NABU: Umweltaspekte bei verlängerter Ölförderung im Wattenmeer ignoriert Tschimpke: Durch Transparenz und Kontrollen Katastrophen verhindern
Geschrieben am 20-07-2010 |
Berlin (ots) - Während der Kampf gegen die Ölkatastrophe im Golf
von Mexiko unverändert anhält, wird in Europa und Deutschland
intensiv über die Konsequenzen aus dem Unglück gestritten. Der NABU
begrüßt dabei das von EU-Energiekommissar Oettinger vorgeschlagene
Moratorium für Tiefseebohrungen und die Ankündigung, bis Ende
September einen Vorschlag zu erarbeiten, der die Ölförderung in
europäischen Gewässern besser regeln soll. "Wir brauchen dringend
mehr Transparenz und öffentliche Beteiligung bei der
Genehmigungspraxis sowie eine unabhängige und stärkere Kontrolle der
Ölkonzerne", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. "Nur so können wir
Katastrophen wie die der 'Deepwater Horizon' vor unserer eigenen
Haustür verhindern".
Während die Welt seit mehr als drei Monaten gespannt auf die
Entwicklungen im Golf von Mexiko blickt, verlängerten das Landesamt
für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) in Clausthal-Zellerfeld und
die Landesregierung Schleswig-Holsteins von vielen unbemerkt die
Fördergenehmigung Deutschlands einziger Ölplattform "Mittelplate A"
bis 2041. Der NABU hatte bereits mehrfach den Rückbau der Anlage
mitten im Wattenmeer-Nationalpark und am Rande des
UNESCO-Welterbegebietes gefordert und kritisiert die Verlängerung
scharf. "Eine derart unsensible Entscheidung in einer Phase, in der
die Ursachen der Katstrophe in den USA noch nicht abschließend
aufgeklärt sind und auch in der Nordsee eine latente Gefahr durch
Ölunfälle herrscht, ist überhaupt nicht nachzuvollziehen", so
NABU-Wattenmeerexperte Dominic Cimiotti. Noch unglaublicher, da weder
die Nationalparkverwaltung noch das Umweltministerium in Kiel in
diesen Entscheidungsprozess eingebunden worden seien. "Das LBEG hat
damit wieder einmal wichtige Umweltfragen ignoriert und
'industriefreundliche' Tatsachen geschaffen", kritisierte Tschimpke
und forderte in diesem Zusammenhang vehement eine umfassende
Überarbeitung des antiquierten deutschen Bergrechts, das sich heute
noch immer auf Elemente des Preußischen Allgemeinen Berggesetzes von
1865 stütze.
Auch wenn "Mittelplate A" verhältnismäßig hohe
Sicherheitsstandards aufweist, sorgt sich der NABU um das
einzigartige Ökosystem Wattenmeer. Wo Menschen arbeiten, könnten
Fehler passieren. Und auch Service und Instandhaltung der Anlage
sowie der Schiffsverkehr stellen nach Ansicht des NABU eine
permanente Störung insbesondere für Küsten- und Seevögel dar. Es gibt sogar Pläne zur Erkundung weiterer Ölvorkommen im Wattenmeer. Der
NABU fordert die Landesregierungen von Schleswig-Holstein und
Niedersachsen auf, dies auszuschließen.
Originaltext vom NABU
NABU-Pressestelle, Telefon: 0 30.28 49 84-1510, -1500, Telefax: 0
30.28 49 84-2500, E-Mail: Presse@NABU.de
Originaltext: NABU
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6347
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Pressekontakt:
Dr. Kim Detloff, NABU-Meeresschutzexperte, Tel.: 030-284984-1626
Dominic Cimiotti, NABU-Wattenmeerexperte, Tel.: 0162-1303041
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