Neue OZ: Kommentar zu Duisburg / Loveparade
Geschrieben am 28-07-2010 |
Osnabrück (ots) - Turmbau zu Duisburg
Übersteigerter Stolz, damals Hybris genannt, zog schon in der
antiken Glaubenswelt den Zorn der Götter nach sich. Die katholische
Theologie zählt ihn bis heute zu den sieben Todsünden. Und aus dem
biblischen Buch der Sprüche stammt eine weitverbreitete Redensart:
"Hochmut kommt vor dem Fall."
Der Duisburger Wunsch, von der strukturschwachen Schmuddelstadt
per Brechstange zur schillernden Metropole des Westens aufzusteigen,
steht in genau dieser Tradition. Die Temperaturen im Hallenbad wurden
gesenkt, stadtplanerische Pläne indes in die Höhe geschraubt; eine
Art Turmbau zu Duisburg.
Grundfalsch war das Ansinnen trotzdem nicht. Ob jemand als Held
gefeiert oder Versager verjagt wird, liegt oft sehr nah beieinander.
Im Fall Sauerland ist die Sache klar. Aber wäre es gut gegangen mit
der Loveparade, keiner hätte auf Protokolle der Sitzungen zuvor
verwiesen, sondern jeder die flexible Verwaltung gelobt. Niemand
hätte dem Veranstalter Gier vorgeworfen, sondern alle für seine
Leistung bewundert. Die Polizei wäre ordnungsgemäß abgerückt und
nicht weiter erwähnt worden.
Es ging aber nicht gut. Irgendwo ist es sogar tragisch, dass mit
dem Bürgermeister ein "Macher" stürzt, also jemand, der nicht nur
verwaltet, sondern sich und seiner Stadt etwas zutraut; der mal nicht
tat, was sonst gern kritisiert wird, nämlich eine Paragrafen reitende
Verhinderungsbehörde zu führen. Übertreiben aber, das zeigt Duisburg
in aller schrecklichen Deutlichkeit, darf man es auch nicht. Die
Tragödie strahlt aus in alle deutschen Rathäuser. Sie werden daraus
die Lehre ziehen, Planabweichungen künftig beim leisesten Zweifel zu
verweigern. Wer sich dann beschwert, sollte an Duisburg denken.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58964.rss2
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: 0541/310 207
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
281393
weitere Artikel:
- Neue OZ: Kommentar zur Union Osnabrück (ots) - Streit schreckt ab
Umfragewerte sind stets flüchtige Momentaufnahmen, daher sollte
man sie nicht überbewerten. Die Erfahrungen zeigen, dass
Regierungsparteien am Ende einer Wahlperiode oft besser dastehen als
mittendrin.
Dennoch muss die Union das Abrutschen unter die 30-Prozent-Marke
alarmieren, beweist es doch den enormen Vertrauensverlust, den CDU
und CSU in den vergangenen Monaten erlitten haben. Mit
Startschwierigkeiten lässt sich das inzwischen nicht mehr allein
erklären.
Zum Sinkflug wesentlich mehr...
- Kölner Stadt-Anzeiger: ACHTUNG SPERRFRIST Donnerstagmorgen 01.00 Uhr! Überwältigende Mehrheit für Volksentscheide Köln (ots) - Eine überwältigende Mehrheit der Deutschen spricht
sich für Volksentscheide auf Länderebene aus. 81,5 Prozent sind
dafür, nur 14,6 Prozent dagegen - wie eine repräsentative Umfrage des
Bonner Instituts "Omniquest" für den "Kölner Stadt-Anzeiger" ergab.
Knapp die Hälfte der Befürworter fordert dabei sogar, das Volk müsse
nicht nur über einfache Gesetze, sondern auch über
Verfassungsänderungen abstimmen dürfen. Gewünscht ist aber auch, dass
das Bürgervotum nur bei einer entsprechend hohen Mindestbeteiligung
wirksam werden mehr...
- Kölner Stadt-Anzeiger: ACHTUNG SPERRFRIST Donnerstagmorgen 01.00 Uhr NRW-Bildungsministerin Löhrmann für einheitliches Schulgesetz Köln (ots) - Für ein bundeseinheitliches Schulgesetz spricht sich
NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann aus. Im Interview mit dem "Kölner
Stadt-Anzeiger" (Donnerstagausgabe) sagte die Grünen-Politikerin:
"Die Grünen wären dafür zu gewinnen, ein schlankes Bundesgesetz mit
zentralen Anforderungen an das Schulsystem zu formulieren". Außerdem
will sich Löhrmann für eine Abschaffung des "Kooperationsverbots"
einsetzen, das es dem Bund erschwert, die Länder bei der
Bildungspolitik finanziell zu unterstützen. Daher werde man eine
Bundesratsinitiative mehr...
- Kölner Stadt-Anzeiger: ACHTUNG SPERRFRIST Donnerstagmorgen 01.00 Uhr CDU kritisiert wegen schlechter Umfrage-Werte die FDP Köln (ots) - Die neueste Forsa-Umfrage, der zu folge die Union bei
einer Bundestagswahl nur noch 29 Prozent bekäme, hat in der CDU
Unruhe und neue Kritik an Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle
(FDP) ausgelöst. "Wenn Koalitionen nicht mit einer Stimme sprechen,
dann ist das der Bevölkerung schwer vermittelbar", sagte der
Vorsitzende der CDU Sachsen-Anhalt, Thomas Webel, dem "Kölner
Stadt-Anzeiger" (Donnerstag-Ausgabe). "So wie es jetzt ist, kann es
nicht bleiben." Er fügte hinzu: "Da füllt der Herr Brüderle das
Sommerloch mehr...
- Kölner Stadt-Anzeiger: ACHTUNG SPERRFRIST Donnerstagmorgen 01.00 Uhr SPD uneins über Verlängerung des Afghanistan-Mandats der Bundeswehr Köln (ots) - Die SPD streitet über ihre Haltung zum
Afghanistan-Mandat der Bundeswehr. Der SPD-Verteidigungsexperte
Hans-Peter Bartels will bei der Verlängerung des Mandats im März 2011
mit der Bundesregierung an einem Strang ziehen. "Die Veröffentlichung
der Dokumente bei Wikileaks ändert nichts an dem Mandat", sagte er
dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Donnerstag-Ausgabe). "Wir haben beim
letzten Mal schon gezeigt, dass wir daran interessiert sind, die
Verantwortung gemeinsam zu tragen. Wir wollen es auch jetzt weiter
gemeinsam machen." mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|