Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Bohrloch im Golf von Mexiko
Geschrieben am 05-08-2010 |
Bielefeld (ots) - Verdunstet, verbrannt, abgeschöpft, zersetzt:
Kaum ist das Bohrloch im Golf von Mexiko gestopft, da legt die
US-Regierung eine Studie vor, nach der bereits drei Viertel des nach
der Explosion der Plattform »Deepwater Horizon« unkontrolliert
ausgeströmten Öls aus dem Meer verschwunden sein soll. Alles also gar
nicht so schlimm? Von wegen. Der Regierungsbericht beruft sich neben
wissenschaftliche Berechnungen der Nationalen Behörde für
Ozeanographie und des Innenministeriums zwar auch auf Aussagen
unabhängiger Fachleute. Doch andere Meereswissenschaftler
widersprechen heftig und bezichtigen die Regierung, das Thema aus
politischen Gründen schön zu reden. Richtig ist sicherlich, dass sich
Küsten und Strände nach Katastrophen dieser Art erstaunlich schnell
erholen. Das haben Ölunglücke in der Vergangenheit gezeigt. Doch die
Auswirkungen auf die Gewässer und die dort lebenden Pflanzen und
Tiere stehen auf einer ganz anderen Seite. Selbst wenn die
Hochrechnungen der Wissenschaftler zutreffen, sind von den insgesamt
mehr als 660 000 Tonnen ausgeströmten Öls noch knapp 170 000 Tonnen
im Meer. Die kleinen Tröpfchen belasten hier sämtliche Lebewesen.
Fische nehmen ölverseuchte Kleinstpartikel auf und sorgen so dafür,
dass sie auch in die menschliche Nahrungskette gelangen. Guten
Appetit. Dessen ungeachtet möchte vor allem BP und vermutlich auch
die US-Regierung das Thema möglichst schnell aus den Schlagzeilen
bekommen. Schließlich hatte Präsident Barack Obama sämtliche
Tiefseebohrungen nach dem Desaster im Golf von Mexiko bis Ende
November verbieten lassen. Ein Verbot, das viele Arbeitsplätze in der
Ölindustrie gefährdet. Existenzangst haben zudem weiterhin Fischer
und Touristikbetriebe in den betroffenen Regionen. Liegt der Fokus
der Öffentlichkeit nicht mehr auf der Ölpest und ihren Folgen, können
alle Beteiligten darauf hoffen, dass möglichst schnell wieder
Normalität einkehrt. Zwar wird der Ölkonzern BP weiter harte
Auseinandersetzungen über Schuld, Schadensersatz- und Strafzahlungen
führen müssen. Mit dem Versiegen der Quelle versiegen jedoch auch die
täglichen Horrornachrichten über die Verseuchung der Umwelt. Und
damit kann sich der Konzern ebenso wie andere Unternehmen wieder voll
auf das konzentrieren, was Geld in die Kassen sprudeln lässt: das
Bohren nach Öl. Der weltweite Hunger nach diesem Rohstoff sowie der
daraus resultierende Profit ist so groß, dass es vermutlich eher
einen Ausbau denn Einschränkungen geben wird. Bleibt nur zu hoffen,
dass aus dem Unglück mit der »Deepwater Horizon« Lehren gezogen und
die Sicherheitsbestimmungen nicht nur verschärft, sondern vor allem
eingehalten werden. Das sind wir der Umwelt und damit nachfolgenden
Generationen schuldig.
Originaltext: Westfalen-Blatt
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Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
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