Unterzuckerung erkennen, behandeln und vermeiden / Für Diabetiker eine der größten Sorgen
Geschrieben am 26-07-2010 |
Köln (ots) - Vier von fünf Diabetikern kennen das Gefühl, wenn
plötzlich der "Treibstoff" ausgeht, weil zu wenig Zucker in der
Blutbahn kursiert: Der Kopf schmerzt, die Konzentration schwindet,
man ist verstimmt oder reizbar, unruhig oder ängstlich, man schwitzt,
zittert und das Herz schlägt bis zum Hals. Die Diagnose lautet dann:
Unterzuckerung. Gehirn und andere wichtige Organe sind in ihrer
Funktion eingeschränkt. In schweren Fällen können Sprach-, Seh- und
Gleichgewichtsstörungen folgen, ja sogar Krampfanfälle bis hin zur
Bewusstlosigkeit. Schnelles Handeln im Fall des Falles ist deshalb
ebenso wichtig wie die vorbeugende Schulung der Wahrnehmung und die
Auswahl geeigneter Medikamente für besonders anfällige Diabetiker.
Ein leichtes Schwindelgefühl lässt sich zwar durch ein oder zwei
Stück Traubenzucker schnell wieder vertreiben. Die Alarmsignale des
Körpers können aber auch Vorboten für eine Vielzahl weiterer
Beschwerden sein. Sie signalisieren, dass dem Diabetiker Folgeschäden
drohen, wenn es ihm nicht gelingt, seine Krankheit durch eine
angepasste Lebensweise und mithilfe von Medikamenten zu
kontrollieren. Häufige Unterzuckerungen stehen möglicherweise auch
mit einem erhöhten Herzinfarktrisiko in Verbindung.
Schnell reagieren und den eigenen Körper besser kennenlernen
Schon bei den ersten Anzeichen für eine Unterzuckerung sollten
Diabetiker sofort ein bis zwei Broteinheiten (BE) schnell wirkenden
Zucker zu sich nehmen - das entspricht etwa zwei bis vier Plättchen
Traubenzucker oder einem Glas Cola, Fruchtsaft oder Limonade. Wichtig
ist, dass Diät-Limonade oder Diät-Produkte hier nicht helfen, da sie
kaum Zucker enthalten. Wer zur Unterzuckerung neigt, sollte den
Traubenzucker immer griffbereit haben und an der gleichen Stelle
aufbewahren, damit er im Notfall schneller gefunden wird. Dies gilt
nicht nur für die besonders anfälligen Typ-1-Diabetiker, sondern auch
beim Typ-2-Diabetes, bei dem einer aktuellen Umfrage zufolge knapp
jeder Vierte die Anzeichen einer Unterzuckerung täglich oder an
mehreren Tagen in der Woche verspürt.
Unsicher? Dann helfen ein Unterzucker-Tagebuch und spezielle
Übungen
Elf Prozent der Befragten gaben in der Umfrage an, dass sie
durchaus Angst vor einer Unterzuckerung haben. Wen die Unsicherheit
quält, kann zu Hilfsmitteln greifen. Da ist zum einen das
Unterzuckertagebuch, in dem Zeitpunkt und Schwere aller möglicher
Unterzuckerungsgefühle notiert werden. Dies schult das Gefühl für den
eigenen Körper. Dabei erfüllt es aber noch einen anderen wichtigen
Zweck: Das Tagebuch kann eine wertvolle Hilfe im Gespräch mit dem
Arzt sein. Ein Tagebuch zur Dokumentation der Blutzuckerwerte und
Unterzuckerungen gibt es zum Herunterladen auf
www.diabetes-behandeln.de . Man kann es am Computer ausfüllen,
ausdrucken und mit zum Arzt nehmen, oder ihm direkt per E-Mail
zusenden.
Zum anderen ist die Schulung der eigenen Wahrnehmung und des
Gefühls zu empfehlen. Solche Übungen sind entweder körperlich
möglich, zum Beispiel das Balancieren auf einem Bein oder der
Fingerspitzen-Test. Oder man überprüft die so genannte Kognition,
also das Denkvermögen, zum Beispiel mittels Kopfrechnen oder lautem
Vorlesen. Das ganze Spektrum der Möglichkeiten ist auf der Website
www.diabetes-behandeln.de mit genauen Anleitungen zu finden. Wichtig
dabei: Alle Übungen sollten zuerst im stabilen Zustand, also bei
normalen Zuckerwerten, durchgeführt werden, um dann bei
Unterzuckerung den Unterschied zu spüren. Beispiel
Fingerspitzen-Test: Hier werden die Zeigefinger beider Hände bei
ausgestreckten Armen und geschlossenen Augen langsam aufeinander
zugeführt. Treffen sich die Finger zwar bei normalem
Blutzuckerspiegel, aber nicht bei Unwohlsein, deutet dies auf eine
Unterzuckerung hin, und es können Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.
Bekannt ist, dass manche Patienten vermehrt zur Unterzuckerung
neigen.
Wer Insulin spritzen muss, ist besonders gefährdet, und auch unter
den bei Diabetes häufig verschriebenen Sulfonylharnstoffen besteht
ein Unterzuckerungsrisiko. In vielen Fällen kann dieses Risiko jedoch
durch den Wechsel des Medikaments verringert werden. Mit Arzneien aus
der Klasse der Inkretinverstärker, zum Beispiel Sitagliptin, ist das
Risiko einer Unterzuckerung äußerst gering. Dieser Wirkstoff kann
zudem bei der Behandlung des nicht insulinpflichtigen Diabetes
mellitus Typ 2 langfristig eine Verbesserung des Zuckerstoffwechsels
bewirken. Die Arznei muss im Regelfall nur einmal täglich in einer
Einzeldosis von 100 Milligramm eingenommen werden. Außerdem könnte
die Häufigkeit der bei Unterzuckerung sonst notwendigen
Blutzuckerkontrollen reduziert werden. Durch die Minimierung des
Unterzuckerungsrisikos wird die bei Diabetes oft komplizierte
Ernährung und Einstellung einfacher und der Patient hat eine größere
Sicherheit im Alltag.
Originaltext: MSD Sharp & Dohme GmbH
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Pressekontakt:
antwerpes ag
Christiane Schrix
Vogelsanger Straße 66
50823 Köln
Tel: 0221/920 53 319
Fax: 0221/920 53 133
E-Mail: christiane.schrix@antwerpes.de
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