Axel Springer geht nach kräftigem Ergebniswachstum im ersten Halbjahr gestärkt in die zweite Jahreshälfte
Geschrieben am 05-08-2010 |
Berlin (ots) - EBITDA-Rendite steigt auf 19,1 Prozent / Alle
Segmente im Ergebnis über Vorjahresniveau / Konzernumsatz legt um 8,7
Prozent zu / Anhaltend dynamisches Wachstum der digitalen Medien /
Auslandsanteil an Konzernerlösen erstmals über 25 Prozent /
Ergebnisprognose deutlich angehoben
Axel Springer hat die positive Geschäftsentwicklung im zweiten
Quartal fortgesetzt und in den ersten sechs Monaten das höchste
Halbjahres-EBITDA der Unternehmensgeschichte erzielt. Im Vergleich
zum Vorjahreszeitraum verbesserte der Konzern die Profitabilität in
allen Segmenten. Axel Springer profitierte von Wachstumseffekten im
digitalen Geschäft sowie von den antizyklischen Investitionen in
seine Marken, die mit ihren starken Marktpositionen die
konjunkturelle Belebung im In- und Ausland nutzen konnten. Darüber
hinaus trugen anhaltende Kostendisziplin und niedrigere
Rohstoffpreise zu der deutlichen Verbesserung der Ertragslage bei.
Die digitalen Medien steigerten ihren Umsatz durch organisches
Wachstum und durch Konsolidierungseffekte um rund 66 Prozent und
lieferten damit erneut den zweitgrößten Umsatzbeitrag im Konzern.
Zudem erwirtschaftete Axel Springer erstmals jeden vierten Euro im
Ausland. Der Vorstand hob angesichts der positiven
Geschäftsentwicklung die Prognose für das Gesamtjahr am 20. Juli 2010
deutlich an.
Im Halbjahresabschluss sind noch keine Effekte aus der Gründung
der Ringier Axel Springer Media AG enthalten. Das neue
Gemeinschaftsunternehmen für das Osteuropageschäft wird mit Wirkung
zum 1. Juli 2010 voll im Abschluss der Axel Springer AG konsolidiert.
Axel Springer steigerte - wie am 20. Juli 2010 vorab
veröffentlicht - das um Sondereffekte und Kaufpreisallokationen
bereinigte Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA)
im ersten Halbjahr um 61,0 Prozent auf EUR 261,2 Mio. (Vj.: EUR 162,3
Mio.). Der Konzern verbesserte die EBITDA-Rendite damit von 12,9
Prozent auf 19,1 Prozent. Der Konzernumsatz nahm um 8,7 Prozent auf
EUR 1.364,3 Mio. (Vj.: EUR 1.254,8 Mio.) zu. Zusätzlich zur
Einbeziehung der Umsatzbeiträge neu konsolidierter Gesellschaften
verzeichnete das Unternehmen dabei auch organisches Wachstum. Neben
dem kräftigen Umsatzzuwachs im Segment Digitale Medien legten auch
die internationalen Printmedien leicht zu. Durch diese positiven
Effekte konnte Axel Springer rückläufige Erlöse der inländischen
Printmedien erneut überkompensieren.
Die inländischen Zeitungen erhöhten bei leicht steigenden Werbe-
und rückläufigen Vertriebserlösen das EBITDA um 20,1 Prozent. Die
inländischen Zeitschriften konnten die EBITDA-Rendite nochmals auf
einen neuen Höchstwert steigern. Die internationalen Printmedien
verzeichneten erstmals seit Ende 2008 ein Umsatzplus und erreichten
eine zweistellige EBITDA-Rendite. Neben einer Belebung in wichtigen
Märkten trugen die 2009 umgesetzten Kostensenkungsmaßnahmen
maßgeblich zu der deutlichen Verbesserung der Profitabilität bei. Die
digitalen Medien steigerten nicht nur den Segmentumsatz deutlich,
sondern konnten auch das EBITDA im Vergleich zum Vorjahr mehr als
verdoppeln.
