(Registrieren)

"Wer Innovationen fördern will, muss auch Risiken eingehen" (mit Bild)

Geschrieben am 13-08-2010

Rheinbach/Neuenrade (ots) -

- Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist
abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -

Die Gewinner des Deutschen Umweltpreises 2009 ziehen Bilanz:
Energieeffizienz gewinnt Bedeutung

"Ein Erdbeben ist durch die Supraleiter-Branche gegangen." So
beschreibt Dr. Carsten Bührer, was er im vergangenen Jahr erlebt hat.
Der Auslöser: So genannte Supraleiter und die Auszeichnung mit dem
Deutschen Umweltpreis für die Umsetzung dieser neuen Technologie in
die Praxis. Sein Unternehmen Zenergy Power (Rheinbach) hatte mit dem
Maschinenbauer Bültmann (Neuenrade) auf Basis der Supraleiter eine
Anlage entwickelt, mit der sich in der Metallindustrie bis zu 50
Prozent an Energie einsparen lassen. Das brachte Bührer und der
Bültmann-Geschäftsführerin Petra Bültmann-Steffin den Preis der
Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) ein. Dabei sei die Einführung
einer solch neuen Technologie bei der geringen Risikobereitschaft in
Deutschland eigentlich unmöglich gewesen, so Bührer. Doch seit der
Auszeichnung sei das Interesse enorm gestiegen, weitere Aufträge
seien die Folge gewesen. Pläne für den Einsatz der umweltschonenden
Technologie auf anderen Feldern werden geschmiedet.

Ein Magnetheizer, mit dem etwa Alumium auf Umformtemperatur
gebracht werden kann, war eines der ersten Produkte, die Zenergy
Power und Bültmann auf Basis der Supraleiter entwickelt hatten. Seine
zentralen Merkmale: Gegenüber herkömmlichen Anlagen braucht er nur
rund die Hälfte an Energie und steigert gleichzeitig die
Produktivität um bis zu 25 Prozent. Als die beiden Mittelständler
ihre Idee potenziellen Anwendern präsentierten, sei die Skepsis
zunächst groß gewesen: "Auf der Hannover Messe 2006 wurden wir noch
gefragt: Geht das überhaupt? Und heutet lautet die Frage: Wann können
Sie liefern?", betont Bührer. Mit der Umweltpreisverleihung habe die
Technologie einen gewaltigen Schub erfahren. "Davon haben auch unsere
Mitstreiter in der Supraleiter-Branche profitiert", so Bührer.

Dass sie es soweit schaffen würden, damit haben die beiden
Mittelständler nicht gerechnet. "Ich kann mich erinnern, dass es
zwischenzeitlich einen Punkt gab, wo keiner mehr weiter wusste. Und
dann ist das Team zum Mittagessen gegangen, und plötzlich war die
Lösung da", schildert Bültmann-Steffin im Rückblick. Aber nicht nur
interne Faktoren, auch äußere Bedingungen machten es manchmal schwer,
Innovationen zu verwirklichen. "Das Problem in Deutschland ist, dass
man hier kein wirkliches Risikokapital findet. Sie müssen immer bis
ins letzte Detail erklären, warum die Risiken eigentlich keine
Risiken sind", so Bührer. Das mache die Finanzierung in Deutschland
extrem schwierig. "Aber wer Innovationen vorwärts treiben will, muss
auch Risiken eingehen." Von daher seien Institutionen wie die DBU
enorm wichtig, weil sie die notwendige Anschubfinanzierung möglich
machten. "Zudem bekommt man eine Art Gütesiegel, das die
Glaubwürdigkeit nach außen - etwa gegenüber Banken - enorm stärkt",
betont Bührer.

