Weser-Kurier: TK-Chef warnt Hausärzte vor Streiks
Geschrieben am 17-08-2010 |
Bremen (ots) - Der Vorstandsvorsitzende der Techniker Krankenkasse
(TK), Norbert Klusen, hat die Hausärzte davor gewarnt, gegen die
geplanten Honorarkürzungen mit Streiks zu protestieren. "Die TK hat
Hausarztverträge abgeschlossen. Deshalb würde ich es überhaupt nicht
lustig finden, wenn auch nur ein Versicherter der Techniker
Krankenkasse unter Streiks der Hausärzte zu leiden hätte", sagte
Klusen dem WESER-KURIER (Mittwochausgabe). Sollten die Hausärzte ihre
Drohung dennoch wahrmachen, werde die TK die Verträge als gebrochen
betrachten und grundsätzlich infrage stellen. Die Warnungen des
Hausärzteverbandes vor dramatischen Auswirkungen der Honorarkürzungen
auf die Patienten nannte Klusen "untragbare Polemik". "Die
Hausarztfunktionäre sollten die Grenzen des guten Geschmacks nicht
noch weiter unterschreiten", sagte der TK-Chef.
Klusen drohte den Medizinern mit dem Ende der Hausarztverträge.
"Es wird sie auf jeden Fall nicht mehr geben, wenn sie nur mehr Geld
kosten, aber keinen Nutzen bringen. Wir werden streng auf Effizienz
achten. Wenn die Verträge keine bessere Qualität und größere
Wirtschaftlichkeit bringen, brauchen wir sie nicht", sagte Klusen.
Ein solcher Vertrag sei nur dann tragfähig, wenn die Ärzte die
Verpflichtungen aus dem Vertrag auch einhalten. "Das heißt, sie
müssen als Lotse durch das Gesundheitssystem fungieren und auch
steuernd eingreifen. Der Hausarzt muss in der Lage sein, diese
Aufgabe zu bewältigen. Das fordere ich von den Hausärzten ein", sagte
Klusen. Diese Verträge werde es in einigen Jahren also nur noch
geben, wenn die Hausärzte auch nachwiesen, dass sie in der besseren
Führung von Patienten erfolgreich sind.
Originaltext: Weser-Kurier
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