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Sicherung von Liquidität im Fokus - Krise stärkt Finanzabteilungen in Unternehmen

Geschrieben am 19-07-2010

Frankfurt am Main (ots) - PwC-Studie: Treasury-Abteilungen finden
mehr Gehör in Unternehmen / Dennoch fehlen oft personelle und
finanzielle Ressourcen / Bedeutung des Risikomanagements nimmt zu /
Globales Cash-Pooling und Liquiditätsplanung erweisen sich als
Erfolgsfaktoren

Die Finanz- und Wirtschaftskrise hat die zentrale Bedeutung der
Treasury-Abteilungen für die Sicherstellung der
Unternehmensfinanzierung deutlich gemacht. Allerdings schlägt sich
die höhere Wertschätzung der geleisteten Arbeit nicht in jedem Fall
auch in einer angemessenen Ressourcenausstattung nieder. Zu diesem
Ergebnis kommt die internationale Studie "Global Treasury Survey
2010" der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft
PricewaterhouseCoopers (PwC). So ist zwar die Aufmerksamkeit im
Vorstand für das Treasury nach Einschätzung von 80 Prozent der
annähernd 600 weltweit befragten Treasurer gestiegen. Über ein
größeres Budget als vor der Krise verfügen jedoch nur 20 Prozent der
Finanzabteilungen.

"In den Unternehmen setzt sich die Erkenntnis durch, dass der
Treasurer weit mehr ist als ein 'Kassenwart'. Allerdings fehlen im
Treasury oft die notwendigen finanziellen und personellen Ressourcen,
um wichtigen Aufgaben bei der Kontrolle von Finanzierungs- und
Liquiditätsrisiken angemessen nachkommen zu können", erläutert Thomas
Schräder, verantwortlicher Partner für den Bereich Corporate Treasury
Solutions bei PwC in Deutschland.

So sind im Treasury der Unternehmenszentralen durchschnittlich nur
fünf Mitarbeiter beschäftigt. Das Jahresbudget beläuft sich bei mehr
als der Hälfte der befragten Treasurer auf weniger als eine Million
Euro. Mit diesen Mitteln müssen die Abteilungen häufig komplexe,
großvolumige Finanztransaktionen organisieren: Gut 60 Prozent der 330
befragten Unternehmen sind in mehr als zehn Ländern aktiv, und zwei
Drittel der Gesellschaften erwirtschaften Jahresumsätze von mehr als
einer Milliarde Euro.

Bedeutung des Risikomanagements nimmt deutlich zu

Die Finanzkrise hat bei zahlreichen Treasury-Abteilungen über alle
Branchen hinweg Schwächen im Finanzrisikomanagement offengelegt. So
wurde vor der Krise die Wahrscheinlichkeit von Insolvenzen im
Bankensektor als so niedrig eingestuft, dass 22 Prozent der befragten
Treasurer überhaupt keine Überwachung von Kreditrisiken vorgenommen
haben. Nachdem während der Krise erste Banken in Schwierigkeiten
gerieten, stuften 82 Prozent der befragten Treasurer die Bedeutung
eines wirksamen Kreditrisikomanagements als "hoch" oder "mittel" ein.

Auch klassische Risikomanagementgebiete im Corporate Treasury
haben an Bedeutung zugenommen - insbesondere das Währungs- und
Rohstoffrisikomanagement. So sehen mit Abstand die meisten Treasurer
im Bereich Risikomanagement in den nächsten fünf Jahren das größte
Potenzial zur Erhöhung des Wertbeitrags im Unternehmen.

Cash-Pooling und Liquiditätsplanung erweisen sich als
Erfolgsfaktoren

Eine weitere Konsequenz der Finanzkrise ist die erhöhte
Aufmerksamkeit für das Cash Management. Um Liquiditätsengpässe zu
vermeiden, haben 40 Prozent der befragten Treasurer die Barmittel
erhöht, während nur 25 Prozent ihre liquiden Mittel reduziert haben.
Zudem setzen mittlerweile 41 Prozent der Unternehmen auf ein globales
Cash-Pooling, um die Liquidität der Regional- und
Landesgesellschaften im Konzern zu konzentrieren. Vor der Krise gab
es eine derartige Zentralisierung nur bei 28 Prozent der Befragten.

Cash is King - Sicherung von Liquidität im Fokus der Unternehmen

"Das Motto 'Cash is King' rückte während der Finanzkrise besonders
in den Fokus der Treasurer. Wer über eine zuverlässige
Liquiditätsplanung verfügte, konnte Finanzierungslücken zeitnah
erkennen und frühzeitig reagieren", so Thomas Schräder. "Eine
qualitativ hochwertige Liquiditätsplanung trägt dazu bei,
Finanzierungskosten und Refinanzierungsrisiken deutlich zu senken
und stärkt zugleich die eigene Verhandlungsposition gegenüber den
Banken. Daher werden Unternehmen verstärkt investieren, um ihre
Liquiditätsentwicklung besser einschätzen zu können und Potenziale
zur Schöpfung, Steuerung und Sicherung von Liquidität zu heben. Der
Sicherung von Liquidität dienen z.B. die Einführung globaler
Cash-Pooling-Strukturen und die Zentralisierung des Zahlungsverkehrs.

Erweiterung der Finanzierungsquellen durch Ausgabe von Anleihen

Auch bei der langfristigen Finanzierung gehen Treasurer neue Wege.
Zwar bleiben Bankdarlehen die wichtigste Fremdkapitalquelle, ihre
Bedeutung ist jedoch leicht rückläufig. Demgegenüber setzt
mittlerweile gut jedes fünfte Unternehmen auch auf die Ausgabe von
Anleihen, während dies vor der Krise bei weniger als 20 Prozent der
Befragten der Fall war. Dabei dürfte eine wichtige Rolle spielen,
dass 63 Prozent der Unternehmen während der Krise deutlich schwerer
langfristige Finanzierungszusagen ihrer Banken erhielten. Jeder 20.
Treasurer gibt sogar zu Protokoll, dass Langfristdarlehen "überhaupt
nicht" zu haben waren.

Der Global Treasury Survey kann kostenfrei bestellt werden unter:
www.pwc.de/de/treasury2010

Originaltext: PwC PriceWaterhouseCoopers
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8664
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_8664.rss2

Pressekontakt:
PricewaterhouseCoopers AG WPG
Nicole Susann Roschker
Marketing & Communications / Presse
E-mail: nicole.susann.roschker@de.pwc.com


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