DUH will ökologische Modernisierung der Wirtschaft und Schutz der Natur verbinden
Geschrieben am 04-09-2006 |
Berlin (ots) -
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Langjähriger Umweltstaatssekretär Rainer Baake löst Jörg Dürr-Pucher als Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH) ab - Mit der Doppelspitze Jürgen Resch/Rainer Baake will der DUH-Vorsitzende Harald Kächele die Schlagkraft der Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation stärken - "Modernisierer-Allianzen gegen Besitzstandswahrer" sollen Deutschland beim Klimaschutz und Export ökologisch verträglicher Spitzenprodukte voranbringen.
04. September 2006: Nach dem Stabwechsel in der Bundesgeschäftsführung von Jörg Dürr-Pucher zu Rainer Baake will sich die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) weiter als bundesweit agierende Umwelt-, Natur- und Verbraucherschutzorganisation profilieren, die entschieden in politische Prozesse eingreift und in Gesellschaft und Wirtschaft "Modernisierer-Allianzen" unterstützt. Ein aktiver Umwelt- und Naturschutz werde in Zeiten von Klimawandel und knappen Ressourcen viel stärker als bisher zur Basis eines umfassenden Modernisierungsansatzes und so zu einem positiven Standortfaktor im globalen Wettbewerb, sagte der DUH-Bundesvorsitzende Prof. Dr. Harald Kächele bei der Vorstellung des neuen Geschäftsführers Rainer Baake in Berlin.
"Unsere Umwelt ist nicht alles, aber ohne sie ist alles nichts", meinte Kächele. Gerade deshalb sei es für ein traditionelles Exportland wie Deutschland lebenswichtig, mit ökologischen Spitzenprodukten am Weltmarkt präsent zu sein. "Wir werden weiter für hohe Umweltstandards und einen dezidierten Naturschutz eintreten und gleichzeitig Allianzen bilden mit ökologisch orientierten Unternehmen. Dass der Dieselrußfilter in Frankreich zum Massenprodukt entwickelt wurde und der Hybrid-Motor in Japan, sind für uns ebenso Alarmzeichen wie die klimapolitische Stagnation die sich in Deutschland anzubahnen scheint. Während Arnold Schwarzenegger von Kalifornien aus die Bush-Blockade im weltweiten Klimaschutz zu überwinden versucht, erleben wir in Deutschland nach Jahren großer Anstrengungen eine allmähliche Erschlaffung in der Politik und bei der Technologieentwicklung. Gäbe es nicht die Erneuerbaren Energien, Deutschland wäre in kaum einer Umwelttechnik mehr Weltspitze", mahnte Kächele.
Der DUH-Bundesvorsitzende dankte Jörg Dürr-Pucher für elf Jahre engagierte Arbeit, sieben davon als Bundesgeschäftsführer. In seine Amtszeit fielen große Erfolge der DUH beim Schutz der Natur im In- und Ausland, bei der Einführung der Dieselrußfilter für Pkw oder der Stärkung der klimafreundlichen Erneuerbaren Energien vor Ort und insgesamt ein bundesweiter Ansehens- und Bekanntheitszuwachs der DUH. Kächele: "Ich freue mich, dass Jörg Dürr-Pucher der DUH auch in Zukunft auf seinen angestammten Tätigkeitsfeldern als verlässlicher Mitstreiter erhalten bleibt". Dürr-Pucher, der ein eigenes Beratungs- und Beteiligungsunternehmen im Bereich Erneuerbare Energien und Klimaschutz gegründet hat, erklärte, er werde der DUH "ganz sicher eng verbunden" bleiben. Für die DUH werde er zukünftig vor allem in den Bereichen Erneuerbare Energien, Lebendige Flüsse und Kooperation mit Unternehmen aktiv sein. Er bedankte sich "für elf glückliche und spannende Jahre" und wünschte der DUH "viel Erfolg und Innovationsfreude beim Ausbau ihrer Projektnetzwerke im Naturschutz, insbesondere auf lokaler und regionaler Ebene. Dynamik und Ideen der DUH werden in der politischen Auseinandersetzung um Umwelt- und Verbraucherschutz auf allen Ebenen weiter gefragt sein".
Kächele nannte es einen "Glücksfall für die DUH", Rainer Baake, den langjährigen Umweltstaatssekretär in Hessen und Berlin als Nachfolger Dürr-Puchers gewonnen zu haben. "Rainer Baake war 20 Jahre in gestaltender Position in der Umweltpolitik in Deutschland tätig. Er kennt sich auf diesem Feld aus wie kaum ein anderer". Mit Rainer Baake und der in diesem Jahr abgeschlossenen Einrichtung einer Leiterebene hoch qualifizierter Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen werde sich die Schlagkraft der DUH als Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation weiter erhöhen. Kächele: "Als der DUH-Vorstand Rainer Baake dem bisherigen DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch an die Seite stellte, wollten wir das auch als Signal verstanden wissen: Wir werden unseren Partnern, aber auch unseren Gegnern in Politik, Wirtschaft und Verbänden stets auf Augenhöhe begegnen und wir werden alles tun, den Umwelt- und Verbraucherschutz vom Rand in die Mitte der gesellschaftlichen Auseinandersetzungen zu bringen".
