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Gute Zeiten für Hochkaräter / Beratungshäuser suchen händeringend Personal

Geschrieben am 31-08-2006

München (ots) - Nach einer aktuellen Umfrage strecken die großen
Beratungshäuser ihre Fühler nach hochkarätigen Naturwissenschaftlern,
Betriebswirtschaftlern und IT-Spezialisten aus. Problem hierbei:
Nahezu alle fischen im selben Teich. Die Profiteure, so heißt es
hinter vorgehaltener Hand, sind derzeit die Headhunter.

Besonders groß ist die Nachfrage beim französischen
Beratungsunternehmen Capgemini. Bis Ende dieses Jahres sollen in
Deutschland 500 Mitarbeiter eingestellt werden - davon 200 für den
Management- und Strategiebereich und 200 für das klassische
IT-Geschäft. Die restlichen 100 Stellen verteilen sich auf
verschiedene Bereiche wie zum Beispiel Outsourcing. Geschäftsführer
Michael Schulte: "Wenn potenzielle Bewerber an Projekten in Osteuropa
oder Asien Interesse haben, sind sie bei den großen Consultinghäusern
genau richtig. Unser Unternehmen folgt den westeuropäischen Kunden
auf ihrem Weg nach Osteuropa." Für den Capgemini-Geschäftsführer
steht fest: "Wer in die Beratung geht, sucht interessante Projekte,
Abwechslung, Internationalität und eine gute Startrampe für sein
späteres Berufsleben." Wenn der potenzielle Mitarbeiter dafür
Flexibilität, Fremdsprachen, Eloquenz und die nötige Robustheit für
große Projekte zu bieten habe, stehe der Zusammenarbeit nichts im
Wege.

Steria Mummert Consulting in Hamburg hat ebenfalls große Pläne.
Das Beratungshaus sucht immerhin bis zu 300 neue Mitarbeiter.
Benötigt werden sie für die Bereiche Finanzdienstleistungen, Energie,
Telekommunikation sowie Gesundheitswesen. Die potenziellen
Mitarbeiter müssen sich einer Branche zuordnen lassen und über
IT-Wissen verfügen. "Damit unterscheiden wir uns von anderen
Beratungshäusern, die mehr in die Breite gehen", sagt Julia Sailer
aus dem Bereich Human Resources (HR). Dass das Unternehmen mit zirka
1300 Mitarbeitern nicht ganz so groß ist, sieht Sailer durchaus als
Vorteil: "Bei uns haben die Mitarbeiter nicht das Gefühl, einer unter
vielen zu sein. Das gilt auch für die Arbeit beim Kunden." "Natürlich
ist der Kampf um die besten Köpfe längst entbrannt", bestätigt Stefan
Eikelmann, der bei Booz Allen Hamilton für Personal verantwortliche
Geschäftsführer. Das liege unter anderem daran, daß die
Industrieunternehmen sich durch Installierung interner Beratungsstäbe
verstärkt zu Wettbewerbern entwickelt hätten. Die internationale
Technologie- und Strategieberatung plant, über 80 neue Mitarbeiter
einzustellen, davon etwa 60 Hochschulabsolventen und Promovenden
sowie etwa 20 Young Professionals. Bewerben können sich High
Potentials aller Fachrichtungen. Dass die Beratungsunternehmen auch
künftig als Arbeitgeber gefragt sein werden, steht für Eikelmann
fest: "Viele Jungmanager sehen die Consultingwelt als perfekte
Startrampe für ihre spätere Karriere. Sie lernen viel und können sich
international orientieren."

Michael Kleer, Direktor und Mitglied der Executive Group bei
Arthur D. Little und verantwortlich für den HR-Bereich, sieht die
Rekrutierungsproblematik weniger bei den Hochschulabsolventen als bei
den erfahrenen Profis: "Diese Hochkaräter können doch derzeit aus
mehreren Angeboten das beste heraussuchen." Zwar hofft auch Kleer,
die geplanten 70 Stellen noch in diesem Jahr besetzen zu können,
fragt sich aber, wann der Personalpool leer ist. Für junge Leute,
davon ist er überzeugt, seien die Consultinghäuser die beste
Voraussetzung für späteres globales Arbeiten. Der HR-Fachmann:
"Teamfähigkeit, Fremdsprachen, kulturelle Neugierde - in einem
Beratungsunternehmen können alle Interessen ausgelebt werden.
Schließlich produzieren wir die internationalen Wissensarbeiter der
Zukunft."

Positiv in die Zukunft schaut auch Michael Kramarsch,
Deutschland-Chef von Towers Perrin HR Services in Frankfurt. Das
Beratungshaus will 30 bis 50 neue Mitarbeiter einstellen - und zwar
für die Unternehmensberatung mit Schwerpunkt Personal. Towers Perrin
sieht derzeit einen Trend, daß sich Bewerber bewußt für eine
Spezialberatung und damit gegen die großen Namen der
Strategieberatung entscheiden. "War die Spezialisierung - wie in
unserem Fall das HR-Management - in der Vergangenheit immer so etwas
wie ein Manko, scheint sich jetzt das Blatt zu wenden", sagt
Kramarsch.

Egal mit welchen Angeboten die Management- und Strategieberater
auch um die Hochkaräter "buhlen", in zwei Punkten sind sie sich
einig: nicht mehr die horrenden Gehälter der Vergangenheit zahlen und
nie "nur den Zweitbesten" nehmen.

Text erschien am 30. August 2006 in der Beilage Consulting der
Frankfurter Allgemeinen Zeitung


Originaltext: Redaktionsbüro Ina Hönicke
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=63336
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_63336.rss2

Pressekontakt:
Ina Hönicke
Aberlestr. 16 Rgb.
81371 München

Tel 089 76 86 45
Fax 089 725 50 74
Mail buero@inahoenicke.de


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