"Die Kostenersparnis ist natürlich ein entscheidender Faktor",
erklärt Petra Bültmann-Steffin das Interesse an ihrem innovativen
Produkt. Aber auch die Ressourcenschonung gewinne bei Unternehmen
zunehmend an Bedeutung, so der Geschäftsführer von Zenergy Power:
"Energie in Deutschland ist recht günstig - weniger für die
Privathaushalte als für die Industrie. Natürlich lässt sich das nicht
isoliert betrachten, da der Standort Bundesrepublik unter
Konkurrenzdruck mit den Nachbarländern steht. Wir können also nicht
einfach die Energiepreise erhöhen", betont Bührer. Doch entscheidend
sei das Bewusstsein der Bevölkerung. So sei der Endverbraucher
häufiger bereit, für nachhaltig produzierte Waren mehr zu bezahlen.
Daher versuchten Unternehmen verstärkt, Ressourcen zu schonen und
damit zu werben. "Für einen Hochtechnologiestandort wie Deutschland
ist das auch ein Muss. Denn Billigware bekäme ich genauso gut
woanders her", erklärt Bührer. Die Tendenz zu mehr Umweltbewusstsein
sieht der promovierte Physiker vor allem in Zentraleuropa, aber auch
in den USA - wenngleich nicht ganz so ausgeprägt.

In den Büros von Rheinbach und Neuenrade werden bereits neue Ziele
für den Einsatz der Technologie ins Auge gefasst. Supraleiter
transportieren Strom nahezu ohne Verluste, so dass ihre elektrische
Leistung bis zu einhundert Mal höher ist als bei herkömmlichen
Kupferleitern. Und weniger Platz brauchen sie auch. "Das macht sie zu
einer Schlüsseltechnologie der Zukunft", betont Bültmann-Steffin.
Aktuell arbeitet Zenergy Power an einem Prototyp für einen
Wasserkraftgenerator. "Hier spielt vor allem die Kompaktheit des
Systems eine Rolle, so dass der Strom aus Wasserkraft besser
ausgeschöpft werden kann - mit bis zu 36 Prozent mehr Leistung", sagt
Bührer. Aber auch bei Windkraftgeneratoren sieht das Unternehmen für
Supraleiter große Chancen.

Dass es sich für Zenergy Power und Bültmann gelohnt hat, zu
kämpfen, zeigen weitere Auszeichnungen, die auf den Deutschen
Umweltpreis folgten: Im Februar dieses Jahres erhielten sie den
Innovationspreis für Klima und Umwelt (IKU), den der Bundesverband
der Industrie gemeinsam mit dem Bundesumweltministerium vergibt. Im
Juni folgte die Ehrung mit dem Europäischen Umweltpreis. Und nicht
nur extern, auch intern habe sich eine Wirkung entfalten können,
betont Bültmann-Steffin. So sei mit dem Deutschen Umweltpreis das
Bewusstsein für Umweltschutz auch im eigenen Unternehmen gestiegen.
"Wir haben uns daher jetzt als Ziel gesetzt, auch andere Anlagen, die
wir bauen, noch stärker hinsichtlich ihrer Energieeffizienz zu
optimieren."

Jungen Unternehmen raten die Mittelständler: "Vor allem
Durchhaltevermögen ist wichtig - sich von seinem Umfeld nicht
entmutigen zu lassen. Auch in unserem eigenen Unternehmen hatten
einige Mitarbeiter zunächst Bedenken und dachten - das klappe nie",
sagt Bültmann-Steffin. Und Bührer ergänzt: "Der Mensch ist ein
Gewohnheitstier. Ich muss die Veränderung also schmackhaft machen,
dem Kunden zeigen, wo der Vorteil für ihn liegt." Wir könnten es uns
heutzutage nicht mehr leisten, Ressourcen gedankenlos zu nutzen. Und
eine umweltschonende Technik einzusetzen, bedeute nicht, Abstriche zu
machen. Das gelte es zu vermitteln. "Unsere Technik zum Beispiel
leistet das, was andere Technologien schon konnten, nur noch besser",
so Bührer. Umweltschutz sei längst mehr als eine Ideologie.

Originaltext: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6908
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6908.rss2

Pressekontakt:
Ansprechpartner
Franz-Georg Elpers
- Pressesprecher -
Stephanie Kaßing
Anneliese Grabara

Kontakt DBU:
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Telefon: 0541|9633521
Telefax: 0541|9633198
presse@dbu.de
www.dbu.de

Ansprechpartner für Fragen zum Projekt:
Dr. Carsten Bührer
Zenergy Power GmbH
Telefon: 02226/9060607
Telefax: 02226/9060900
E-Mail: ursula.kollenbach@zenergypower.de

Petra Bültmann-Steffin
Bültmann GmbH
Telefon: 02394/18231
Telefax: 02394/18171
E-Mail: pb@bueltmann.com


