Neue Westfälische (Bielefeld): Horrorszenario des Hausärzteverbandes Nur falsch verteilt PETER STUCKHARD
Geschrieben am 21-07-2010 |
Bielefeld (ots) - Den Hausarzt gibt es nicht. Es gibt
Radikalinskis, die sich in den Verbänden zusammengeschlossen haben.
Die haben ihr Vertragsmonopol, das der schwarz-roten Koalition selig
von der bayerischen Regionalpartei CSU abgetrotzt worden ist, zum
Teil weidlich genutzt. Die vermutlich bald vor der Pleite stehende
bayerische AOK und die in Baden-Württemberg haben sich aus Dummheit
oder weil es ja nur um das Geld ihrer Mitglieder ging, auf das Spiel
eingelassen. Zusammen haben die beiden Südländer die gute Grundidee
der Hausarztverträge mittlerweile ziemlich diskreditiert. Dort wird
blendend bezahlt, ohne dass die Patienten etwas davon hätten oder
ihre Versorgung besser würde. Solche Hausarztverträge braucht
nirgendwo niemand. In der Region gibt es auch nichtorganisierte,
alles andere als radikale Hausärzte, die ebenfalls protestieren
wollen. Völlig zu Recht. Sie gehören zu den am schlechtesten
bezahlten in Deutschland. Wegen süddeutsch-barocker Maßlosigkeit wird
das Süd-Nord-Gefälle jetzt sogar noch verschärft, denn sie müssen bei
ihren - sinnvolleren - Verträgen Abstriche hinnehmen. Dennoch: Es
gibt auch in Zukunft genug Hausärzte. Sie sind nur zwischen Stadt und
Land falsch verteilt. Man muss nicht allen Hausärzten mehr Geld
geben, damit der Kreis Höxter gut versorgt ist.
Originaltext: Neue Westfälische (Bielefeld)
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