Der neue DUH-Bundesgeschäftsführer Rainer Baake erklärte, er freue sich "auf die neue Aufgabe, in einer Organisation an führender Stelle mitzuarbeiten, die sich in den vergangenen Jahren mit Kompetenz und Dynamik viel Respekt bei Freund und Feind erworben hat." Die Politik sei immer auf starke Impulse aus der Gesellschaft angewiesen gewesen. Das werde sich angesichts der fundamentalen Herausforderungen, vor denen Deutschland wie alle Industriestaaten stehe, eher verstärken. Gegen Klimawandel, Ressourcenknappheit oder die Bedrohung der Artenvielfalt helfe "sicher nicht eine Politik, die den strukturkonservativen Teilen von Industrie und Gesellschaft zu Diensten ist. Für Fortschritte im Umwelt- und Verbraucherschutz brauchen wir Modernisierer-Allianzen gegen die Besitzstandswahrer." Über diese Ausrichtung der DUH wisse er sich mit Harald Kächele und dem Vorstand der Umweltorganisation einig. Als Stichworte für die Arbeitsschwerpunkte der kommenden Monate nannte Baake den Klimaschutz und die Energiepolitik. Die DUH werde ihre nach dem schweren Störfall im schwedischen Atomkraftwerk Forsmark verstärkte Aufklärungsarbeit über Sicherheitsprobleme auch in deutschen Reaktoren fortsetzen und sich mit kreativen Aktionen gegen alle Initiativen stellen, die am von zwei Dritteln der Deutschen gewünschten Atomausstieg rütteln wollen. Vorbereitet und in Kürze vorgestellt werde auch eine Bewertung und Kritik der aktuellen Klimaschutzpolitik der Bundesregierung. Ein weiterer Schwerpunkt seiner zukünftigen Arbeit werde der Naturschutz sein. Hier wolle er anknüpfen an die von der DUH bisher schon erfolgreich vorangetriebene Bildung kommunaler Netzwerke wie die "Solarbundesliga" oder den soeben angelaufenen Wettbewerb "Bundeshauptstadt im Naturschutz" sowie von Unternehmen unterstützte Projekte wie die "Lebendige Elbe".
Der langjährige DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch, der mit Baake nun die hauptamtliche Doppelspitze der Umwelt- und Verbraucherorganisation bildet, bekräftigte, dass sich die DUH noch stärker als bisher für eine "zukunftsfähige Industriepolitik" engagieren werde. Mittel- und langfristig "raubt der industrielle Strukturkonservatismus dem Exportland Deutschland seine Stellung in der Welt", sagte Resch. Als Beispiel nannte er den erst nach Jahren aufgegebenen Widerstand der deutschen Automobilindustrie gegen die Einführung des Dieselpartikelfilters für Pkw und Lkw und ihre nicht mehr einzuhaltende Selbstverpflichtung zur Verbrauchsminderung im Rahmen der europäischen Automobilhersteller. "Wir brauchen auf diesen Feldern dringend Fortschritte, weil der Feinstaub in unseren Städten täglich Menschenleben fordert und die Folgen der Klimaerwärmung offenbar viel schneller eintreten, als es selbst die Klimaforscher noch vor wenigen Jahren geglaubt haben". Die Fortschritte seien jedoch auch dringlich, weil "sonst das Risiko wächst, dass Autos deutscher Hersteller auf zentralen Zukunftsmärkten wie China, Japan oder Kalifornien Marktanteile verlieren." Auch der verbissene Kampf der Energiekonzerne für die ältesten Atomkraftwerke in Deutschland sei nicht nur gefährlich, sondern "im Kern ein Kampf nicht nur gegen den ökologischen, sondern auch gegen den technischen Fortschritt". Es sei kein Zufall, dass nicht die großen Konzerne Deutschland zum Weltmeister auf dem Gebiet der Erneuerbaren Energien gemacht hätten, sondern praktisch ausschließlich kleine und mittlere Unternehmen, sagte Resch. Die DUH habe sich als einziger Umweltverband, der gleichzeitig über den Status eines klageberechtigten Verbraucherschutzverbandes verfüge, außerdem vorgenommen, die Instrumente eines umweltorientierten Verbraucherschutzes weiterzuentwickeln: "Auf diesem noch jungen Tätigkeitsfeld gibt es viel Raum für Innovationen. Die Kampagne für energieeffiziente Elektrogeräte steht beispielhaft für Initiativen die gleichzeitig die Umwelt und die Portemonnaies der Bürgerinnen und Bürger entlasten", schloss Resch.
Originaltext: Deutsche Umwelthilfe e.V. Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=22521 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_22521.rss2
Für Rückfragen: Harald Kächele, Bundesvorsitzender, Hackescher Markt 4, 10178 Berlin; Tel.: 030 258986-0, Mobil.: 0179 2283811, Fax.: 030 258986-19, E-Mail: kaechele@duh.de
Rainer Baake, Bundesgeschäftsführer, Hackescher Markt 4, 10178 Berlin; Tel.: 030 258986-0, Mobil.: 0151 55016943, Fax.: 030 258986-19, E-Mail: baake@duh.de
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer, Hackescher Markt 4, 10178 Berlin; Tel.: 030 258986-0, Mobil.: 0171 3649170, Fax.: 030 258986-19, E-Mail: resch@duh.de
Jörg Dürr-Pucher, scheidender Bundesgeschäftsführer, Hackescher Markt 4, 10178 Berlin; Tel.: 030 258986-0, Mobil.: 0175 5724848, Fax.: 030 258986-19, E-Mail: duerr-pucher@duh.de
Dr. Gerd Rosenkranz, Leiter Politik, Hackescher Markt 4, 10178 Berlin; Tel.: 030 258986-0, Fax.: 030 258986-19, Mobil: 0171 5660577, E-Mail: rosenkranz@duh.de
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