Qualifizierungsberatung zur Beschäftigungssicherung und Bekämpfung des Fachkräftemangels kommt an!
Geschrieben am 17-08-2010 |
Nürnberg (ots) - Personalvorstand der Vattenfall Europe AG, Udo
Bekker, Lenkungskreismitglied der Initiative für Beschäftigung!
(IfB!) und Raimund Becker, Vorstand der Bundesagentur für Arbeit
(BA), bilanzieren ein Jahr "Qualifizierungsverbünde für kleine und
mittelständische Unternehmen (KMU)" - eine gemeinsame Kooperation zur
Sicherung von Beschäftigung und Bekämpfung des Fachkräftemangels.
Ergebnis: KMU nehmen die Beratung und Unterstützung unerwartet stark
in Anspruch!
Es gibt verschiedene Möglichkeiten dem drohenden Fachkräftemangel
zu begegnen. "Wir müssen alle Register ziehen und Potenziale
ausschöpfen", beschreibt Raimund Becker die für viele Unternehmen in
Deutschland sich zuspitzende Situation. "Neben hochqualifizierten
Arbeitnehmern aus dem Ausland und der weiterhin guten Qualifizierung
von Arbeitslosen sieht er auch die Weiterbildung von bereits
beschäftigten Arbeitnehmern als passende Antwort auf den
Fachkräftemangel. "Viele Menschen arbeiten schon lange in Ihrem
Unternehmen, haben häufig viel Verantwortung, könnten aber mit
Sicherheit noch einiges mehr für sich und das Unternehmen erreichen,
wenn sie zu Fachkräften qualifiziert würden." Auch Vorurteilen
verschiedener Betriebe, dass Qualifizierungen eine hohe finanzielle
Belastung durch u.a. die Ausfallzeit des Mitarbeiters mit sich
bringen, erteilt das BA-Vorstandsmitglied eine Absage: "Mittlerweile
gibt es viele gute Angebote, die berufsbegleitend realisiert werden
können, ohne unnötige Ausfallzeiten zu provozieren. Und genau hier
setzen wir mit unserem Projekt an".
Im Juli vergangenen Jahres starteten die IfB! und die BA im Rahmen
einer Kooperation das Vorhaben, regionale Qualifizierungsverbünde von
kleinen und mittelständischen Unternehmen aufzubauen, sie bei der
Personalentwicklung zu beraten und bei der Umsetzung von z.B.
Weiterbildungen für Beschäftigte zu unterstützen. Anlass war, dass
KMU ihr Personal nur in geringem Umfang weiterbilden. Dabei ist
Deutschland ein Land des Mittelstandes: 96 Prozent aller Betriebe
haben weniger als fünfzig Beschäftigte. Der Hauptgrund für das
zurückhaltende Qualifizierungsverhalten von KMU ist, dass sie zumeist
keine Personalabteilung haben, die sich um systematische
Bildungspläne und Weiterbildungsangebote kümmert, sich mit den
verschiedenen Möglichkeiten der Arbeitsförderung auskennt und mit
regionalen Arbeitsmarktakteuren zusammenarbeitet.
"Dabei ist eine systematische Personalplanung und -entwicklung
inklusive regelmäßiger Qualifizierung der Beschäftigten das A und O,
um in Hinblick auf die demographische Entwicklung und den drohenden
Fachkräftemangel wettbewerbsfähig zu bleiben und Deutschland als
Standort für Hochtechnologien und Innovationen zu halten", weiß Udo
Bekker, Personalvorstand der Vattenfall Europe AG und
IfB!-Lenkungskreismitglied.
In neun Monaten wurden im Rahmen dieser Kooperation in den fünf
Regionen Thüringen, Lausitz, Metropolregion Rhein-Neckar, Ruhrgebiet
und Baden-Württemberg mehr als 530 Betriebe kontaktiert. Fast 70
Prozent stehen entweder unmittelbar vor dem Beginn der Beratung, sind
in den Beratungsprozess eingetreten oder haben ihn schon beendet.
BA-Vorstand Raimund Becker: "Wir sehen daran, der Bedarf ist da.
In einzelnen Regionen sprechen wir Unternehmen derzeit nicht mehr
aktiv an, weil über Weiterempfehlungen beratender Betriebe
kontinuierlich neue Arbeitgeber an uns herantreten und
Beratungsbedarf anmelden. Es ist sehr erfreulich, dass sie sich der
essenziellen Bedeutung des Themas 'Qualifizierung' mehr und mehr
bewusst sind. Denn genau das ist unser Ziel - Bewusstsein schaffen
und dann bei der wesentlichen Herausforderung, der Umsetzung, als
Wegbegleiter zur Seite stehen."
In der Praxis kommen für die Umsetzung speziell geschulte
Arbeitsvermittler zum Einsatz. Sie
- beraten KMU intensiv hinsichtlich demografischer Auswirkungen
für ihren Betrieb,
- stellen im Rahmen der Bildungsbedarfsanalyse mögliche
Qualifizierungsdefizite fest und erarbeiten mit dem Unternehmen
Lösungen,
- begleiten Unternehmen im Rahmen eines nachhaltigen
Bildungsmanagements über die Umsetzung der Qualifizierung ihrer
Mitarbeiter hinaus und informieren über vorhandene
Fördermöglichkeiten.
"Kleine und mittelständische Betriebe profitieren in mehrerer
Hinsicht von den entstehenden Qualifizierungsverbünden", so Udo
Bekker. "Einerseits entsteht durch sie eine regionale Struktur, die
ihnen auch auf lange Sicht Zugang zu Informationen und Beratungen
ermöglicht. Hier bringt die IfB! vor allem ihre Erfahrungen aus der
Netzwerkarbeit ein. Andererseits können die Betriebe durch die
systematische Qualifizierung der Belegschaft ihren eigenen
zukünftigen Fachkräftebedarf sichern. Für die Wettbewerbsfähigkeit
und den Erfolg eines Unternehmens ist das von entscheidender
Bedeutung."
"In die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu investieren, bedeutet,
in den eigenen Betrieb zu investieren. Das Projekt zeigt uns, KMU
haben eine hohe Bereitschaft zur Veränderung, brauchen dafür
allerdings eine Starthilfe und Know-how von außen. Die bekommen sie
von uns", betont Raimund Becker. Den Blick auf mögliche
Personengruppen gerichtet, sieht der BA-Vorstand Potenzial und
Qualifizierungsbedarfe vor allem bei den Älteren und den
geringqualifizierten Beschäftigten. "Für diese Personengruppen hat
die BA das spezielle Förderprogramm 'WeGebAU' im Portfolio, mit dem
wir die Weiterbildungskosten komplett übernehmen können."
Ende 2011 wird man einen Strich unter das Projekt ziehen und
sehen, ob es effektiv und wirtschaftlich war. Dann wird zu
entscheiden sein, ob diese Dienstleistungen bundesweit angeboten
werden können. Dass der Handlungsdruck und der Beratungsbedarf für
KMU weiter steigen wird, dessen sind sich Bekker und Becker jetzt
schon sicher.
Informationen zum Hörfunkservice der Bundesagentur für Arbeit
finden Sie im Internet unter www.ba-audio.de.
Originaltext: Bundesagentur für Arbeit (BA)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6776
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6776.rss2
Pressekontakt:
Bundesagentur für Arbeit
Presseteam
Regensburger Strasse 104
D-90478 Nürnberg
E-Mail: zentrale.presse@arbeitsagentur.de
Tel.: 0911/179-2218
Fax: 0911/179-1487
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