Vorwürfe gegen Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Grotelüschen Bilder zeigen schwere Tierschutzverletzungen / "Report Mainz", heute, 9.08.2010, 21.45 Uhr im Ersten
Geschrieben am 09-08-2010 |
Mainz (ots) - Tierschützer und die Bundestierärztekammer erheben
schwere Vorwürfe gegen die niedersächsische Landwirtschaftsministerin
Astrid Grotelüschen. Nach Informationen des ARD-Magazins "Report
Mainz" soll es bei Putenmästern, die in enger Geschäftsbeziehung zur
Mastkükenbrüterei Ahlhorn stehen, zu tierquälerischer Putenhaltung
gekommen sein. Ahlhorn ist der Betrieb ihres Mannes Garlich
Grotelüschen.
Astrid Grotelüschen war bei Ahlhorn bis zu ihrem Amtsantritt als
Landwirtschaftsministerin im April als Geschäftsführerin tätig.
Seitdem ist sie als Ministerin auch für den Tierschutz in
Niedersachsen zuständig.
"Report Mainz" zeigt Bilder von verletzten und sterbenden Tieren,
die sich gegenseitig Federn und Augen ausgepickt haben. Diese im
April und Juli von Tierschützern gedrehten Aufnahmen zeigen Tiere in
großer Enge, darunter auch ein bereits verwestes Tier. Die Aufnahmen
wurden in zwei Betrieben der Putenerzeugergemeinschaft
Mecklenburg-Vorpommern gedreht.
Der renommierte Tierarzt Karl Fikuart von der
Bundestierärztekammer schließt aus den Aufnahmen auf eindeutige
Verstöße gegen den Tierschutz: "Das ist eindeutig Tierquälerei - so
etwas dürfte nicht sein in einer sorgfältigen Haltung, die wirklich
Wert legt auf das Wohl der Tiere."
Mit den Bildern der Tierschützer konfrontiert, bezeichnete
Grotelüschen die gezeigten Bilder in der ARD selbst als "nicht
wünschenswert".
Grotelüschen lehnte gegenüber "Report Mainz" jede persönliche oder
unternehmerische Verantwortung ab. Sie wisse nicht, wie es zu den
Verletzungen gekommen sei: "Wir sind als Betrieb nicht an
Mastbetrieben beteiligt, wir sind eine Mastputenbrüterei". Die
Betriebe der Mecklenburgischen Erzeugergemeinschaft seien
eigenständige Betriebe, die eigenverantwortlich handelten: "Ich habe
also mit den Mecklenburger Betrieben persönlich oder auch als
Familie, als Betrieb, nichts zu tun."
Nach Recherchen von "Report Mainz" bestehen allerdings enge
Geschäftsbeziehungen zwischen der Mastkükenbrüterei Ahlhorn, dem
Betrieb von Grotelüschens Mann Garlich Grotelüschen, und der
Mecklenburgischen Putenerzeugergemeinschaft. Ahlhorn ist größter
Gesellschafter der Putenerzeugergemeinschaft.
Aus dem Gesellschaftsvertrag ergibt sich zudem, dass die
Putenmäster der Putenerzeugergemeinschaft ihre Küken bei Ahlhorn
beziehen. Außerdem müssen sie die gemästeten Puten später wieder an
Schlachtbetriebe liefern, an denen ebenfalls Ahlhorn beteiligt ist.
Hinzu kommt, dass Ahlhorn die Betriebe nach eigenen Angaben durch
Außendienstmitarbeiter und beauftragte Veterinäre regelmäßig
kontrolliert.
Stefan Bröckling von der Tierrechtsorganisation Peta zieht
gegenüber dem ARD-Magazin den Schluss: "Astrid Grotelüschen und ihr
Mann Garlich Grotelüschen, die leben vom Elend der Tiere, die sind
auf jeden Fall mitverantwortlich".
Nach seiner ganz persönlichen Einschätzung befragt, ob die
Massentierhaltung mit der Verantwortung für den Tierschutz vereinbar
seien, sagte der Tierarzt Karl Fikuart: "Ich halte das für
unerträglich, dass jemand, der in dieser Art Tiere hält, dann für den
Tierschutz in einem Bundesland zuständig ist, dass schwerpunktmäßig
ein Agrarland ist".
Zitate gegen Quellenangabe frei. Bei Fragen wenden Sie sich bitte
an "Report Mainz", Tel.: 06131/929-3351.
Originaltext: SWR - Das Erste
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/75892
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