WAZ: Ruhr.2010 und die Loveparade - Der Schatten auf der Kulturhauptstadt. Kommentar von Jens Dirksen
Geschrieben am 26-07-2010 |
Essen (ots) - Seit Samstag liegt ein Schatten auf der
Kulturhauptstadt. Dass sie ihr nächstes Großprojekt, die "Sinfonie
der Tausend", den Toten der Loveparade widmet, ist nur ein hilfloser
Versuch, dem Schrecken der Katastrophe zu begegnen, irgendwie.
Ja, es gab die Loveparade auch schon vor der Kulturhauptstadt.
Aber wer weiß, ob es sie in diesem Jahr ohne die Kulturhauptstadt
gegeben hätte. Schon 2009 empfanden es viele im Revier als peinliche
Blamage, dass dieses popkulturelle Großereignis in Bochum abgesagt
wurde. Hatte man nicht unter den Mitbewerbern sogar Barcelona
ausgestochen?
Kübel voll Hohn und Spott wären über die Kulturhauptstadt
ausgegossen worden, über eine selbsternannte Metropole, die sich als
zu klein, zu popelig für das Mega-Event Loveparade erweist. Dabei
könnte es sein, dass Duisburg wirklich zu klein ist für so ein
Millionen-Happening, genau wie Bochum. Ob das so ist, hat kaum noch
jemand unvoreingenommen geprüft. Das Ergebnis, dass Duisburg und die
Kulturhauptstadt die Loveparade stemmen könnten, stand eigentlich
immer schon fest. Alles andere hätten wir alle nicht recht glauben
mögen.
Wir erliegen immer noch allzu gern der Magie der großen Zahl:
Leben hier etwa nicht fünf Millionen Menschen? Vielleicht sind nicht
nur die Verantwortlichen längst Gefangene ihrer Metropolen-Rhetorik,
ihrer Versuche, Fakten durch Herbeireden zu schaffen. Unter
günstigeren Voraussetzungen war dieses Wunschreden noch als
Selbstbewusstseinserweiterung mit dem Dampfhammer zu lesen. Doch der
Versuch, Fakten durch Herbeireden zu schaffen, hat eine Eigendynamik
entwickelt, die fatal war. Und der Schatten über der Kulturhauptstadt
wird nicht mehr weichen.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
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