Rheinische Post: Gerechtigkeit für Adolf Sauerland
Geschrieben am 02-08-2010 |
Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Reinhold Michels:
Adolf Sauerland muss und wird sein Oberbürgermeister-Amt aufgeben.
Denn ein öffentliches Amt kann niemand auch nur mit einem Hauch von
politischer Autorität innehaben, der einen solch eklatanten
Ansehensverlust erlitten hat, wie das dem OB von Duisburg passiert
ist. Allerdings ist es an der Zeit, Sauerland Gerechtigkeit
widerfahren zu lassen, wie dies der rheinische Präses Nikolaus
Schneider zu Recht fordert. Manchen Jakobinern, die in ihrem
überbordenden Zorn den OB neben einem Galgen zeigen, oder die
Sauerland nebst Familie aus der Anonymität heraus mit dem Tod
bedrohen, sei gesagt: Auch die politische Hinrichtung ist
abgeschafft, und öffentliches Teeren und Federn eines privat
honorigen, bis zum Katastrophentag geachteten Stadtoberhauptes
mittelalterlich. Sicherlich hätte Sauerland Duisburg und sich mit
einem unverzüglichen Rücktritt gedient. Objektiv schadet er ja seiner
Stadt, der ein reinigendes Gewitter nicht allein im OB-Büro gut täte.
Aber jenseits womöglich eigennütziger Motive (Versorgungsbezüge), die
Sauerland wie selbstverständlich unterstellt werden, bewegt den
geschockten Mann die Frage, ob nicht andere für den schaurigen
Ausgang der Loveparade mehr Verantwortung tragen als er, der Verfemte
- und: wann sich das endlich, in welchen Untersuchungs-Gremien auch
immer, herausstellt.
Originaltext: Rheinische Post
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politische Verantwortung dafür liegt bei ihm und seinen Dezernenten.
Wo sonst! Unerträglich ist deshalb, dass sich der CDU-Politiker auf
Formalien wie die Gemeindeordnung beruft statt zurückzutreten. Er
verbrämt dies mit seiner Verantwortung gegenüber der Stadtverwaltung.
Herr Sauerland, da geht mehr...
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