Dr. Mathias Döpfner, Vorsitzender des Vorstands der Axel Springer
AG, sagte: "Axel Springer hat bei einem kräftigen Umsatzzuwachs im
ersten Halbjahr ein ausgezeichnetes Ergebnis erreicht. Unsere großen
Printmarken nutzen ihre starken Marktpositionen und erzielen trotz
substanzieller Investitionen hohe Renditen. Das ist auch das Resultat
unserer gezielten Stärkung der journalistischen Qualität und der
antizyklischen Intensivierung der Marketingaktivitäten. Das
Halbjahresergebnis zeigt auch, dass sich unsere langfristig angelegte
Digitalisierungsstrategie bereits jetzt rechnet. Unsere digitalen
Aktivitäten bleiben der wichtigste Wachstumsmotor des Unternehmens
und erwirtschaften eine zweistellige Rendite. Auf der Basis dieses
sehr guten ersten Halbjahres haben wir Mitte Juli zum zweiten Mal
innerhalb weniger Monate unsere Erwartungen für 2010 angehoben."
Vor dem Hintergrund der über den Erwartungen liegenden
Ergebnisentwicklung im ersten Halbjahr und der ab dem 1. Juli 2010 zu
konsolidierenden Umsatz- und Ergebnisbeiträge des
Osteuropa-Joint-Ventures mit Ringier hat die Axel Springer AG am 20.
Juli 2010 die Prognose für das Geschäftsjahr 2010 angehoben. Sofern
die positiven Marktimpulse auch im zweiten Halbjahr anhalten, hält
der Vorstand ein EBITDA in der Größenordnung des Rekordwertes aus dem
Geschäftsjahr 2008 (EUR 486,2 Mio.) für erreichbar. Zuletzt hatte
Axel Springer lediglich einen Anstieg des Konzern-EBITDA gegenüber
dem Vorjahr (EUR 333,7 Mio.) um deutlich mehr als 10 Prozent in
Aussicht gestellt. Für den Umsatz rechnet der Vorstand für das
Geschäftsjahr 2010 ebenfalls mit einer deutlichen Erhöhung. Hierzu
wird im zweiten Halbjahr zusätzlich das Osteuropa-Joint-Venture mit
Ringier beitragen.
Werbeerlöse deutlich im Plus - Vertriebserlöse weiterhin
rückläufig
Die Vertriebserlöse beliefen sich im ersten Halbjahr auf EUR 556,4
Mio. (Vj.: EUR 580,4 Mio.). Diese Entwicklung spiegelt unter anderem
Auflagenrückgänge bei Printtiteln wider. Im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum entfielen zudem Umsatzbeiträge der 2009 veräußerten
Frauen- und Jugendzeitschriften sowie der im laufenden Geschäftsjahr
verkauften Finanz- und Wirtschaftstitel. Die Werbeerlöse legten
hingegen deutlich zu: Sie stiegen um 18,7 Prozent auf EUR 642,7 Mio.
(Vj.: EUR 541,5 Mio.). Den größten Wachstumsbeitrag lieferten die
digitalen Medien, die ihre Erlöse sowohl durch die Konsolidierung neu
erworbener Gesellschaften als auch organisch steigern konnten.
Darüber hinaus erzielten die internationalen Printmedien und die
inländischen Zeitungen höhere Werbeerlöse als im Vorjahreszeitraum.
Axel Springer verzeichnete ferner einen deutlichen Anstieg der
übrigen Erlöse, die um 24,4 Prozent auf EUR 165,3 Mio. (Vj.: EUR
132,9 Mio.) zunahmen. Hier wirkte sich vor allem die Konsolidierung
von Umsätzen der mittlerweile veräußerten Softwaresparte StepStone
Solutions aus.
