenzen,
Arbeitskreise, Erzieherinnen und Verbände sollen neu diskutieren. Das
Ziel: 2011/2012 will die Minderheitsregierung alles bündeln und in
Kibiz II mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Die Bahn und der Klimawandel Viel zu heiß MATTHIAS BUNGEROTH Bielefeld (ots) - Diesen Aufenthalt in OWL werden Dutzende
Reisende nicht gerne in Erinnerung behalten. Völlig erschöpft von
einer Fahrt in einem auf mehr als 50 Grad Celsius aufgeheizten ICE
kollabierten sie und mussten - teils auf dem Bahnsteig des
Bielefelder Hauptbahnhofs, teils in Kliniken - medizinisch behandelt
werden. Grund: Die Klimaanlage des Zuges arbeitet nur bis zu einer
Außentemperatur von 32 Grad Celsius zuverlässig. Rund 50 ICE-Züge der
Serie 2 hatten in der Folge ähnliche Probleme. Ein strukturelles
Defizit in mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR NRW-Landespolitik Muskelspiele CARSTEN HEIL Bielefeld (ots) - Es wird bunter in der Politik in Düsseldorf.
Schon die erste Abstimmung am Donnerstag musste die
Minderheitsregierung verschieben und in die Ausschüsse verweisen,
damit sie nicht am ersten Tag sich gleich eine Niederlage
einhandelte. Die Linken verweigerten dem rot-grünen Antrag die
Zustimmung, die Studiengebühren erst zum Wintersemester 2011/12
abzuschaffen. Sie plädierten dafür, den Obolus sofort zu streichen.
Die Beinahe-Niederlage ist zwar auch dem missratenen Polit-Management
der neuen Regierung zuzuschreiben mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|