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Neuer Bericht über grausame Missbrauchspraktiken in chinesischen Zoos (mit Bild)

Geschrieben am 11-08-2010

München (ots) -

- Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist
abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -

Bären, die mit Stöcken geschlagen und gestoßen werden. Die man
zwingt, gegeneinander zu boxen. Elefanten, die mit Metallhaken
gepeinigt werden, damit sie einen Kopfstand machen. Tiger und Löwen
ohne Zähne und Klauen - was ihnen andauernde Schmerzen bereitet. All
dies findet sich in dem Untersuchungsbericht der Animals Asia
Foundation über Zoos und Safariparks in China.

In einem heute veröffentlichten Report mit dem Titel "Tiere als
Darsteller in chinesischen Zoos" werden die Ergebnisse der
Untersuchungen von September 2009 bis August 2010, die in 13 Zoos und
Safariparks in China durchgeführt wurden, detailliert beschrieben.
David Neale, Direktor für Tierschutz bei Animals Asia, und ein Team
chinesischer Rechercheure haben in dem Report und einem kurzen Film
die barbarische Behandlung und die armseligen Lebensbedingungen
festgehalten, unter denen die Tiere leiden.

In Schauen werden die Tiere zur Unterhaltung der Besucher mit
grausamen und misshandelnden Techniken gezwungen, den gewünschten
Trick zu zeigen. Trainer beginnen mit jungen Tieren, dies sie oft so
lange schlagen, bis sie den gewünschten Trick vorführen. Die
Schausteller greifen mit negativen Bestätigungen ein. Sie peitschen
oder schlagen die Tiere immer wieder und zwingen sie zu Tricks, die
wider ihre Natur sind.

Vielen der eingesetzten Großkatzen wurden die Eckzähne entweder
gezogen oder bis zum Gaumen zurückgeschnitten. Um sie wehrlos zu
machen, wurden ihnen die Klauen entfernt. Zahnlose Löwen und Tiger
wurden in 5 der 13 Parks gefunden. Diese Praxis verursacht schwere
und anhaltende Schmerzen, denn Zahnbein und Nervenenden liegen danach
bloß. Es kommt auch zu Entzündungen der Umgebung, einschließlich des
Gaumens, der Kieferknochen oder der Nasenregion.

Der Kurzfilm mit dem Titel "The Performance" wurde mit Environment
Films produziert, um die in den Zoos und Parks anzutreffenden
Grausamkeiten zu dokumentieren. Terry Waite CBE ist der Erzähler, die
Musik dazu stammt von Moby und kann von der Webseite von Environment
Films ab heute heruntergeladen werden (Link s.u.).

Kleine, kahle Betonkäfige sind das Zuhause der Tiere. In dunklen
Räumen hinter der Schaubühne stehen sie außerhalb des Blickfelds der
Besucher. Die Lebensumstände dieser Tiere entsprechen in keiner Weise
ihren Grundbedürfnissen. Viele haben keinen erkennbaren Zugang zu
Wasser. Sie können sich auch nicht vor anderen Tieren in der Gruppe
zurückziehen und man sieht keine Bemühungen, auch nur die
grundlegendsten Bedürfnisse ihres natürlichen Verhaltens zu
befriedigen.

David Neale dazu: "Tierschauen präsentieren dem Publikum die Tiere
auf demütigende Weise und fördern so weder Respekt noch Mitgefühl. Es
liegt wenig erzieherischer Wert darin, Tiere in Umgebungen zu sehen,
die nicht ihrem natürlichen Lebensraum entsprechen. Wer Tiere dazu
bringt, unsinnige Tricks zu zeigen, klärt das Publikum nicht auf und
verschafft diesen Tieren auch keinen Respekt. Die Besucher lernen
lediglich die Größe, Form und Farbe dieser Tiere."

Dieser Report folgt auf die jüngste Meldung der chinesischen
Regierung zum Start einer Kampagne, um Misshandlungen von Tieren in
öffentlichen Schauen zu unterbinden. Laut einer Mitteilung der
Regierung vom 29. Juli hat die Staatsforstverwaltung (SFA) Firmen
beschuldigt, Tierschauen nur wegen des übermäßigen Profits zu machen.
Dies führt zu Misshandlung und zu einem frühen Tod der Tiere.

Zusammenfassung der Befunde

- Asiatische Schwarzbären werden am meisten in Tierschauen
eingesetzt und sind in 90% der Parks zu sehen.
- In 75% der besuchten Parks werden Affen gezeigt, die Kunststücke
machen müssen.
- In 75% der Parks findet man Tiger in Schauen.
- In 50% gibt es Seelöwen in Schauen.
- Fünf Parks zeigten Schauen mit Vögeln, vier mit Elefanten
und zwei hatten ein spezielles Delphinarium, in dem Meeressäuger
gezeigt wurden.

In den Tierschauen werden die Tiere mit Angst, Einschüchterung und
in einigen Fällen körperlicher Gewalt zu ihren unnatürlichen Tricks
gezwungen:

- In 75% der besuchten Parks mussten Bären Fahrrad fahren.
- 50% der Parks zwangen sie zu Kunststücken auf Reifen.
- Drei zwangen Bären, mit einem Motorrad über ein zehn Meter über
Grund führendes Drahtseil zu fahren.
- Zwei zwangen die Bären dazu, gegeneinander zu boxen.
- In einem Park trat ein menschlicher Ringer gegen einen Bären an.
- 75% zwangen Affen dazu, ein Fahrrad zu fahren.
- 50% zeigten Affen im Handstand auf den Hörnern von Ziegen. Oft
balanciert die Ziege dabei auf einem zehn Meter über Grund
befindlichem Hochseil.
- Bei den Tigerschauen werden die Tiere in der Regel gezwungen, auf
den Hinterbeinen zu laufen, durch Feuerreifen zu springen und auf
großen Bällen zu balancieren.
- In vier Parks sahen wir Elefanten, die zu demütigenden Tricks
gezwungen wurden. Etwa auf dem Kopf stehen oder
sich auf einem Bein im Kreis drehen.

Bei den weniger beachteten Tierschauen zeigten zwei Parks
Schweine, die von drei Meter hohen Plattformen ins Wasser sprangen.
In einem Park sprangen Affen und Hunde über die Rücken von
Nilpferden.

Der Report ist auf Anfrage erhältlich.

Der Film ist für Journalisten zum Download erhältlich unter
https://www.yousendit.com/download/T1VuaXRLeFhlcEt4dnc9PQ

Ab 10. August kann der Film allgemein hier gesehen werden:
http://www.environmentfilms.org/EF/Animals_Asia_The_Performance.html

Originaltext: AAF Animals Asia Foundation e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/53247
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_53247.rss2

Pressekontakt:
Christa Filipowicz
Direktorin Animals Asia e.V.
Tel: +49 (0)89 383 77 1313
Fax: +49 (0)89 383 77 1320
Mob: +49 (0)89 151 5244 2285
Email: cfilipowicz@animalsasia.de


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