Das internationale Geschäft gewann für Axel Springer im
Berichtszeitraum weiter an Bedeutung. Der Anteil der Auslandserlöse
am Konzernumsatz stieg von 19,9 Prozent auf 25,8 Prozent. Erstmals
erwirtschaftete der Konzern damit jeden vierten Euro in den
internationalen Märkten. Die Auslandserlöse legten vor allem aufgrund
der Akquisitionen im digitalen Geschäft um 41,1 Prozent auf EUR 352,3
Mio. (Vj.: EUR 249,6 Mio.) zu. Der Umsatzzuwachs bei den
internationalen Zeitungen und Zeitschriften trug ebenfalls zu dieser
positiven Entwicklung bei.
Der Konzernüberschuss wurde im ersten Halbjahr ebenso wie in der
Vergleichsperiode durch diverse nicht-operative Effekte beeinflusst,
die allerdings im Vorjahr stärkere Auswirkungen hatten. In den
ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres erzielte Axel
Springer einen Konzernüberschuss von EUR 170,3 Mio. (Vj.: EUR 267,3
Mio.). Das Ergebnis je Aktie belief sich dementsprechend auf EUR 5,55
(Vj.: EUR 8,84). Bereinigt um wesentliche nicht-operative Effekte
lagen sowohl der Konzernüberschuss mit EUR 146,6 Mio. (Vj.: EUR 77,5
Mio.) als auch das Ergebnis je Aktie mit EUR 4,90 (Vj.: EUR 2,59)
über den Vorjahreswerten.
Segmente: Ertragslage in allen Segmenten verbessert
Das Segment Zeitungen National steigerte das EBITDA deutlich und
erreichte beim Umsatz mit EUR 584,4 Mio. (Vj.: EUR 590,6 Mio.) nahezu
den Wert des Vorjahres. Die Werbeerlöse legten vor allem aufgrund
höherer Anzeigenvolumina bei BILD und BILD am SONNTAG auf EUR 270,5
Mio. (Vj.: EUR 269,4 Mio.) leicht zu. Rückläufige Auflagen führten
hingegen zu einem Rückgang der Vertriebserlöse um 2,3 Prozent auf EUR
300,1 Mio. (Vj.: EUR 307,2 Mio.). Die inländischen Zeitungen konnten
den moderaten Umsatzrückgang jedoch durch niedrigere Aufwendungen
überkompensieren und das EBITDA um 20,1 Prozent auf EUR 155,5 Mio.
(Vj.: EUR 129,5 Mio.) verbessern. Die EBITDA-Rendite stieg von 21,9
Prozent auf 26,6 Prozent an und lag damit auf einem sehr guten
Niveau.
Das Segment Digitale Medien festigte seine Position als
zweitgrößter Umsatzbringer und als Wachstumsmotor des Konzerns. Im
ersten Halbjahr steigerte das Segment den Umsatz um 66,3 Prozent auf
EUR 333,9 Mio. (Vj.: EUR 200,8 Mio.). Wesentlicher Treiber waren
Konsolidierungseffekte von StepStone und Digital Window
(einschließlich buy.at). Organisch wuchsen sowohl die Content-Portale
als auch die Online-Marktplätze. Die digitalen Aktivitäten erhöhten
ihre Werbeerlöse um 72,1 Prozent auf EUR 250,1 Mio. (Vj.: EUR 145,4
Mio.) und ihre übrigen Erlöse um 51,1 Prozent auf EUR 83,8 Mio. (Vj.:
EUR 55,5 Mio.). Das EBITDA konnten die digitalen Medien auf EUR 40,2
Mio. (Vj.: EUR 16,9 Mio.) mehr als verdoppeln. Die EBITDA-Rendite
legte von 8,4 Prozent auf 12,0 Prozent zu.
