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Bilanz eines Tages: 22 Menschen vor dem Ertrinken gerettet

Geschrieben am 27-07-2010

Zingst / Graal-Müritz / Bad Nenndorf (ots) - Sie retteten
Menschenleben im Stundentakt, die Rettungsschwimmerinnen und
Rettungsschwimmer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG)
an der Ostsee in Zingst und Graal Müritz. Am Sonntagabend standen in
den Einsatzprotokollen der Rettungswachen der beiden Gemeinden 22
Lebensrettungen und viele Erste-Hilfe-Leistungen zu Buche.

Es war ein sonniger Sonntag und die Urlauber stürmten die Strände.
In den Heilbädern Zingst und Graal Müritz wagten etwa 35.000 das Bad
in der Ostsee.

Bei auflandigem Wind der Stärke 5 bis 6 überwiegend aus
nordwestlicher Richtung mit Wellen bis zu zwei Metern Höhe hatten die
Retter die rote Flagge gehisst: absolutes Badeverbot signalisiert.
Eine gefährliche Strömung in Zingst verschärfte die Situation auch in
Strandnähe. Trotzdem badeten mehrere Familien und eine Feriengruppe
von 30 Kindern aus der Umgebung von Berlin zwischen den Buhnenreihen.
Der Wind drückte die Schwimmer gegen die Holzbuhnen. "Durch die
parallel zur Küste verlaufende Strömung hatten sie kaum eine Chance
sich aus eigener Kraft aus der Gefahrenzone zu befreien. Am Ende des
Wachtages haben wir acht Kindern und sechs Erwachsenen das Leben
retten können und vielen, die sich an den scharfkantigen Buhnen
Schnittwunden zugezogen haben Erste Hilfe geleistet", schildert Frank
Irmler, Wachleiter in Zingst, den arbeitsreichen Sonntag. "Die Buhnen
sind die Unfallquelle Nummer eins. Die Rettungen waren sehr
schwierig. Mit 21 Rettungsschwimmern und drei Helfern aus der
Ortsgruppe Zingst waren wir aber gut präpariert", so Irmler weiter.

Am Samstag hatten die Einsatzkräfte der DLRG mit vier
Motorrettungsbooten ein Ehepaar gerettet, dessen Katamaran einen
Kilometer vom Ufer entfernt gekentert war.

Ähnliche Verhältnisse herrschten am Sonntag auch in Graal-Müritz,
45 Kilometer südwestlich von Zingst. Acht Kinder rettete das
15-köpfige DLRG-Einsatzteam um Wachleiterin Nicole Toczek vor dem
Ertrinken aus den Holzbuhnen, die zudem zwei Meter tief ausgespült
waren. "Das ist lebensgefährliches Terrain. Gegen die kurzen
schnellen Wellen, die am Sonntag herrschten, hatten die Kinder keine
Chance, sie wurden gegen die Buhnen gedrückt. Deshalb hatten wir auch
ein absolutes Badeverbot ausgesprochen. Viele Eltern hat die rote
Flagge aber nicht gestört. Sie passen einfach nicht auf ihre Kinder
auf", ärgert sich die erfahrene Wachleiterin über das mangelnde
Verantwortungsbewusstsein mancher Eltern.

Während diese sich im Strandkorb sonnten, schwammen ihre Kinder
unbeaufsichtigt zwischen den Buhnenreihen oder machten gefährliche
Kopfsprünge von Brücken in die See, die an manchen Stellen nur einen
halben Meter tief ist.

Originaltext: DLRG - Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7044
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7044.rss2

Pressekontakt:
Martin Janssen - DLRG-Pressesprecher - Tel.: 05723 / 955-441


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