Lausitzer Rundschau: Brüderle will mehr Fachkräfte ins Land locken
Geschrieben am 30-07-2010 |
Cottbus (ots) - Das Problem des Fachkräftemangels in Deutschland
ist nicht neu. Besonders im Süden der Bundesrepublik klagen Betriebe
darüber schon seit Jahren. Auch die relativ große Zahl der
unbesetzten Lehrstellen in Deutschland ist ein Indiz dafür, dass es
vielerorts an geeignetem Personal in den Unternehmen fehlt. Vor
diesem Hintergrund hätte man sich gewünscht, dass der
Bundeswirtschaftsminister mit substanziellen Gegenvorschlägen
aufwartet, wenn er die Sache schon mal anspricht. Stattdessen redet
Rainer Brüderle von einer "Lockprämie", die die Betriebe ausloben
könnten, um ausländischen Spezialisten den Zuzug nach Deutschland
schmackhaft zu machen. Auf diesen Gedanken sind interessierte Firmen
garantiert schon selbst gekommen. Mit solchen Dampfplaudereien macht
sich der Liberale eher lächerlich. Unbestritten ist, dass sich auch
andere Länder immer mehr um ausländisches Fachpersonal bemühen. Will
Deutschland hier mithalten, dann muss es seine auf Abschottung
fixierten Einwanderungsregeln grundlegend überdenken. Mit dem jetzt
wieder diskutierten Punktesystem, das sich vornehmlich an der
Qualifizierung potenzieller Einwanderer orientiert und nicht am
Nachweis eines Arbeitsplatzes, haben viele Staaten gute Erfahrungen
gemacht. Das gleiche Modell hatte schon vor neun Jahren eine
Expertenkommission unter Leitung der CDU-Politikerin Rita Süssmuth
für Deutschland angeregt. Damals stellte sich jedoch Süssmuths eigene
Partei quer. Und dabei ist es im Kern bis heute geblieben. Gelänge es
Bundeswirtschaftsminister Brüderle, den Koalitionspartner endlich vom
Gegenteil zu überzeugen, dann wäre die FDP tatsächlich der von ihm
beschworene "Reformmotor" in der Koalition.
Originaltext: Lausitzer Rundschau
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