Das Segment Zeitschriften National erreichte mit einer
EBITDA-Rendite von 23,8 Prozent (Vj.: 12,1 Prozent) ein neues
Allzeithoch. Das EBITDA legte um 81,8 Prozent auf EUR 57,8 Mio. (Vj.:
EUR 31,8 Mio.) zu. Hierzu trugen vor allem die im Vorjahr umgesetzten
Maßnahmen zur Kostenbegrenzung sowie die Bereinigungen des
Titelportfolios bei. Die Veräußerungen der Frauen- und
Jugendzeitschriften sowie der Finanz- und Wirtschaftstitel schlugen
sich andererseits in einem Umsatzrückgang um 7,7 Prozent auf EUR
243,0 Mio. (Vj.: EUR 263,3 Mio.) nieder. Bereinigt um
Konsolidierungseffekte verminderte sich der Segmentumsatz lediglich
um 1,9 Prozent. Die inländischen Zeitschriften erwirtschafteten dabei
Vertriebserlöse von EUR 163,2 Mio. (Vj.: EUR 180,8 Mio.) und
Werbeerlöse von EUR 69,3 Mio. (Vj.: EUR 72,9 Mio.). Bereinigt um
Konsolidierungseffekte legten die Werbeerlöse sogar um 1,5 Prozent
zu.
Das Segment Print International profitierte von einer
fortschreitenden wirtschaftlichen Belebung im zweiten Quartal, in dem
sowohl die Vertriebs- als auch die Werbeerlöse zunahmen. Auf
Halbjahressicht steigerten die internationalen Zeitungen und
Zeitschriften ihren Umsatz um 1,8 Prozent auf EUR 154,3 Mio. (Vj.:
EUR 151,6 Mio.). Die Vertriebserlöse beliefen sich auf EUR 93,1 Mio.
(Vj.: EUR 92,5 Mio.), die Werbeerlöse lagen mit EUR 52,8 Mio. nur
noch knapp unter dem Vorjahreswert (EUR 53,9 Mio.). Erfreulich
entwickelten sich vor allem die Landesgesellschaften in Polen, in der
Schweiz und in Russland. Das Segment erreichte zudem mit einem EBITDA
von EUR 15,9 Mio. (Vj.: EUR 2,1 Mio.) und einer EBITDA-Rendite von
10,3 Prozent (Vj.: 1,4 Prozent) eine deutliche Ertragssteigerung.
Das Segment Services/Holding verbesserte bei einem stabilen Umsatz
von EUR 48,8 Mio. (Vj.: EUR 48,5 Mio.) das EBITDA auf EUR -8,3 Mio.
(Vj.: EUR -18,0 Mio.).
Finanzlage: Nettoverschuldung reduziert
Der operative Cashflow verminderte sich im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum von EUR 115,8 Mio. auf EUR 96,5 Mio. Dies war
maßgeblich durch einen Aufbau des Working Capital (Vj.: Abbau des
Working Capital) bedingt. Der Finanzbedarf zur Gründung des
Osteuropa-Joint-Ventures mit Ringier schlug sich in einer Zunahme der
Finanzverbindlichkeiten auf EUR 485,2 Mio. (31. Dezember 2009: EUR
390,3 Mio.) nieder. Der Bestand an Barmitteln stieg im Vergleich zum
Jahresende 2009 um EUR 115,2 Mio. auf EUR 312,5 Mio. an. Die
Nettoverschuldung reduzierte sich auf EUR 172,8 Mio. (31. Dezember
2009: EUR 193,0 Mio.). Die Eigenkapitalquote lag mit 40,7 Prozent auf
dem Niveau des Bilanzstichtags 2009. Die Zahl der Mitarbeiter nahm
vor allem aufgrund der erstmals einbezogenen Gesellschaften auf
11.025 (Vj.: 10.749) zu.
Diese Presseinformation (auch in englischer Sprache), die
Konzern-Kennzahlen sowie der vollständige Halbjahresfinanzbericht
sind unter www.axelspringer.de/h1-2010 abrufbar.
Originaltext: Axel Springer AG
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6338
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6338.rss2
ISIN: DE0005501357
Pressekontakt:
Edda Fels
Tel: + 49 (0) 30 25 91-7 76 00
edda.fels@axelspringer.de
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