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

283838

weitere Artikel:
  • DDV-Umfrage "Konjunktur-Update 1. Halbjahr 2010" / Umsätze steigen langsam wieder an / Weitere Verlagerung von Off- zu Online im Dialogmarketing erwartet Wiesbaden (ots) - Ist die Wirtschaftskrise überwunden oder braucht es noch einige Zeit, bis sich die Dialogmarketingbranche in Gänze erholt hat? Die Ergebnisse einer Online-Befragung des Deutschen Dialogmarketing Verbands (DDV) unter seinen Mitgliedern gibt Antworten: demnach legen die Dialogmarketer momentan noch verhaltenen Optimismus an den Tag und hoffen nach einem ersten Anziehen der Umsätze auf eine deutliche Erholung im zweiten Halbjahr. Am "Konjunktur-Update" haben sich 162 Unternehmen und damit 22 Prozent aller Mitglieder mehr...

  • KSB-Konzern: Auftragswachstum in Übersee Frankenthal (ots) - KSB hat im ersten Halbjahr 2010 eine wieder steigende Nachfrage nach Standardpumpen und -armaturen verzeichnet. Im Projektgeschäft mit einem hohen Anteil kundenspezifisch gefertigter Produkte kam es zu der erwarteten Verringerung an Großaufträgen. Der Wert aller eingehenden Bestellungen erreichte bis Ende Juni 1.003,0 Mio. EUR, das Umsatzvolumen betrug 914,9 Mio. EUR. Damit blieben Auftragseingang und Umsatz zur Jahresmitte jeweils 2,3 Prozent hinter den Werten des ersten Halbjahres 2009 zurück. Prägend mehr...

  • Neuwagenkauf im Internet bekommt Bestnoten / TÜV Saarland bestätigt: Preis-Leistungsverhältnis, kompetente Fachberatung und schnelle Reaktionszeiten überzeugen Kunden besonders Köln (ots) - Immer mehr Verbraucher kaufen Neuwagen günstig über Online-Vermittlerportale wie MeinAuto.de. Eine hohe Kundenzufriedenheit mit Preis und Dienstleistung der virtuellen Autohäuser ist jetzt von offizieller Seite bestätigt. Der TÜV Saarland verlieh MeinAuto.de das Siegel "geprüftes Preis-Leistungsverhältnis" mit der Gesamtnote "Sehr gut" (1,3). "Die TÜV Prüfung beweist, mehr als 90% unserer Kunden sind mit unserer Service- und Beratungsqualität zufrieden oder sehr zufrieden. Das zeigt, auf der Suche nach einem günstigen mehr...

  • Finalisten für EUROPEAN BIOTECHNICA AWARD 2010 stehen fest / Unternehmen aus der Schweiz, Österreich und Belgien nominiert / Bekanntgabe des Siegers am 4. Oktober in Hannover Hannover (ots) - Die Finalisten für den diesjährigen EUROPEAN BIOTECHNICA AWARD stehen fest. Für die Endrunde haben sich die Unternehmen Addex Pharmaceuticals aus der Schweiz, Apeiron Biologics aus Österreich und Galapagos Genomics aus Belgien qualifiziert. Addex Pharmaceuticals mit Sitz in Plan-Les-Ouates nahe Genf erforscht und entwickelt therapeutische Wirkstoffe zur Behandlung von Parkinson, Schizophrenie, Angstzuständen, Depressionen und anderen Störungen des Zentralnervensystems. Die Wiener Biotech-Firma Apeiron Biologics mehr...

  • Preisdschungel beim Heizungsablesen: Anbieterübersicht auf Heizspiegel.de schafft Transparenz für Verbraucher / Untersuchung von co2online löst Diskussion über Preispolitik der Ablesefirmen aus Berlin (ots) - Die gemeinnützige co2online GmbH hat mit ihrer Untersuchung über die undurchsichtigen Tarife der Heizungsableser eine deutschlandweite Diskussion über die Preispolitik der Branche ausgelöst. Viele Mieter und Vermieter wollen nun wissen, welche Anbieter in ihrer Region aktiv sind. Auf diese Nachfragen reagiert co2online mit einem neuen Service: Eine Übersicht mit Ablesefirmen aus der jeweiligen Region kann kostenlos auf www.heizspiegel.de heruntergeladen werden. So können Vermieter gezielt Angebote einholen und vergleichen. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht