Umweltfreundliches Olympia statt grüner Feigenblätter / NABU fordert Einhaltung von Umweltstandards
Geschrieben am 27-07-2010 |
Sotschi (ots) - Der NABU warnt vor einer Gefährdung
westkaukasischer Schutzgebiete durch die Olympischen Winterspiele
2014. NABU-Vizepräsident und Leiter des Fachbereichs Internationales
Thomas Tennhardt und NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller besuchten
die im Bau befindlichen Olympiaprojekte im südrussischen Urlaubsort
Sotschi. Das UNESCO-Weltnaturerbe Westkaukasus grenzt unmittelbar an
die Gebirgsregion der olympischen Winterspiele. Die Region zählt mit
einer einzigartigen Flora und Fauna zu den wichtigsten
Biodiversitäts-Hotspots der Welt. "Durch die olympischen Winterspiele
besteht nun die Gefahr, dass es zu einem rasanten Naturverbrauch
kommt. Die russischen Behörden haben uns jedoch glaubhaft
versichert, dass es inzwischen keine Bauvorhaben mehr im
UNESCO-Weltnaturerbegebiet gibt", sagte Tennhardt.
In einem Gespräch forderte der NABU die Vertreter des staatlichen
Organisationskomitees Sotschi 2014 dazu auf, die selbst gesetzten
Umweltstandards gewissenhaft einzuhalten. Vermeidbare Eingriffe in
den Natur- und Landschaftshaushalt zögen unwiderrufliche Folgen nach
sich, die weltweit beachtet würden. "Sotschi 2014 wird nicht nur an
seinen sportlichen Leistungen gemessen, sondern auch daran, ob es der
russischen Regierung gelingt Umweltstandards einzuhalten", sagte
Miller. Russland habe die Chance, sich entgegen bestehender
Vorurteile als Vorreiter zu präsentieren. Die Vertreter des NABU
boten ihre Unterstützung bei der Vorbereitung umweltgerechter
Winterspiele an. So hat der NABU ein Projekt bei der Internationalen
Klimaschutzinitiative der Bundesregierung eingereicht, das die
Naturwälder in der Pufferzone des Weltnaturerbes Westkaukasus
innerhalb von vier Jahren schützen und den Einsatz Erneuerbarer
Energien fördern möchte.
Das Organisationskomitee Sotschi 2014 betonte sein Interesse an
einer verstärkten Kooperation mit deutschen Organisationen und wies
darauf hin, dass man bereits eine Umwelt-, Abfallvermeidungs- und
Klimaschutzstrategie entwickelt habe und diese auch umsetze.
Bürgerbeteiligungen, "grüne" Baustandards und
Umweltverträglichkeitsprüfungen seien bereits implementiert. Dort wo
es Beeinträchtigungen der Natur gegeben habe, sei man um
Ausgleichsmaßnahmen bemüht und sehr an fachlicher Unterstützung aus
Deutschland interessiert. Nach dem Gespräch erklärte Tennhardt:
"Offenbar ist die Bereitschaft zur Rücksichtnahme auf Natur und
Umwelt vorhanden. Damit es nicht nur bei Lippenbekenntnissen bleibt,
müssen wir deutlich machen, dass wir nicht nur grüne Feigenblätter
sehen wollen, sondern dass wir auf die umweltfreundliche
Ausgestaltung der Olympischen Winterspiele 2014 großen Wert legen."
In der Region Westkaukasus befindet sich der größte europäische
Hochgebirgsurwald, in dem noch frei lebende Herden von Bergwisenten
leben. Der NABU engagiert sich bereits seit mehr als zehn Jahren in
dieser Region zum Schutz der einmaligen Naturlandschaft und war
maßgeblich an der Ausweisung des UNESCO Welterbegebietes Westkaukasus
beteiligt.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de
Originaltext vom NABU
Originaltext: NABU
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6347
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6347.rss2
Pressekontakt:
Thomas Tennhardt, NABU-Vizepräsident und Leiter des Fachbereichs
Internationales, Thomas.Tennhardt@NABU.de
NABU-Pressestelle, Telefon: 0 30.28 49 84-1510, -1500,
Telefax: 0 30.28 49 84-2500, E-Mail: Presse@NABU.de
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